Samba-Andacht zu später Stunde

Brasil-Night im evangelischen Gemeindezentrum – 25 Jahre Partnerschaft

Beim Pressegespräch mit der Journalistin Katharina Winterhalter - oben rechts neben Dekan Oliver Bruckmann

Schweinfurt. Seit 25 Jahren gibt es die Partnerschaft zwischen dem evangelischen Dekanat Schweinfurt mit den vier evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in Rio de Janeiro. Nach dem Besuch einer Schweinfurter Delegation in der brasilianischen Millionenstadt, bei der diese ungewöhnliche Freundschaft gestärkt wurde, laufen nun die Vorbereitungen auf den Jubiläumsabend, der am 6. Oktober 2012 als „Brasil-Night“ im evangelischen Gemeindehaus stattfinden wird.
 
Dekan Oliver Bruckmann wird Cocktails servieren, es gibt typisches Essen, und es wird getanzt zu den Rhythmen der Sambagruppe „Ritmo Candela“, die an diesem Tag ihr zehnjähriges Bestehen feiern will. Zu später Stunde ist eine kurze Samba-Andacht geplant. Die vierköpfige Reisegruppe, bei der wieder einmal Dekanatsmissionspfarrerin Christhild Grafe dabei war, will eine Bildreportage von Rio zeigen, außerdem ist ein Video-Chat mit brasilianischen Freunden geplant. Vielleicht hat Pastor Mozart Zeit, aber der kandidiert gerade für den Stadtrat. Zugesagt hat auf jeden Fall Vilma Petsch, die Leiterin der Kindertagesstätte „Bom Samaritano“.
 
Um diese Kindertagesstätte, die Creche, soll es an diesem Abend in erster Linie gehen. Etwa 100 Kinder aus den benachbarten Favelas besuchen die Tagesstätte, die im Reichenviertel Ipanema liegt. Jedes Jahr bringen die evangelischen Gemeinden im Dekanat Schweinfurt 15 000 bis 20 000 Euro Spenden für die Creche auf. Wegen der Inflationsrate der Euro-Krise ist das Geld in Brasilien weniger wert, der Einrichtung fehlt es an Geld. „Wir müssen dringend 5000 Euro mehr aufbringen“, sagte Christhild Grafe nach ihrer Rückkehr im Mai. Mindestens 1000 Euro sollen an diesem Geburtstagsabend zusammenkommen. Deswegen wird es eine Tombola geben. Der Hauptgewinn ist ein kostenloser Auftritt der Samba-Gruppe.
 
 Pfarrerin Grafe begleitet die Partnerschaft seit 1994. Es sei etwas ganz Besonderes, dass die Beziehung trotz der enormen Entfernung und der Unterschiedlichkeit der Kulturen so lange gehalten hat. Dekan Bruckmann hat eine Erklärung: weil sie von Anfang an nicht nur von den Amtsträgern, sondern von den Gemeindemitgliedern getragen wurde – und zwar auf beiden Seiten. So sind Freundschaften entstanden, in der die Partnerschaft tief verwurzelt ist.
 
 Doch allen Beteiligten ist klar, dass Freundschaften gepflegt werden wollen. Neben den Besuchen alle zwei Jahre, den E-Mails und Briefen sollen in den Kirchengemeinden jeden Monat die gleichen Fürbitten füreinander gesprochen werden. Auch an ein fränkisch-brasilianisches Kochbuch ist gedacht.
 
 Spenden für die Kita in Rio: Konto der GKV, 76 00 13 15 1, Sparkasse Schweinfurt, Stichwort „Brasilienarbeit“. Mehr Infos: www.schweinfurt-evangelisch.de

 (aus Schweinfurter Tagblatt vom 28.8.2012, Text: Katharina Winterhalter)

Noch einmal extra abgelichtet: Die "Brasiliendamen" Landessynodalin Renate Käser und Pfrin. Christhild Grafe