Der evangelische Frauenbund e.V. feierte sein Jubiläum mit Gottesdienst und Stehempfang
100 Jahre und einen Tag war es her, dass am dritten Advent 1924 der Evangelische Frauenbund gegründet wurde. Dieses außergewöhnliche Jubiläum feierte der Verein mit einem festlichen Gottesdienst in der St. Johanniskirche, musikalisch-festlich umrahmt von Kirchenmusikdirektorin Andrea Balzer (Orgel) Annika Hartmann (Mezzosopran) und Lars Locker (Bass).
Dekan Oliver Bruckmann bezog sich in seiner Predigt auf den Satz des Propheten Jesaja: „Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig.“
In der Adventszeit bereiten wir uns auf einen Gast vor, so Bruckmann. Nichts solle einen gern gesehenen Gast ablenken, er solle nur Gutes von uns denken. „Keine Sorge: Das tut er. Er denkt nur Gutes von uns. Darum kommt er, damit wir das wissen und glauben.“
Seit einhundert Jahren arbeitet der evangelische Frauenbund darauf hin, dass Gott und die Menschen zusammenkommen. Gegründet wurde er damals in der Herberge zur Heimat in der Siebenbrückleinsgasse. Seitdem habe der Verein stets dafür gesorgt, dass Menschen Gott nahe kommen können – indem er die jeweilige Not der Menschen erkannte und versuchte, sie zu lindern. In der Gründungszeit war das vor allem die soziale Not und Armut in der beginnenden Industrialisierung. Später – zu Zeiten der langjährigen Vorsitzenden Heike Gröner – Asylsuchende, Kriegsflüchtlinge und einsame Menschen mitten unter uns.
„Die Leute hören Gott in euren Worten und sehen ihn in dem, was ihr tut“, so Bruckmann.
Vorsitzende Pfarrerin Gisela Bruckmann bedankte sich für alle Wertschätzung und für die große Unterstützung bei der Ausrichtung der Feier.
Im Anschluss an den Gottesdienst trug Pfarrerin Barbara Renger, zweite Vorsitzende des Schweinfurter Frauenbunds, das Grußwort der verhinderten Regionalbischöfin Gisela Bornowski vor. Sie bedankte sich für das große Engagement. „Es sind Frauen wie Sie, die das kirchliche Leben gestalten!“
Auch das Grußwort der Bundesvorsitzenden Anna Kaib lag schriftlich vor; es wurde von Katharina Geiger vom bayerischen Landesverband vorgetragen. Sie versprach: Der Frauenbund wird auch in Zukunft eine starke Stimme in der Gesellschaft sein.
Oberbürgermeister Sebastian Remelé betonte, wie sehr Schweinfurt auch in sozialen Fragen evangelisch geprägt sei. Als Oberbürgermeister komme man am Frauenbund gar nicht vorbei. Auch er erinnerte dabei an Heike Gröner, die früher nicht nur Vorsitzende des Frauenbunds, sondern auch ein engagiertes Stadtratsmitglied war. Er drückte seine Hoffnung aus, dass der evangelische Frauenbund auch in 50 Jahren noch aktiv sein werde – doch dazu müssten die Menschen ganz persönlich in einer immer säkulareren Zeit die christliche Prägekraft aufrechterhalten.
Viele ließen sich noch zum Stehempfang in der Kirche einladen und blieben noch eine ganze Weile zusammen, um auf das Geburtstagskind anzustoßen.
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