Die Dekanatssynode des evang.-luth. Dekanats Schweinfurt traf sich zu ihrer letzten regulären Sitzung dieser Wahlperiode
Schweinfurt. Am 20. Oktober sind Kirchenvorstandswahlen in Bayern – aus den Kirchenvorständen und anderen Gremien werden dann neue Delegierte für die Dekanatssynode gewählt, die am 25. Mai 2025 zur ersten Sitzung des neuen Kirchenparlaments zusammenkommen. Ende September trafen sich die aktuellen Delegierten zu ihrer letzten regulären Sitzung. Naturgemäß ging es dabei auch um einen Rückblick auf die letzten sechs Jahre, aber auch darum, den Blick nach vorne zu richten auf die Aufgaben, die das neu gewählte Gremium in Zukunft anpacken muss.
Blick in die Ferne: Brasilienpartnerschaft
Zunächst aber blickte die Synode weit in die Ferne: Nach Rio de Janeiro in Brasilien. Im Juni hatte eine kleine Delegation aus Schweinfurt die dortigen Partnergemeinden besucht und berichtete nun über die aktuelle Situation. Neben dem Austausch über die Situation der Kirchengemeinden selbst ging es auch um die Kindercreche „Bom Samaritano“, die zu einem großen Teil mit Spenden aus dem Dekanat Schweinfurt finanziert wird. 100 Kinder aus den Armutsvierteln Rios erhalten hier Schulbildung, warme Mahlzeiten und damit vor allem eines: Eine Perspektive für die Zukunft. 15.000 € bringt der Dekanatsbezirk jedes Jahr mindestens dafür auf – gut investierte Spenden, so berichteten die Brasilien-Delegierten aus dem eigenen Erleben.
Blick zurück: Corona, Landesstellenplan, neue Strukturen
In seinem Bericht zur Dekanatssynode betonte Dekan Oliver Bruckmann die Bedeutung der Zeit als Geschenk Gottes, das verantwortungsvoll gestaltet werden solle. Rückblickend auf die vergangenen Jahre, die durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie und die Umsetzung des Landesstellenplans geprägt waren, hob er hervor, dass das Dekanat Schweinfurt trotz schwieriger Entscheidungen weiterhin auf Zusammenarbeit setzte. Besonders in den Bereichen Gottesdienste, Jugend- und Konfirmandenarbeit sowie der Neustrukturierung von Pfarreien und Kindertagesstätten seien erfolgreiche Lösungen gefunden worden.
Die Bildung der sechs Regionen im Dekanat führte zu einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, so Bruckmann. Insbesondere der Kindertagesstättenverbund, an dem mittlerweile alle Kitas des Dekanats beteiligt seien, sowie ein neues Gottesdienstkonzept in Schweinfurt zeugten von dieser erfolgreichen Kooperation. Auch die Jugendarbeit wurde zunehmend regional organisiert, um den Bedürfnissen der Jugendlichen besser gerecht zu werden. In etlichen der neu gegründeten Pfarreien werden am 20. Oktober nun auch gemeinsame Kirchenvorstände gewählt – ein deutliches Zeichen der Zusammenarbeit und des Zusammenwachsens.
Blick nach vorn: Missbrauchsprävention und Rückgang der Mitgliederzahlen – große Herausforderungen
Mit Blick auf die Zukunft sprach Bruckmann Herausforderungen wie den Umgang mit Immobilien und den Rückgang der Kirchenmitgliederzahlen an. Zentral sei für die nächsten Jahre die Missbrauchsprävention. Hier arbeitet der Dekanatsbezirk bereits intensiv an einem Konzept. Aber auch alle Kirchengemeinden und Einrichtungen müssen bis Ende 2025 zwingend ein solches Konzept vorliegen haben. Hiervon hänge, so Bruckmann, die Glaubwürdigkeit der Kirche in der Öffentlichkeit ab.
Abschließend rief er dazu auf, die geschenkte Zeit zu nutzen, um weiterhin gemeinsam neue Wege zu gehen und die Kirche im Dekanat offen und menschenzugewandt zu gestalten.
Mit einem festlichen Abendmahlsgottesdienst ging die letzte Dekanatssynode dieser Wahlperiode zu Ende.