Den kirchlichen Auftrag gemeinsam erfüllen

Dekanatssynode neu konstituiert (I/2013)

Feierlicher Synodeneröffnungsgottesdienst mit Dekan Oliver Bruckmann und Pfr. Dr. Wolfgang Weich

 

Schweinfurt, 27. April 2013. Mit einem festlichen Gottesdienst in der St. Johannis-Kirche wurde die neue, sechs Jahre - bis 2019 - amtierende Dekanatssynode eröffnet. 70 ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende, Kirchenvorsteherinnen und -vorsteher, Pfarrerinnen und Pfarrer aus den 27 Dekanatsgemeinden sowie den kirchlich-diakonischen Diensten und Werken gehören ihr an. Alle Gewählten oder Berufenen formierten sich in einem großen Kreis um den Altar und wurden von Dekan Oliver Bruckmann per Handschlag auf ihr Amt verpflichtet. Zugleich führte er die neuen Vertreterinnen der Dekanatsfrauenarbeit Brigitte Buhlheller (Bergrheinfeld) und Dagmar Probandt (Bad Kissingen) unter Handauflegung ein.

Der Senior des Pfarrkapitels Pfr. Dr. Wolfgang Weich (Poppenlauer) erinnerte in der Predigt alle an ihren christlichen Auftrag, Flagge zu zeigen, für Menschen, die Hilfe brauchen, tätig zu sein, sich gegen Armut, aber für Gerechtigkeit und Menschenwürde zu engagieren und Stellung zu aktuellen ethischen Fragen zu beziehen. Selbst politischer Streit gehöre zum Christein dazu: „Glaube ist keine reine Privatsache. Eine solche Kirche wäre nicht glaubwürdig, denn auch Jesus hat Stellung bezogen.“ Seine Auferstehung gebe Zukunftsperspektiven. „Unser Herr ist Jesus Christus. Und das ist gut so.“

Die konstituierende Synodensitzung fand im Wilhelm-Löhe-Haus statt. Dies wertete der Vorstand des Diakonischen Werkes Schweinfurt Jochen Keßler-Rosa in seinem Grußwort als Zeichen der Verbundenheit von Kirche und Diakonie.

In einem Impulsreferat skizzierte der Dekan zunächst den Aufgabenbereich der Dekanatssynode: Sie solle sich mit Fragen der Lehre und des Lebens der Kirche befassen und über Maßnahmen, die sich daraus für den Dekanatsbezirk ergeben würden, beschließen. Sodann gab er einen Rückblick auf die Arbeit der Synode in den vergangenen sechs Jahren. Vor allem angesichts der demografischen Entwicklung hatte sie über den innerkirchlichen Finanzausgleich, den neuen Landesstellenplan und das kirchlichen Immobilienprojekt zu befinden.

Diese strukturellen und organisatorischen Veränderungen hätten für haupt- wie ehrenamtlich Mitarbeitende immensen Stress bedeutet. Als hilfreich für die Zukunft nannte Bruckmann daher ein Drei-Punkte-Programm: intensivere Kooperation der Kirchengemeinden untereinander und mit den übergemeindlichen Diensten, Werken und Einrichtungen: Zusammenarbeit als Chance! „Jedenfalls können wir den kirchlichen Auftrag nur gemeinsam erfüllen.“ Zweitens gelte es die Kirchenmitgliederbindung zu fördern: „Wie kann es uns gelingen, dass unsere Mitglieder gerne evangelisch sind und es auch bleiben?“ Ein dazu geplanter Studientag werde insbesondere die Lebenswelt junger Menschen und ihre religiöse Kommunikation in den Blick nehmen. Drittens müsse es um die Stärkung des Ehrenamtes gehen, das heißt um Gewinnung, Begleitung und Fortbildung von Ehrenamtlichen als missionarisches Potential für die Kirche (lesen Sie das gesamte Referat des Dekans unten in der pdf-Datei)

Allerdings dominierten Wahlen den Hauptteil dieser ersten Dekanatssynode. Deren Präsidium, also Vorstand, werden Ute Lutz (Werneck) und Frank Finzel (Schweinfurt-St. Lukas) zusammen mit dem Dekan bilden. In den zwölfköpfigen Dekanatsausschuss, dem geschäftsführenden Organ und der ständigen Vertretung der Synode, in welchem neben dem Präsidium der stellvertretende Dekan, Pfarrer Jochen Wilde (Bad Kissingen), gesetztes Mitglied ist, wurden die Leiterin des Kirchengemeindeamtes, Dagmar Kohlmeyer, und Pfarrer Dr. Wolfgang Weich (Poppenlauer), ferner die Ehrenamtlichen Ilse Heusinger (Schweinfurt-St. Salvator) und Bernd Lemmerich (Obbach) gewählt. Die restlichen vier Mitglieder wird der Dekanatsausschuss in seiner nächsten Sitzung berufen. Die letzte Information des Dekans galt dem Haushaltsplan 2013 des Dekanates, der in Einnahmen und Ausgaben 454.389,00 Euro beträgt.

Die Synode ging nahtlos in den ebenfalls im Wilhelm-Löhe-Haus stattfindenden Ehrenamtstag des Diakonischen Werkes über. Aufgrund des schlechten Wetters konnten sich die vielen vertretenen Initiativen, wie die Offene Behindertenarbeit, Johanniter, Ehrenamtsakademie, Bahnhofsmission und das Evangelische Erwachsenenbildungswerk, mit ihren Infoständen leider nur im Innenbereich präsentieren. Doch auch sie machten die Verbindung von Diakonie und Kirche augenfällig (s. Extra-Bericht).