Die Schweinfurter Dekanatssynode traf sich zu Fragen der kirchlichen Jugendarbeit und beschäftigte sich mit „Corona-Weihnachten“ und den bevorstehenden Vakanzen. Dr. Astrid Heckers wurde ins Präsidium der Synode gewählt.
Unter Corona-Bedingungen und mit stark verkürzter Tagesordnung traf sich am Samstag, 10. Oktober, die Synode des Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirks Schweinfurt. Sie stand unter dem Titel „Die Weitergabe des Glaubens an die nächste Generation“.Â
Kirche in Corona-Zeiten auf dem Rückzug? Nein!
Dekan Oliver Bruckmann betonte in seinem Grußwort, die Kirche habe sich – entgegen mancher Vorwürfe – in Corona-Zeiten nicht zurückgezogen. Im Gegenteil habe sie viele neue Menschen auf neuen Wegen erreicht, etwa durch Online-Angebote, gestaltete offene Kirchen, Telefonaktionen oder ausgelegte oder in die Haushalte verteilte Andachtstexte. Jedoch: Die Erfahrung von Begegnung und Gemeinschaft, ein zentrales Element von Gemeinde, habe aus nachvollziehbaren Gründen gefehlt. Dazu brauche es auch wieder Formen, um beispielsweise sicher wieder gemeinsam Abendmahl feiern zu können.
Wie wird Weihnachten?
Bruckmann wies auch auf das Problem der Weihnachtsgottesdienste hin: Die Menschen werden am Heiligen Abend nicht wie gewohnt die Kirchen besuchen können. Die Lösungen in den einzelnen Gemeinden werden unterschiedlich ausfallen, jedoch: „Gottesdienste mit der weihnachtlichen Botschaft sollen überall stattfinden!“ Vielleicht, so Bruckmann weiter, „hört man die Engel draußen sogar besser“.Â
Angesichts der weiter unklaren Situation werden die jeweils aktuellen Informationen auf einer eigens eingerichteten Internetseite unter www.schweinfurt-evangelisch.de/weihnachten zu finden sein. Auch die Schaukästen der Gemeinden vor Ort werden bei Änderungen so schnell wie möglich aktualisiert.
Umbruchsituation bei den PfarrstellenÂ
Bruckmann sprach noch ein weiteres drängendes Thema an: Die Vakanzen von Pfarrstellen. Bereits jetzt sind einige Pfarrstellen im Dekanat unbesetzt, in den nächsten Jahren stehen etliche Ruhestandsversetzungen an. Zusammenarbeit der Kirchengemeinden sei wichtig, auch, um ein attraktives Arbeitsumfeld für Pfarrerinnen und Pfarrer zu bieten, die auf der Suche nach einer neuen Stelle sind. Hieran arbeite das Dekanat intensiv mit den Kirchenvorständen der einzelnen Gemeinden in den jeweiligen Regionen. Einige Treffen haben schon stattgefunden; durch die Corona-Beschränkungen hat sich die Arbeit jedoch etwas verzögert.
„Die Weitergabe des Glaubens an die nächste Generation“
Die Dekanatsjugendreferentinnen Katharina v. Wedel und Maria Aderhold sowie Senior Dr. Wolfgang Weich stellten für das Thema „Weitergabe des Glaubens an die nächste Generation“ einige Studien zur Situation der Jugend sowie eine eigene nicht-repräsentative Online-Umfrage vor. Überraschendes Ergebnis: Viele Jugendliche sind auch heute noch auf Glaubensfragen ansprechbar. Wichtig ist jedoch, nicht einfach nur „Angebote“ zu produzieren, die sie dann konsumieren können – sondern sie selbst zu befähigen, sich zu beteiligen und verantwortlich einzubringen.
Über die „Gelingensfaktoren“ dieser Arbeit in den Gemeinden tauschten sich die Synodalinnen und Synodalen in kleinen Gruppen aus – natürlich mit Maske und Abstand.
Nachwahl von Dr. Astrid Heckers ins Präsidium
Schließlich wurde für den aus beruflichen Gründen ausscheidenden Markus Wüllerich aus Euerbach Dr. Astrid Heckers aus Bad Kissingen ins Präsidium der Synode gewählt. Sie gehört damit automatisch auch dem Dekanatsausschuss an, der die Geschäfte des Dekanats zwischen den Synodaltagungen führt.
Ãœber die Dekanatssynode
Die Dekanatssynode ist das Parlament eines Dekanates. Sie wird nach jeder Kirchenvorstandswahl neu gebildet und konstituiert sich entsprechend der Amtszeit der Kirchenvorstände für die Dauer von sechs Jahren. Â
Höchstens ein Drittel der Synodalinnen und Synodalen dürfen Pfarrerinnen und Pfarrer sein. Alle Mitglieder der Synode werden aus den Kirchengemeinden sowie aus kirchlichen Einrichtungen gewählt oder berufen.
Die Schweinfurter Dekanatssynode zählt zurzeit 69 Mitglieder: 20 Pfarrerinnen und Pfarrer, 40 gewählte Kirchenvorsteher und Kirchenvorsteherinnen, das Mitglied der Landessynode und acht berufene Mitglieder. Sie tagt in der Regel zweimal jährlich (sog. Frühjahrs- und Herbstsynode) und ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte der Mitglieder anwesend ist. Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit gefasst.
Die Leitung der Dekanatssynode obliegt dem Präsidium, welchem außer dem Dekan zwei von der Dekanatssynode gewählte Mitglieder angehören. Die drei Präsidiumsmitglieder sind gleichberechtigt und wechseln sich im Vorsitz ab.