Einweihung der Autobahnkapelle "Gramschatzer Wald“

Autobahnkapelle "Gramschatzer Wald"

Erbshausen-Sulzwiesen (iko), 24. 07.2015. Mit einer ökumenischen Andacht hat die „24-Autobahn-Raststätten GmbH“ ihre erste Autobahnkapelle eröffnet. Sie heißt „Autobahnkapelle Gramschatzer Wald“ und ergänzt bei der gleichnamigen Ausfahrt der A7 das bisherige „Erholungsangebot für den Körper“ mit der 24-Stunden-Gastronomie und dem Barfußpfad im Wald. Nun soll auch die Seele der Reisenden Rast machen dürfen.

Für Geschäftsführer Alexander Ruscheinsky von der 24-Gruppe war es „eine große Ehre und Freude“, dass Domkapitular Christoph Warmuth aus der katholischen Diözese Würzburg und der evangelische Lohrer Dekan Micheal Wehrwein in seiner Funktion als stellvertretender Regionalbischof im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg die Einweihung der Kapelle vornahmen. Gebete, Bibeltexte, Psalmen und Lobpreis- und Danklieder prägten die Andacht, zu der Vertreter der Kirchen, Politik und Weggefährten gekommen waren.

Ruscheinsky dankte seiner Projektleiterin Elfriede Leitner von der 24-Gruppe für deren Herzblut und Engagement. Auch für ihn sei der feierliche Moment „viel emotionaler als jede Einweihung meiner Autohöfe“ gewesen, bekannte der Ideengeber und Motor des Kirchenbaus. „Eine Autobahnkapelle war schon immer mein Wunsch und ich bin heute wirklich stolz“, gestand er.

„Hier ist der richtige Ort dafür“, sah er die fränkische Landschaft mit Wald, Fluren und Auen ideal. Zudem habe er in Erbshausen seit der Eröffnung des Autohofs 2001 „von Anfang an nur Freunde gefunden“ und wisse die Kapelle wegen der „lieben Pächterfamilie Schenk“ des Autohofs mit seiner Tankstelle in guten Händen. [...].

Ruscheinsky Bruder Haymo aus Regensburg, ein Architekt, hat die Kapelle geplant und war der Baumeister. Der Regensburger Kunstmaler Ralf Peinl ritzte in die Innenwände aus Sichtbeton Zeichen von Tod und Auferstehung, Anfang und Ende. Gewidmet ist die Kapelle dem 75-jährigen Heinz Oster, einem guten Freund von Alexander Ruscheinsky, der „immer selbstlos für andere da ist“. [...]

Der Wunsch für Reisende nach Ruhe, Einkehr und neuer Kraft zog sich durch die Ansprachen, genauso wie das Lob für die Atmosphäre mit Helligkeit, Offenheit, Geradlinigkeit, Bodenständigkeit, Schutz, Stabilität und Sicherheit.

„Menschen bauen Räume, weil sie ein Grundbedürfnis haben nach Geborgenheit“, erläuterte Architekt Haymo Ruscheinsky bei der Vorstellung des Gebäudes. Der Geruch des Holzes unterstreiche die Besonderheit des kontemplativen Ortes. Er habe den Wunsch, dass die Autobahnkapelle für viele Menschen „eine spirituelle Tankstelle“ wird.

 

Daten und Fakten zur ökumenischen Kapelle „Gramschatzer Wald“

Die ersten Planungen begannen 2008, Baubeginn war 2014. Sie ist 28 qm groß und hat Sitzplätze für 18 Personen. Es können Gottesdienste abgehalten werden, aufgrund des Vorplatzes auch in größerem Rahmen, etwa für Busse und Reisegruppen.

Die Autobahnkapelle gehört zu einer Reihe von Kirchen und Kapellen entlang des Autobahnnetzes in Deutschland. Sie müssen direkte Anbindungen an eine Autobahnraststätte, einen Autohof bzw. Autobahnabfahrt haben. Die Entfernung zwischen zwei Autobahnkirchen an derselben Autobahn sollte mindestens 80 km betragen. Eine Autobahnkirche muss tagsüber mindestens von 8 bis 20 Uhr geöffnet sein.

Die erste Autobahnkirche wurde 1958 an der A8 in Adelsried eingeweiht. Die Kapelle „Gramschatzer Wald“ ist die 44. Autobahnkirche in Deutschland.

In Erbshausen-Sulzwiesen fahren täglich über 1000 Menschen auf ihrem Weg zum Autohof an der Kapelle vorbei. Einnahmen aus Spenden an die „Autobahnkapelle Gramschatzer Wald“ sowie für Kerzen usw. fließen zu 100 Prozent der „24-AR Stiftung für Straßenkinder“ zu.

(Text u. Fotos: Irene Konrad)