Lina Spiegel wurde als Jugendreferentin für die Region Südliches Oberes Werntal eingeführt
Der Plan des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Schweinfurt scheint aufzugehen: Im Zuge einer Umstrukturierung der Stellen hatte der Dekanatsausschuss trotz Sparzwängen 5,5 Stellen für regionale Jugend- und Konfirmandenarbeit eingerichtet. Bereits seit 1. September 2023 ist Religionspädagogin Lina Spiegel nun für die evangelischen Kirchengemeinden Schweinfurt-Kreuzkirche (Oberndorf), Bergrheinfeld, Werneck und Obereisenheim tätig. In einem feierlichen Gottesdienst im Oberndorfer Gemeindehaus „Fisch“ wurde sie jetzt von Dekan Oliver Bruckmann in Vertretung der Regionalbischöfin in ihr Amt eingeführt, zur Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung beauftragt und für ihren Dienst gesegnet.
„Das ist schon eine größere Kiste“, meinte Dekan Bruckmann anerkennend. Als erste Aufgabe nach der Ausbildung eine völlig neu eingerichtete Stelle anzutreten und mehrere recht weit verstreute Kirchengemeinden unter einen Hut zu bringen, sei nicht leicht. Aber er zeigte sich überzeugt, dass das Konzept aufgehen kann.
Lina Spiegel ist „ein Gewächs aus unserem Dekanat – aus Sennfeld“, so Bruckmann. Sie war die erste, die sich auf eine der neu eingerichteten Stellen beworben hat. Mittlerweile sind von den 5,5 Stellen schon 5 besetzt, ein Zeichen, dass das neue Konzept mit professioneller Jugendarbeit in den Regionen aufgeht und Erfolg hat. Dabei sollen die Jugend-Mitarbeitenden auch überregional zusammenarbeiten.
Lina Spiegel bezog sich in ihrer Predigt auf die Segnung Abrahams. Dort sagt Gott zu Abraham: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein“. Mit diesem Segen beginnt die Geschichte Abrahams, der eigentlich schon recht alt ist, nochmal neu. „Er hätte nicht mehr mit Veränderung gerechnet, aber er spürt: Er gehört dazu!“ Abraham wird in ein neues, unbekanntes Land berufen. Ein Zeichen: Kein Mensch, keine Situation, kein Umstand ist ewig. Er weiß nicht, was vor ihm liegt, und doch vertraut er auf Gottes Segen, der am Anfang steht, ohne Vorbedingung.
Aber Abraham ist nicht nur selbst gesegnet. Der Satz geht weiter: „Du sollst ein Segen sein“. Das ist für Gott gar keine Frage, auch nicht eine Aufforderung, eher eine Feststellung: Wenn ich dich segne, dann wirst auch du zum Segen werden.
Auch für Lina Spiegel beginne nun etwas Neues: Aufbruch, Umbruch, kleine Revolutionen. „Ich habe auch Respekt davor, aber das hält mich nicht ab, Segen zu empfangen und selber Segen zu sein.“ Sie endete mit der Aufforderung an die ganze Gemeinde: „Lasst uns ein Segen sein!“
Auch die Evangelische Dekanatsjugend brachte sich mit einer Segensaktion ein und bat alle Anwesenden, einen persönlichen Segen für Lina Spiegel auf eine „Segensblume“ zu schreiben – und dabei selbst Segen zu empfangen.
Nach einigen kurzen Grußworten mündete der Gottesdienst in einen Stehempfang. Viele blieben, um die „Neue“ näher kennenzulernen.