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  Segnungshandlung: Dekan Bruckmann mit Assistenten |      Die Kirche von Obereisenheim wittert Morgenluft |
Mit Wirkung vom 1. Oktober wurde er von der Evang.-luth. Landeskirche in Bayern zum Pfarrer auf Lebenszeit ernannt. Er, vor allem aber die Obereisenheimer und die Gemeindeglieder in den vielen umliegenden Ortschaften, hoffen, dass er zumindest länger als seine Vorgänger in dem Weindorf am Main bleiben möge. Auf jeden Fall stellte Ivar Brückners Einführung "einen weiteren Höhepunkt im Reigen der Feste zum 1000-jährigen Bestehen der Gemeinde" dar, wie Dekan Oliver Bruckmann betonte. Die Gemeinde lebe aber nicht von ihrer langen Geschichte, sondern davon, dass je und je das Evangelium verkündigt werde und dass augenblicklich ein Pfarrer rede und handle. Entscheidend sei, was die Gemeinde jetzt nötig habe. Alte Traditionen wahren - neue Aufbrüche wagen; so Bruckmanns Quintessenz.
Wie erwartet souverän und wortgewaltig präsentierte sich Pfr. Brückner in seiner Antrittspredigt über die Jesus-Erzählung von der Heilung des Gelähmten (MkEv 2,1-12), die er in drei Varianten wiedergab: "Was wäre, wenn die Geschichte anders gelaufen wäre?" Zum Beispiel, wenn die Freunde des Kranken sich hätten abweisen lassen oder Jesus für sie keine Zeit gehabt hätte. Deshalb stellte Pfr. Brückner deren Hartnäckigkeit als Vorbild und Ansporn dar, sich nicht von einem Vorhaben abbringen zu lassen. Keineswegs seien wir Gott gleichgültig, sondern Jesus wende sich auch uns jederzeit zu und hole uns - wie den Gelähmten - aus der Gottferne zurück. Denn Jesus habe nicht nur ein spektakuläres Wunder vollbracht, sondern dem Gelähmten die Vergebung der Sünden zugesprochen. Die körperliche Heilung sei darum hier lediglich Beiwerk der Seelenheilung gewesen. Kurzum: Jesus biete ganzheitlich Heil und Heilung für Leib, Seele und Geist an.
Sogar eine Gemeindegruppe aus Unterlauter im Dekanat Coburg war per Bus nach Obereisenheim gekommen, um die festliche Einführung und den anschließenden Empfang ihres ehemaligen Pfarrers, der dort dreieinhalb Jahre lang seine z. A.-Zeit verbracht hatte, mitzuerleben. Deshalb war Senior Pfr. Wolfgang Weich um das Wortspiel mit seinen Lauertal-Gemeinden nicht verlegen und grüßte von Unter- nach Oberfranken - natürlich auch den neuen Kollegen samt dessen Frau Dr. Helgard mit ihren Kindern Paul und Johanna. Sogar der ehemalige Patronatsherr Fürst Albrecht zu Castell-Castell war höchstpersönlich erschienen, um den neuen Pfarrer seine Aufwartung zu machen. Ab dem 13. Jahrhundert war nämlich Obereisenheim ein Lehen der Grafen zu Castell gewesen; die Verbindung zum Haus Castell währte bis 1964.
Weitere Grußworte sprachen der stellvertretende Landrat von Würzburg, MdL Manfred Ländner, der des Pfarrers Predigtworte aufgriff und ihm Hartnäckigkeit wünschte, um die Botschaft Christi in dieser unterfränkischen Region zu verbreiten. Der Bürgermeister des Marktes Eisenheim, Andreas Hoßmann, artikulierte freiherzig den Wunsch nach mehr praktizierter Ökumene: "Sie werden neugierige, offene Türen finden!" Die beiden anwesenden katholischen Geistlichen, insbesondere der für Eisenheim zuständige Diakon Manfred Geßner, hörten jedenfalls genau hin.
Besondere Ehre wurde dem Vakanzvertretungspfarrer Friedrich Lösch (Werneck) gezollt. Offiziell eineinhalb Jahre, im Grunde aber über drei Jahre, hatte er das kirchliche Leben Obereisenheims mit geprägt. Er habe "200 Prozent" gegeben, hieß es nicht von ungefähr. Im Namen des Kirchenvorstandes dankte ihm Frau Veigel und lobte andererseits die von Pfr. Brückner entgegengebrachte Offenheit, "unsere Arbeit kennen zu lernen". Man erwarte von ihm Anstöße und Impulse, "wo Veränderungen nötig sind". Am Ende konnte sich der Neue wirklich nur zutiefst bedanken und abermals seiner Freude auf ein langes Zusammensein Ausdruck verleihen.
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            Beim Auszug: Pfr. Brückner mit Dekan Bruckmann | Gestaltete den Gottesdienst musikalisch aus: der Posaunenchor (Ltg.: Gottfried Krauß) |
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Senior Dr. Weich begrüßt Familie Brückner; daneben Fürst Albrecht zu Castell-Castell |     Tröstlich: Alle Wege führen zu Gott, mancher über die Weinberge |
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Pfr. Brückner stellt sich der Gemeinde Obereisenheim vor
Ab dem 1. Oktober 2009 werde ich als neuer Pfarrer für Sie da sein. Neu heißt immer auch unbekannt. Damit Sie in etwa wissen, wer sich hinter dem "Neuen" verbirgt, möchte ich mich Ihnen ein wenig vorstellen.
Ich heiße Ivar Brückner, bin 35 Jahre alt und in Bad Kissingen aufgewachsen. Studiert habe ich in Neuendettelsau, Göttingen, Erlangen und Rostock; in Erlangen habe ich einen Ergänzungsstudiengang in Christlicher Publizistik abgeschlossen. Mein Vikariat habe ich in der Kirchengemeinde Albertshausen - Fuchsstadt - Lindflur im Dekanat Würzburg absolviert, meine z.A.-Zeit 2006 bis 2009 im Lautertal bei Coburg.
Nach Obereisenheim komme ich nicht allein, sondern mit meiner Familie: mit meiner Frau Dr. Helgard Brückner, die Ärztin ist, und mit unseren beiden Kindern Paul (2 Jahre alt) und Johanna (2 Wochen alt).
Nachdem die zurückliegenden "Lehr- und Wanderjahre" in Studium und kirchlichem Dienst von häufigen Veränderungen geprägt waren, hoffe ich darauf, nun für längere Zeit in Obereisenheim leben und arbeiten zu können. [...] Gerne möchte ich die mir anvertrauten Gaben zum Wohl der Gemeinde einsetzen. Darauf hoffe ich und darauf freue ich mich - in meinem Dienst und in den Begegnungen mit Ihnen. Ich bin gespannt, welche Wege Gottes es mit Ihnen zusammen zu entdecken gibt. [...]
(aus: Gemeindebrief Bergtheim-Obereisenheim Aug.-Sept. 2009)