Tag der offenen Tür im Mehrgenerationen-Garten
Schweinfurt, Sa. 26. Mai 2018. Seit Jahren ist es guter Brauch, dass der Evangelische Frauenbund während der Schweinfurter Seniorenwochen zu einem Tag der offenen Tür in den Garten Am Oberen Marienbach einlädt.
Auch heuer stand er wieder unter dem Motto „Jugend trifft Senioren“. Und wieder wurde ein kleines Jubiläum begangen: Seit nunmehr 15 Jahren ist der Schweinfurter Frauenbund Mieter dieses direkt neben dem Altstadtring versteckt liegenden Biotops und Kleinodes.
Vorsitzende Heike Gröner erinnerte in ihrer Begrüßung, wie man damals zuerst Bäume gesetzt, Zäune angelegt, dann Gartenhäuser gebaut, die Spielecke und die Grillstation eröffnet habe. Bis auf diesen Tag hilft die junge Erwachsenengruppe Team Spirit im Mehrgenerationenprojekt tatkräftig mit.
So auch bei der Organisation des Nachmittags, als mit etwa 200 Besucherinnen und Besuchern die Gartenkapazität deutlich an ihre Grenzen stieß. Bestes Wetter lockte Jung und Alt, Einheimische und Zugereiste, darunter Asylbewerber, zu diesem Ausflug ins Grüne. Wenn das Gute liegt so nah! Offenbar hat sich auch die köstliche Bewirtung mit Kaffee, Kuchen, Steaks und Bratwürsten längst herumgesprochen.
Mit rund tausend Mitgliedern und seinem 150 Unterstützer zählenden Förder- und Freundeskreis ist der Evangelische Frauenbund ein fester Bezugspunkt in der Schweinfurter Vereinslandschaft. Dies betonte Dekan Oliver Bruckmann in seinem Grußwort. Wenn man nach der Rolle von Kirche oder Religion in der Öffentlichkeit frage, dann verweise er auf den Frauenbund, denn dieser vertrete die Kirche in der Gesellschaft. Mit seinem christlichen Menschenbild lege er Zeugnis vor der Öffentlichkeit ab: „Jeder Mensch ist ein Geschöpf und Geschenk Gottes. So dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott uns in eine gute Zukunft führt.“
Abschließend dankte der Dekan für allen Einsatz, damit Integration gelingen könne, aber auch für den Bereich Bildung, für den sich der Frauenbund besonders stark macht - u.a. Hausaufgabenhilfe, Sprachunterricht und Sprachförderung. Bruckmann wünschte allen ehrenamtlich Wirkenden den Segen Gottes für ihre Arbeit mit den Menschen in Stadt und Dekanat.
Als Überraschungsgast war Dr. Sabine Arnold von der Aussiedlerseelsorge Nürnberg gekommen. Sie und Frau Gröner kennen sich gut von der gemeinsamen Zusammenarbeit auf Bayerischer Landesebene. Die Slavistin und Historikerin Arnold steht dem interkulturellen Integrationsprojekt SinN-Stiftung („Seelsorge in Nürnberg“) vor und arbeitet dort schwerpunktmäßig mit Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion. Mit zwölf Prozent bilden die Russlanddeutschen die größte Zuwanderergruppe der evangelischen Kirche. Arnold überreichte Frau Gröner selbst gezüchtete Tomatenpflanzen und Samen für eine bunte Blumenwiese.
Einen wichtigen Programmpunkt bildete die Präsentation des neu gewählten Vorstandes: Als Stellvertreterinnen der Ersten Vorsitzenden Heike Gröner fungieren seit April Clivia Haaf und Marianne Pinta, beide längst fest im Frauenbund engagiert: Frau Haaf bietet Gymnastik und Tanz an, Frau Pinta steht dem Kreativ- und Handarbeitskreis vor. Des Weiteren gehören dem Vorstand an: Stadträtin Ljubow Hurlebaus, Maria Funk, Sabine Seufert und Olga Baluyev.
Letztgenannte ist die Vorsitzende des Schweinfurter Integrationsbeirats und unter anderem Leiterin des russlanddeutschen Chors Harmonie: „Guten Tag, liebes Glück“, lautete einer der vielen Evergreens, die dieser unterhaltsam vortrug. Außerdem bereicherten Folkloretanzgruppen in farbenprächtigen Outfits den Nachmittag. Nicht viel Glück brauchte man bei der Tombola, denn jede Losnummer war ein Treffer.