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Die Synodalen hörten zu und schrieben eifrig mit; im Vordergrund (v.l.): die Herren Ludwig (Schwebheim), Pfr. Bonawitz (Schwebheim) und Pfr. Herbert (Gustav-Adolf-Kirche SW) | Das Dreigestirn (Präsidium): Frau Marion Beck-Winkler (Obereisenheim), Dekan Oliver Bruckmann und Frau Ute Lutz (Werneck) |
Die Frühjahrssynode 2008 des Dekanatsbezirkes Schweinfurt tagte am 12. April 2008 im Theresienstift in Bad Kissingen. Die Diakonie Schweinfurt hat diesen nach der bayerischen Königin Theresia benannten Krankenhausbau von 1839, der zuletzt als Klinik für Innere Medizin diente, 2003 in Erbpacht übernommen, für 3,5 Mio. Euro umgebaut und daraus ein Senioren- und Pflegezentrum gemacht. Wie Heimleiterin Barbara Mayerhofer ausführte, setzt es auf die beiden Schwerpunkte Palliativ-Care für Schwerstkranke/Sterbende und auf ein selbst bestimmtes Leben im Alter.
Einen Vortrag mit Aussprache zu einem bestimmten Thema gab es diesmal nicht. Vielmehr wurden die Synodalinnen und Synodalen grundlegend über diverse Arbeitsfelder des Dekanatsausschusses informiert. Außerdem gab es Rechenschaftsberichte über die Ausführung von auf der Herbstsynode 2007 gefassten Beschlüssen.
Im Folgenden ein paar inhaltliche Streiflichter und Fotos:
1. Frau Marion Beck-Winkler vom Synodenpräsidium erläuterte die Praxis der sog. „Ergänzungszuweisung“: Diese sei ein Teil – derzeit 5 Prozent - der Schlüsselzuweisungen an die Kirchengemeinden, werde aber vom Dekanat einbehalten und nach einem festgelegten Kriterienkatalog verteilt. Die Gemeinden können daraus auf Antrag Mittel für bestimmte Zwecke/Projekte (z. B. für die Fortbildung Ehrenamtlicher, EDV-Maßnahmen, Gemeindeberatungsprozesse) erhalten. Aus dem Jahr 2007 wurden nur 17.800 Euro ausgeschüttet, der Rest von 32.959 Euro den Rücklagen für kirchengemeindliche Belange zugeführt.
2. Pfr. Jochen Wilde/Bad Kissingen präsentierte die RE-Stellensituation im Dekanat. RE steht für „Regionaler Einsatz“ und bezieht sich auf übergemeindliche Aufgaben. Es sind keine pfarramtlichen Aushilfsstellen, sondern sie bieten – laut Pfr. Wilde - die Chance sowohl der Entlastung durch Qualifizierung als auch des aktiven Gestaltens, z. B. durch Eingehen auf missionarische Herausforderungen.
Eine halbe RE-Stelle wird demnächst für Citykirchenarbeit in Schweinfurt ausgeschrieben. Damit soll der Seelsorgebereich Innenstadt stärker ins Auge gefasst, aber auch auf die Herausforderungen durch die neue Stadtgalerie und auf eine wirtschaftlichere Nutzung des zentralen evangelischen Gemeindehauses eingegangen werden.
3. Pfr. Dr. Siegfried Bergler, der eine halbe RE-Stelle für Öffentlichkeitsarbeit im Dekanat innehat, stellte Konzeptionen vor, um das Dekanat effektiver nach außen in der Presse und insbesondere im Internet darzustellen. Letzteres Medium sei sozusagen „die Kirche zu Hause für Nahe und Ferne“; es müsse darum modern, am Puls der Zeit und nahe am Menschen sein. Ein Problem sei, dass sich das Dekanat über mehrere Landkreise, die aber Zeitungsgrenzen sind, erstrecke. Ferner verwies Bergler auf das Projekt eines gemeinsamen Gemeindebriefes für alle acht evangelischen Kirchen in Schweinfurt. Auch die Lauertal-Gemeinden planten Ähnliches.
4. Pfr. und stellvertretender Dekan Walter Neunhoeffer hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für den Nutzen des Religionsunterrichtes: Alle Gesellschaftsschichten würden erreicht. Im Dekanat Schweinfurt befinden sich 30 Religionspädagog(inn)en, Pfarrer/innen und Katechet(inn)en im Schuldienst. Zusammen mit dem Pflichtunterrichtsdienst der Gemeindepfarrer/innen von sechs Stunden/Woche finde evangelischer Unterricht an über 80 Schulen statt.
5. Die inzwischen offiziell in ihr Amt eingeführte neue Landessynodalin, Frau Renate Käser, berichtete über die Tagung der Landessynode in Bayreuth Anfang März. Sie hat sich dem dortigen Arbeitskreis „Offene Kirche“ und dem Ausschuss „Weltmission und Ökumene“ zugeordnet.
6. Anschließend referierte Dekan Oliver Bruckmann über anstehende bzw. inzwischen erfolgte personelle Veränderungen: Während die Stelle St. Johannis-SW II zum 1. Juli 2008 mit Pfr.in Elke Münster aus Würzburg neu besetzt werden könne, erfolge die Ausschreibung für die zum 1. April freigewordene Stelle Obbach erst im nächsten Amtsblatt. Auch in Obereisenheim zeichne sich eine Vakanz ab. Ferner sei das Pfarrvikariat in Bad Kissingen ab sofort – und sicher auf längere Zeit - unbesetzt. Die Synodal(inn)en nahmen staunend zur Kenntnis, dass derzeit in der Bayerischen Landeskirche Pfarrer/innen zur Anstellung absolute Mangelware sind; es fehlt der theologische Nachwuchs. In den 19 Dekanaten des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg versehen sage und schreibe nur zwei Pfr. z.A. ihren Dienst.
Zum Schluss wurde dem Plenum noch der vom Dekanatsausschuss beschlossene Haushaltsplan 2008 in Höhe von 333.213 Euro in Einnahmen und Ausgaben zur Kenntnis gegeben.
Mit einem gemeinsamen Vaterunser klang die komprimierte Sitzung aus.
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Kur- und Klinikseelsorgerin Pfarrerin Christa Weingärtler stimmte mit einer Andacht zum Thema „Durch Christus die Welt sehen“ in den Tag ein. | Schwierige Materie: Frau Marion Beck-Winkler erklärte die Verteilung der "Ergänzungszweisung" |
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Mit der Patrona Bavariae im Nacken: Pfr. Walter Neunhoeffer schwärmte vom RU | Frau Renate Käser bei ihrer Selbstpräsentation |
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Im Schweinfurter Tagblatt (16.04.08) stand folgende Ergänzung (von Peter Klopf):
"Abschließend berichtete der Vorstand des Diakonischen Werkes, Pfarrer Jochen Keßler-Rosa aus Schweinfurt, über die Diakonie. Der Dekan lege großen Wert darauf, dass innerhalb der Diakonie wirtschaftlich seriös gearbeitet werde. Es gäbe viele Kontrollinstrumente, die verhindern sollen, dass man in eine wirtschaftliche Schieflage gerate. Bei allen Projekten werde deshalb auf eine solide und genaue Planung Wert gelegt. Keßler-Rosa betonte dabei die enge Verbundenheit zwischen Diakonie und Kirche."