Festgottesdienst zum 90-jährigen Bestehen des Evang. Frauenbundes Schweinfurt
Schweinfurt, 14. Dezember 2014. Mildes, frauenbundfreundliches Wetter Mitte Dezember! Nachdem bereits vor einer Woche der Evangelische Frauenbund Schweinfurt e.V. im Rahmen seiner jährlichen Adventsfeier im Evangelischen Gemeindehaus den 90. Jahrestag zum Thema gemacht hatte (s. http://www.schweinfurt-evangelisch.de/inhalt/vitale-dynamische-mutter), fand jetzt – genau am Jahrestag – in der St. Johanniskirche sozusagen der geistliche Teil dieses Jubiläums mit Dekan Oliver Bruckmann als Liturg und Prediger statt. Und wieder war das Haus sehr gut gefüllt.
Der Dekan begrüßte insbesondere die beiden Vorsitzenden Heike Gröner und Ilse Heusinger sowie „die Männer des Förderkreises“. „Die Not erkennen und das Notwendige tun“: Damit charakterisierte er den seit 1924 bestehenden Frauenbund.
„Liebe festliche Geburtstagsgemeinde“, so begann er seine Kanzelrede. Er fragte, warum sich denn Christen zum Geburtstag gratulieren würden, und antwortete: „Um damit Gott allein die Ehre zu geben.“ Denn das Wort „gratulieren“ hänge mit „gratia“, „danke, dankbar sein“ zusammen. „Danke, dass du – Frauenbund – da bist, danke für das, was du an unser aller Stelle gemacht hast!“ Aber zugleich sollten wir Gott die Ehre geben, „dass er euch die Begabungen geschenkt hat und dass er uns alle brauchen kann, um seine Botschaft unter die Leute zu bringen.“ Denn was eine jede und ein jeder von Gott bekommen habe, sei zum Weitertragen zu anderen bestimmt.
Sodann resümierte der Dekan die 90-jährige Geschichte des Frauenbundes: dass dieser von Anfang an für Menschen in ihren Nöten dagewesen sei und heute eine ausgezeichnete Willkommenskultur für Spätaussiedler und Asylbewerber biete. Denn diese müssten schmerzlich erleben, wie schwer etwa die deutsche Sprache oder wie wenig ihr Berufsabschluss in Deutschland wert sei. „Reich-Gottes-Arbeit können wir es ruhig nennen.“
Dann nahm der Dekan Bezug auf den Evangeliumstext für diesen dritten Adventssonntag (Matthäus 11,1-6): Der Täufer Johannes lässt aus seiner Todeszelle fragen, ob Gott bzw. der Messias schon da sei. Worauf ihm Jesus von seiner Botschaft und seinen Wundern berichten lässt. Indem er das Notwendige tue und Mängel beseitige, damit Menschen wohlbehalten leben könnten, zeige Jesus, dass Gott im Kommen sei.
Konkretion für heute: „Wir sehen und hören das Reich Gottes, wenn jemand sagt: 'Ich halte zu dir, ich bleibe bei dir' – und wenn er dies dann auch tut.“ Diese Reich-Gottes-Arbeit sei beispielsweise hör- und sichtbar in der Adventsfeier im Evangelischen Gemeindehaus oder im Café Kontakt, wo man erleben könne, dass man nicht allein ist, oder z.B. da wo jemand bei den Hausaufgaben helfe. Aber wichtig sei, „dass auch wirklich angepackt wird.“ Und nochmals für alle zum Mitschreiben: „Reich-Gottes-Arbeit ist die Arbeit des Frauenbundes“.
Musikalisch passend ausgestaltet wurde der Festgottesdienst durch KMD Andrea Balzer an der Orgel und den Evangelischen Posaunenchor unter Leitung von Wolfhart Berger: „Seht, die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde.“ Und er endete mit der „Tochter Zion“, die sich freuen soll, dem ein fröhliches Stelldichein an Stehtischen folgte. Noch einmal ließ man in Dankbarkeit die neun Jahrzehnte Evangelischer Frauenbund Schweinfurt Revue passieren und tauschte Erinnerungen aus. Gebe Gott, dass sich möglichst alle 2024 zum 100sten Wiegenfest wiedersehen.