PRESSESCHAU: Friedenspreis für Aktionsbündnis

"Schweinfurt ist bunt" wurde in Würzburg ausgezeichnet

Dekan Oliver Bruckmann (Foto vom 1. Mai 2010): „Ideologisch ist Rechtsextremismus per se menschenfeindlich, der Linksextremismus ist im Gegensatz eben nicht per se menschenfeindlich.“ (Foto: Bergler)

Würzburg, 12. Juni 2015. Während einer lebendigen, trotz aller Ernsthaftigkeit lockeren Feierstunde wurde am Sonntag im Mainfranken Theater der Würzburger Friedenspreis an das Aktionsbündnis „Schweinfurt ist bunt – Bündnis für Demokratie und Toleranz“ verliehen. Der Würzburger Friedenspreis ist eine Auszeichnung, die vom „Komitee Würzburger Friedenspreis“ verliehen wird. Das Komitee, das aus friedenspolitisch interessierten Gruppen und Einzelpersonen besteht, formierte sich 1995. Anstoß zur Gründung waren die vielen Gedenkfeiern anlässlich „50 Jahre Frieden“. [...]  Das Komitee, das vollkommen unabhängig entscheidet, stellt auch das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro zur Verfügung. [...]

In Schweinfurt arbeitet ein breites Bündnis der Zivilgemeinschaft daran. Man ist dort nicht primär gegen etwas, sondern für Demokratie und Toleranz, die trotz unterschiedlichster Gruppierungen („die Vielfalt muss auch ertragen werden“) in Gemeinschaft erfolgreich und mit aller Kraft und Motivation verteidigt wird.

In ihrem Grußwort betonte die Würzburger Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, dass schönen Worten Taten folgen müssten und alle Menschen aufgerufen seien, sich für gewaltfreie Konfliktlösung und Frieden einzusetzen. Nicht nur die Politik sei gefragt, sondern jeder und jede Einzelne. Fremdenhass setzt sie die Tatsache entgegen, dass jeder vierte Einwohner Würzburgs beispielsweise einen Migrationshintergrund hat und dass jeder Einzelne eine Bereicherung für die Stadt sei. Ihr Appell: „Wir müssen uns den geistigen Brunnenvergiftern entgegenstellen und den brauen Wirrköpfen die rote Karte zeigen.“

In seiner Laudatio für die Preisträger zeigte Martin Becher vom Bayerischen Bündnis für Toleranz noch einmal die drohenden Gefahren von Rechts auf und forderte Präventionsarbeit nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für Erwachsene. Er betonte die herausragende Leistung der Schweinfurter Aktiven, die aus unterschiedlichsten Erfahrungen und Gesichtspunkten heraus zusammenwirken.

Frank Firsching, Sprecher des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), informierte über die Entwicklung des Bündnisses "Schweinfurt is bunt". Durch den Preis, ist er überzeugt, wächst das Bündnis noch enger zusammen. Die Auszeichnung sei Ansporn, kraftvoll an den Aufgabenfeldern weiterzuarbeiten. Die Glückwünsche von allen Seiten [...] nahmen in Vertretung für das Bündnis Marietta Eder (SPD), Dekan Oliver Bruckmann und Jürgen Will (Bürgeraktion gegen Rassismus) entgegen.

(aus: Schweinfurter Tagblatt vom 13. Juli 2015, S. 8; Text: Ursula Düring)

Erinnern Sie sich an den 1. Mai 2010? Lesen Sie https://www.schweinfurt-evangelisch.de/inhalt/archiv-2010i (dort Artikel 4: "High Noon in Schweinfurt")