Abschlussfeier der Fachakademie für Sozialpädagogik
SCHWEINFURT. 40 Berufspraktikanten, die sich ab sofort "staatlich geprüfte Erzieherinnen und Erzieher" nennen dürfen, standen im Mittelpunkt der Feierstunde der Fachakademie für Sozialpädagogik. In der Rathausdiele nahmen 36 weibliche und vier männliche Absolventen ihre Zeugnisse entgegen, nach drei Jahren praktischer Bildung und zwei Jahren Studium an der Fachakademie.
Als durchweg hervorragend lobten sowohl der Leiter der Fachakademie für Sozialpädagogik, Rolf Roßteuscher, als auch ihr stellvertretender Leiter, Herbert Rupp, die Leistungen der Absolventen, die bei einem Gesamt-Notenschnitt von 2,22 liegen. Große Anerkennung verdiene auch deren Engagement neben der Ausbildung. Denn fast drei Viertel von ihnen hätten zusätzlich zur Erzieherprüfung die Prüfung zur fachgebundenen oder zur allgemeinen Hochschulreife bestanden, oder engagierten sich in der Kinder- und Jugendarbeit von Vereinen und Verbänden.
"Man kann den Menschen nichts beibringen, man kann ihnen nur helfen, es in sich selbst zu entdecken." Dieser Leitspruch gelte für das Studium und die praktische Ausbildung künftiger Erzieher, verdeutlichte Herbert Rupp, und erst recht für deren Berufsleben nach der Prüfung. Die Absolventen 2006 zählten nun zu den bundesweit über 370000 Beschäftigten, die in rund 47000 sozialen Einrichtungen für die Bildung und Betreuung von jungen Menschen mit oder Behinderung gebraucht würden. ...
Wie gut es den Erzieherinnen nun gelingen werde, Kinder in ihrer individuellen Entwicklung zu begleiten und in ihrer Selbstfindung zu unterstützen, hänge maßgeblich von den Rahmenbedingungen in den Einrichtungen ab, erklärte Rupp. Hier könne etliches von anderen Europäern, etwa den Finnen, gelernt werden. Dort habe jedes Kind bereits vor der Einschulung einen Rechtsanspruch auf Besuch einer Kindertagesstätte, wobei von einer Fachkraft nur sieben Kinder betreut würden. ...
(Aus: Schweinfurter Tagblatt, 17.07.06, S. 23; Verfasserin: Eva Landgraf)