"... bis das Lied zum Himmel steigt"

Zentraler Gottesdienst anlässlich der Schweinfurter Frauenwochen

Das Himmelslicht bestätigte das Thema: "Der Himmel ist offen"

Schweinfurt, 9. März 2014. Jedes Jahr im März, diesmal zum  22.  Mal, finden die  Schweinfurter  Frauenwochen  statt. „Streitbar und stark“ – so lautet ihr diesjähriges Motto. Wieder stehen viele Highlights auf dem „bunten“ Programm – von Aufführungen in der  Kleinkunstbühne im Schrotturmkeller über Kabarett in der Disharmonie bis hin zu Vorträgen, Musik, Filmen und einer Ausstellung über häusliche Gewalt gegen Frauen.

Hier der Programmflyer: http://www.schweinfurt.de/leben/gesundheitsoziales/gleichstellungsstelle/2447.Aktuelles_Programm_der_._Schweinfurter_Frauenwochen.html

Auch die Kirchen beteiligen sich: Nach dem ökumenischen Weltgebetstag, der ebenfalls immer in diese Zeit fällt, luden nun die evangelischen Dekanatsfrauenbeauftragten, in Kooperation mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (skf) und dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (kda), zu einem ökumenischen Gottesdienst in die St. Salvatorkirche im Zürch ein.

Evangelischerseits war es gewissermaßen die Zentralveranstaltung des Dekanates. Deren Thema lautete: „Der Himmel ist offen“ – absolut zutreffend an diesem warmen Vorfrühlingstag mit wolkenlosem Himmel. Das Licht flutete nur so durch die Fenster nach innen. Ebenso dazu passend die sechsköpfige Kirchenband „Himmelwärts“ aus Grafenrheinfeld/Oberndorf mit ihren erfrischenden, beeindruckenden Arrangements bekannter und weniger geläufiger moderner geistlicher Weisen, die sie zudem mit je unterschiedlichen Instrumenten wie Akkordeon, Gitarre, Klarinette, Flöte und Trommel begleitete. Auch gab’s praktisch nur „Himmelslieder“ zu singen: „Da berühren sich Himmel und Erde“, „Der Himmel geht über allen auf“ und das vom Gotteslob aus der Tiefe, „bis das Lied zum Himmel steigt“.

Pastoral- und Gemeindereferentin Judith Dümler-Göbel (Pfarreiengemeinschaft St. Peter und Paul / St. Maximilian Kolbe) hielt sozusagen die himmlische Predigt über Jesu Heilung einer 18 Jahre lang kranken, „verkrümmten“ Frau (Lukas 13,10ff). Die vom „Frauenversteher“ Lukas angegebene Zahl 18 entspräche der Zeitdauer, um ein Kind großzuziehen und in die Selbstständigkeit zu entlassen - so Dümler-Göbel. Jede und jeder solle sich fragen: „Gibt es vielleicht in mir ein innerliches Kind, das zur Freiheit drängt?“

Indem sich die Frau auf Jesus zu bewegt habe, sei sie in ihrer Passivität aktiv geworden. Ihre Krankheit stehe symbolisch für das, was einen schwächt und krank macht; dabei sei der Blick nach unten gerichtet. Aber wo ist dann der Himmel?

Die Pastoralreferentin antwortete tröstlich: Zwar gelte es zu akzeptieren, dass wir manchmal den Himmel nicht sehen können, aber Gott sei auch in meinem Fallen, in meinem Gebeugtsein da. Es lohne sich, „alles in mir von Gott anschauen zu lassen. Das weitet den Blick und öffnet den Himmel. Denn der Himmel ist immer um mich herum.“

Anschließend regte Kda-Sozialsekretärin Evi Pohl alle Gottesdienstbesucherinnen und -besucher zu einer Aktion an: Auf symbolische Steine in Papierform sollte jede und jeder ihre/seine persönliche akute, aktuelle Sorgenlast aufschreiben - „all das, was den Himmel grau erscheinen lässt, alle Verkrümmungen an Leib, Seele und Geist“ -, und sie in einen Korb ablegen, der dann vor den Altar, zu Gott, getragen wurde.

Nach Fürbittengebet, Vaterunser und Segen lud das Vorbereitungsteam nach draußen zu einem kleinen Sektempfang und weiteren Gesprächen ein. Angesichts der Temperaturen hielten es dort etliche unter dem offenen Himmelsblau bis Mittag aus und nahmen somit tatsächlich etwas unter die Haut Gehendes mit.