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Pfarrerin Christiane Müller schreibt an ihren Kirchenvorstand:
Soeben habe ich erfahren, dass der langjährige Pfarrer der Auferstehungskirche Pfr. Dr. Johannes Thomas ganz überraschend verstorben ist. Angerufen hat mich Barbara Sillack, Schwiegertochter der alten Frau Sillack, die viele von euch kennen. Familie Sillack war mit Pfr. Thomas befreundet. Sein Tod kam trotz des gesegneten Alters wie aus heiterem Himmel. Über Silvester hat er Freunde oder Bekannte besucht. Dann kam er heim und hat es wohl gerade noch bis ins Bad geschafft, wo er einfach zusammengebrochen ist. In solchen Fällen muss die Todesursache polizeilich ermittelt werden, daher war das Haus einige Tage versiegelt und sein Sohn konnte nicht an die Adressenlisten des Vaters und die Nachricht deshalb nicht weitergeben.
Nach genauer Untersuchung wird Fremdeinwirken inzwischen ausgeschlossen, vermutlich war es ein Herzinfarkt oder Hirnschlag. Tragischerweise verstarb wenige Tage später auch sein Bruder Konrad. Die Brüder sollen gemeinsam beigesetzt werden und zwar am Freitag, 15.1., in Hamburg auf dem Öjendorfer Friedhof.Â
.... Ich selbst bin ziemlich schockiert. Wir haben uns gut verstanden und uns auch zu verschiedenen Gelegenheiten ausgetauscht, besonders natürlich beim Jubiläumsgottesdienst. Den zu erleben, war für Pfarrer Thomas noch eine große Freude, hat er mir damals im November gesagt.
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Aus der Presse zitiert (Schweinfurter Tagblatt vom 13.1.10, S. 23):
Überraschend ist der langjährige Seelsorger der Auferstehungskirche am Bergl, Johannes Thomas, gestorben. In den vergangenen Monaten war Thomas mehrfach in Schweinfurt, wurde doch im Kirchenjahr 2009/09 Jubiläum in der Auferstehungsgemeinde gefeiert. Zum Auftakt hatte Pfarrer Thomas am 1. Advent 2008 beim Festgottesdienst gepredigt. Anlass: Er hatte vor 50 Jahren mit seinen Mitarbeitern die neue Gemeinde aus der Mutterkirche (Kreuzkirche in Oberndorf) herausgelöst und in die Selbstständigkeit geführt.
Der Bau des Gotteshauses von 1958 bis 1959, für den Thomas mitverantwortlich zechnete, war etwas Besonderes. Kirche und Nebengebäude sind eines der letzten und bedeutendsten Werke des Architekten und Kirchenplaners Olaf Andreas Gulbransson. Einweihung wurde am Ewigkeitssonntag 1959 gefeiert, in dem Jahr, in dem auch erstmals am Bergl Konfirmation gefeiert wurde.
Zum Jahreswechsel 1970/1971 verließ Thomas Schweinfurt in Richtung Hermannsburg (Lüneburger Heide). Einer seiner letzten Termine im Bergl war wieder der Abschluss einer Bauarbeit: Gefeiert wurde die Renovierung des Bugenhagensaals.