Ordiniert und gleich nach Brasilien delegiert

Vikarin Daniela Schmid verabschiedet sich als Pfarrerin z.A.

Strahlende Pfarrerinnen unter sich: Daniela Schmid (r.) mit Gisela Bruckmann

Schweinfurt, St. Lukas, Sa., 2. August 2014. Dass Weihnachten, Ostern und Pfingsten auf ein und denselben Tag fallen, wird nie vorkommen. Daniela Schmid, die in den letzten beiden Jahren in der Kirchengemeinde St. Lukas ihr Vikariat erfolgreich absolvierte, durfte sich hingegen glücklich schätzen, in einem einzigen (nur eben etwas langen) Gottesdienst sowohl feierlich verabschiedet als auch zum geistlichen Amt ordiniert und zugleich ausgesandt zu werden zum Dienst in der Partnerkirche in Brasilien. „Das macht diesen Samstag zum Festtag“ – so der Kommentar ihrer Mentorin, Pfarrerin Christiana von Rotenhan, über die gleich drei Events.

Wie leider die freien Plätze bewiesen, konnten sich offensichtlich nicht alle Gemeindeglieder mit der ungewohnten Gottesdienstzeit am Samstagnachmittag anfreunden. Denn dass Vikarin a.D. Schmid wirklich gute Arbeit am Hochfeld und Gut Deutschhof geleistet hatte, war zumindest in Schweinfurt stadtbekannt. Neben Freunden, Verwandten sowie geistlichen Kolleginnen und Kollegen Schmids hatte sich der Kirchenvorstand eingefunden, selbstverständlich auch Dekan Oliver Bruckmann, daneben Pfr. Hans Zeller, der Lateinamerika-Referent der Evang.-Luth. Landeskirche in Bayern, und einige der im Dekanat gerade zu Gast weilenden Brasilianer aus Rio. Außer dem Hausorganisten, KMD Gustav Gunsenheimer, gestalteten den Gottesdienst Lélia Brazil Protasio Dias des Oliveira mit ihrer Querflöte, Juan Osorio und Pastor Rolf Rieck per Gitarre, diese drei erwartungsgemäß mit brasilianischen Weisen, aus.

Vor allem aber war Regionalbischöfin Gisela Bornowski aus Ansbach zum Ordinationsakt angereist. Sie hielt auch die Predigt des Tages über das Gotteswort beim Propheten Jesaja (55,10-12): „Gleichwie der Regen … vom Himmel fällt und … feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar …, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein.“ Dazu erinnerte die Bischöfin an das Sprichwort „Regen bringt Segen“ (eigentlich korrekt: „sich regen …“). Auf unserem Lebensfeld würden die Worte Gottes – wie Regen – ihre Wirkung entfalten. Etwa unser Konfirmations- oder Trauspruch könnte der Ursprung der Früchte in uns sein. Gottes Wort tue seine Wirkung, es kehre nicht leer zu ihm zurück, sondern „große Dinge geschehen durchs Wort“: Segen, Heilung, Heil, Trost und Hoffnung. Die Delegation aus Brasilien sei deutliches Zeichen dafür, dass Gottes Wort die eine Welt umspanne. Es rufe immer wieder neu Menschen in seinen Dienst, die sich von ihm begeistern lassen würden – so wie Daniela Schmid, die im Alter von 18 Jahren vom katholischen zum evangelischen Glauben übergetreten sei, danach Theologie studiert habe und nach einem längeren Aufenthalt in Costa Rica nun für zunächst ein Jahr nach Brasilien entsandt werde.

Es folgte der Ordinationsakt: Frau Schmid stellte ihre fünf AssistentInnen vor, unter ihnen neben persönlichen Freunden – natürlich – ihre Mentorin Pfrin. von Rotenhan und die stellvertretende Vertrauensfrau des St. Lukas-KV Clarissa Hannig, dazu Pfr. Zeller, ihr langjähriger Wegbegleiter. Unter Handauflegung wurden der neuen Pfarrerin zur Anstellung Bibel- und persönliche Segensworte mit auf den weiteren Weg gegeben. Laut und deutlich sprach Pfrin. Schmid ihr Ja, womit sie ihre Bereitschaft, das Amt der öffentlichen Verkündigung zu übernehmen, bekundete. Der Segen der Bischöfin und die Mitteilung von Pfr. Zeller, dass Frau Schmid ab September 2014 in der evang.-luth. Paróquia dos Apóstoles im brasilianischen Joinville mitarbeiten werde, rundeten diese offizielle Feierlichkeit ab.

Mit der Feier des Abendmahls, von der frisch gebackenen Pfarrerin zelebriert, endete der Gottesdienst. Beim anschließenden Empfang im Gemeindesaal gab es garantiert noch viele lobende Worte und die Möglichkeit, sich von Frau Schmid persönlich zu verabschieden.