Andrea Balzer zur Kirchenmusikdirektorin ernannt
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KMD Andrea Balzer |
Schweinfurt, 6. Mai 2012. Mit Wirkung vom 23. April 2012 ist Dekanatskantorin Andrea Balzer vom Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm der Titel "Kirchenmusikdirektorin" verliehen worden. Ehrung und Überreichung der Urkunde erfolgten in einem Festgottesdienst in St. Johannis am Sonntag Kantate.
KMD und S.D.G. hielten sich dabei die Waage. Die Kantorei St. Johannis, verstärkt durch Mitglieder des Kammerorchesters Pfaffenhofen unter Balzers Leitung stimmte den Hymnus "Soli Deo Gloria" ("Gott allein zur Ehre"; im Mittelalter in beliebter Abkürzung S.D.G.) an, und die Gemeinde sang "Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd'". Doch bereits in der Begrüßung wies Dekan Oliver Bruckmann auf die im Gottesdienst erfolgende Titelverleihung an die Kantorin hin: "Mit ihr haben wir großes Glück. Das wissen wir schon!" Der Dekan predigte sodann über einen Gefängnisaufenthalt des Apostels Paulus und seines Begleiters Silas, wo diese zu mitternächtlicher Stunde ein Gotteslob anstimmten (Apostelgeschichte 16,23-34): "Durchs Gotteslob spürten sie schon ihre Rettung." Überhaupt habe Musik eine befreiende Wirkung. Sie löse Depressionen, bringe Emotionen ins Gleichgewicht, mache wacher und glücklicher und stärke sogar die Antikörper. "Wir singen selbst an Gräbern von unserem Gott, der uns die Fesseln löst." Kurzum: Gotteslob wolle frei machen zu einer neuen Gemeinschaft.
Auf das Gotteslob folgte sodann das Menschenlob. Eigens dazu aus München vom Landeskirchenamt angereist war Kirchenrat Manuel Ritter, Referent in der dortigen Abteilung "Spiritualität und Kirchenmusik". Er hielt die Laudatio für Frau Balzer "in Würdigung ihrer Verdienste für die Kirchenmusik im Dekanat und für die jungen stimmen schweinfurt". Seit ihrem Dienstantritt am 1. November 1998 habe die Dekanatskantorin ein "fast nahtloses Musiknetz geknüpft". Sie erreiche durch ihre vielen Chöre - von den Johannisbären ab vier Jahren über die Kinder- und Jugendkantorei bis hin zur "alten" Kantorei - alle Altersgruppen, lege auf konsequente Stimmbildung den Akzent und habe sich ein breit gefächertes Repertoire von der Alten bis zur Musik der Moderne erarbeitet. Sie trete darüber hinaus als Instrumentalsolistin in Erscheinung, kümmere sich um den Posaunenchornachwuchs und habe vor allem die jungen stimmen 2008 von Windsbach nach Schweinfurt geholt und mit ihnen inzwischen "landesweite Bedeutung" erlangt. Ritter betonte weiter, dass der Titel KMD eine ganz persönliche Auszeichnung darstelle und nicht etwa mit einer finanziellen Ausstattung versehen sei. "Aber er gilt ein langes Kantorenleben lang."
In ihrer Antwort blickte Andrea Balzer noch einmal auf ihre 18 Jahre als hauptberuflicher Kirchenmusikerin zurück: die ersten vier Jahre im nordhessischen Witzenhausen (1994-1998) und seit fast 14 Jahren nunmehr im Dekanat Schweinfurt. Sie stattete dem Dekan, dem Dekanat, der St. Johannis-Kirchengemeinde und ihren Sängerinnen und Sängern Dank ab - überhaupt allen, "die ihre Wertschätzung für Kirchenmusik zum Ausdruck bringen". Neben der Urkunde, einem Blumenstrauß vom Dekan und viel Applaus seitens der Gemeinde erhielt KMD Balzer vom Freundeskreis der Kantorei St. Johannis eine Schallreflexionswand geschenkt. Wie deren Erster Vorsitzender Konrad Löhner betonte, machten Spenden und viel Arbeit dieses Präsent möglich.
Der Gottesdienst wurde fortgeführt mit der Feier des Heiligen Abendmahls. Noch einmal trat der hörbar brillant aufgestellte Chor in Erscheinung und leitete mit dem Bach-Choral "Wohl mir, dass ich Jesum habe" zum Gotteslob und damit zum eigentlichen Sonntagskasus zurück.Â
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 Volles Kirchenschiff zu Gotteslob, diesmal aber auch zu Menschenlob |
 Die Kantorei St. Johannis wartet auf den entscheidenden Einsatzwink |
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 Die Geehrte - umgeben von lauter Laudatoren (v.r.): Dekan Oliver Bruckmann, Kirchenrat Manuel Ritter u. der 1. Vorsitzende des Freundeskreises der Kantorei Konrad Löhner |
Fürs Familienalbum: Andrea Balzer mit ihrem Vater |
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Die KMD leider wieder nur von hinten: Gerade gratuliert ihr  Landessynodalin Renate Käser |
 Hingegen frontal am Kirchenportal: Kirchenrat Manuel Ritter und Dekan Oliver Bruckmann |
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Hier die offizielle Pressemitteilung der Evang.-Luth. Landeskirche in Bayern vom 27. April 2012:
"Am Sonntag, 6. Mai, der im Kirchenjahr die Bezeichnung „Kantate“ („Singet!“) trägt, werden fünf Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker für ihre besonderen Leistungen mit dem Ehrentitel „Kirchenmusikdirektor(in)“ ausgezeichnet. [...]
Der Titel „Kirchenmusikdirektor(in)“ wird hauptamtlich tätigen Kirchenmusikern verliehen für Verdienste und Leistungen über den konkreten Einsatzort hinaus. Dies kann eine überregional ausstrahlende Kirchenmusik sein, eine besondere Form von musikalischer Profilbildung, die für die Landeskirche als Ganze von Bedeutung ist, oder auch ein bemerkenswert nachhaltiges kompositorisches Wirken.
Mit den neu Ausgezeichneten tragen derzeit in Bayern 48 von den 122 hauptamtlichen Kirchenmusikern diesen Titel."
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