Pfarrer z.A. Tobias Wölfel wurde in Schwebheim ordiniert
Die immer wieder vakanzgeplagte evangelische Kirchengemeinde Schwebheim ist nach langer Durststrecke endlich wieder voll besetzt: Nach Diakon Johannes Hofmann, der zum 1. Januar die zweite Pfarrstelle übernahm, wurde nun auch Pfarrer z.A. Tobias Wölfel in die erste Pfarrstelle Schwebheim eingeführt und mit seiner Ordination durch Regionalbischöfin Gisela Bornowski in die Rechte und Pflichten eines Pfarrers eingeführt.
Bornowski zeichnete in ihrer Ordinationsansprache die Stationen des jungen Pfarrers nach: Aufgewachsen in Kitzingen, studierte er in Neuendettelsau und Heidelberg und wurde schließlich Vikar in Wendelstein bei Schwabach.
Er sei schon immer begeistert gewesen von den Geschichten der Bibel. Die Botschaft von der Liebe Gottes solle für andere zugänglich sein. Gerade in den Geschichten berühre uns Gott.
Tobias Wölfel wolle auch den Geschichten der Menschen Raum geben und sie mit Gottes Geschichten in Einklang bringen.
Wölfel war schon in seiner Kitzinger Zeit ehrenamtlich als Mesner und in der Jugendarbeit tätig. Darüber hinaus engagierte er sich in der Freiwilligen Feuerwehr und im Kriseninterventionsteam.
Vom Dienen spreche das Evangelium für den Sonntag: „Wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein“. Heute redeten ja alle über die Dienstleistungsgesellschaft, so Bornowski. Und auch der Pfarrberuf sei ja gewissermaßen Dienstleistung an der Gemeinde. Aber ob Jesus das gemeint hat? Der Dienst Jesu ging noch weiter: Er gab sein Leben, damit wir leben können. Im Himmelreich, von dem Jesus im Evangelium redet, gehe es nicht um Herrschaft, sondern um Liebe und Gerechtigkeit, eben um das Dienen. Und wenn auch „Pfarrer-Sein“ manchmal durchaus mit Machtstrukturen zu tun habe, so sei diese Tatsache doch immer wieder zu hinterfragen.
Zur Ordination hatte Wölfel mehrere Assistentinnen und Assistenten gebeten, die ihn in diesem besonderen Moment begleiteten und ihn gemeinsam segneten: Pfarrer Uwe-Bernd Ahrens aus Kitzingen als langjährigen Begleiter und als Repräsentant der Ordinierten, Sabrina Gibhardt als Vertreterin der Notfallseelsorge, Vikar Thomas Kelting als langjährigen Freund aus Studienzeiten sowie für die Kirchengemeinde Schwebheim Diakon Johannes Hofmann und Vertrauensmann Herbert Ludwig.
Zum Ende des Gottesdienstes dankte Vertrauensmann Ludwig insbesondere allen, die in der über zwei Jahre dauernden Vakanz Verantwortung übernommen hatten: Ehren- wie Hauptamtlichen, der Jugend, dem Kirchenvorstand und besonders Pfarrer Johannes Jurkat, ursprünglich ebenfalls aus Kitzingen, der nun in Schweinfurt-Dreieinigkeitskirche sowie in Sennfeld bereits mit der nächsten Vakanzvertretung betraut ist.
Bürgermeister Dr. Volker Karb überbrachte Grüße der politischen Gemeinde und dankte für die ersten guten Begegnungen, die schon hinter den beiden lagen. Für die katholischen Kollegen – ein nicht unerheblicher Teil davon ursprünglich ebenfalls aus Kitzingen, wie Pfarrer Jurkat verschmitzt bemerkte – überbrachte Pfarrer Stefan Eisert ein kleines Präsent. Landessynodale Renate Käser gratulierte zum „schönsten Beruf der Welt, wie Insider sagen“. Es seien zwar schwierige Zeiten, aber in der Kirchengeschichte habe es schon wesentlich schwierigere gegeben.
Der Senior des Pfarrkapitels, Pfarrer Dr. Wolfgang Weich, begrüßte den neuen Kollegen. Auch Vertrauensmann Herbert Ludwig hieß ihn und seine Frau Lara nochmals herzlich willkommen.
Zuletzt hatte der neue Pfarrer das Wort. „Für mich war es immer eine – vielleicht auch naive – Gewissheit: Ich fühlte mich immer von Gott begleitet.“ Immer habe es Weggefährten gegeben, die ihm auf seinem Weg zu diesem Amt begleitet haben. Seit Mitte Februar wohne er zusammen mit seiner Frau nun im Schwebheimer Pfarrhaus. Die Menschen begegneten ihnen mit Offenheit und Freude.
Diese Offenheit und Freude gab er gerne zurück und zeigte mit seinem letzten Satz, dass er sich schon gut eingewöhnt hat:
„Hallo, liebe Schwamer!“