Installation von Pfr. Johannes Ziegler in Schwebheim
Schwebheim, 04. Juni 2017. Schon wieder durfte die Kirchengemeinde ausgiebig feiern. Knapp 20 Monate nach Installation von Pfarrer Reinhard Fischer auf der ersten Pfarrstelle (s. LINK: https://www.schweinfurt-evangelisch.de/inhalt/ende-der-durststrecke-schw...) und 15 Monate, nachdem Diakonin Anja Schenk verabschiedet und damit die zweite, mit halbem Dienstauftrag ausgestattete Pfarrstelle vakant geworden war (s. LINK: http://schwebheim-evangelisch.de/verabschiedung-diakonin-anja-schenk), konnte diese nun neu besetzt werden. Für Herbert Ludwig, den Vertrauensmann des Kirchenvorstandes, bedeutete dies freilich eine fast zu lange Zeit, zumal Dekan Oliver Bruckmann dem KV zunächst keine großen Hoffnungen gemacht und von „einer schwierigen Besetzung“ gesprochen hatte. Aber „der Mensch denkt, und Gott lenkt“, - so Ludwig erleichtert.
Johannes Ziegler heißt der neue zweite Mann. Nach etlichen Dienstjahren in Oberfranken und nach genau zwei Jahrzehnten im mittelfränkischen Kirchensittenbach (Hersbrucker Alb) bewarb sich der 57-Jährige, nach heißem Tipp von Pfr. Stefan Bonawitz, dem Vorgänger von Pfr. Fischer, auf diese unterfränkische Stelle – und bekam sie prompt, mit Wirkung vom 1. Juni 2017, verliehen. Nun also in einem Festgottesdienst am Pfingstsonntag seine Installation in der Gulbransson-Auferstehungskirche.
Dekan Bruckmann führte recht realistisch in seiner Installationsansprache aus, dass die Kirche „in ihrer ganzen Schwäche und Brüchigkeit lebe“, aber wir alle uns doch eine „begeisterte Kirche“ wünschten. „Wie geht das?“ Antwort: „Wir müssen uns immer wieder von Gottes Wort neu aufrichten lassen und daraus Hoffnung schöpfen.“ Und dieses Wort müsse eben (u.a.) gepredigt werden, womit er auf den erwarteten Dienst von Pfr. Ziegler zu sprechen kam. Dieser werde schwerpunktmäßig in Arbeit mit Familien und Kindern sowie im Dienst an Jugendlichen und Konfirmanden bestehen.
Gleich neun Assistierende flankierten Pfr. Ziegler und sprachen ihm biblische Voten zu, während ihn der Dekan auf den Altarstufen für die neue Aufgabe segnete. Zieglers Pfingstpredigt drehte sich natürlich um den Heiligen Geist: Er ergreife den Menschen, lasse sich aber nicht festhalten. Diesen „Tröster“ habe Jesus bei seinem Abschied verheißen. Ja, er habe sogar gehen müssen, damit der Geist kommen konnte. „Kann ein Abschied gut sein?“, fragte Ziegler und erinnerte sich etwas wehmütig an seine 20 Jahre in Mittelfranken. Doch die Jünger seien damals auch nicht alleingelassen worden. So bringe der Heilige Geist genauso heute „den Ton des Lebens“. Er wehe als sanfter Hauch; sein verstecktes Wirken und seine stille Gegenwart erfülle die Kirche.
Der anschließende Kanon, vom Pfarrer mit Gitarre begleitet, klang offenbar etwas zu euphorisch: „Wie ein helles Feuer brenne in uns, Gottes Geist“. Denn unzeitig, noch vor dem Kanzel-Amen, ging hör- und sichtbar der Klingelbeutel um. Der Gottesdienst wurde mit der Abendmahlsfeier beschlossen.
Beim anschließenden Empfang im Bibra-Saal, der ehemaligen Dorfkirche von 1576, überbrachte zuerst die zweite Gemeindebürgermeisterin Karin Model Grüße - auch im Namen von Landrat Florian Töpper -, schenkte ein typisches Kräuterkörblein aus dem „fränkischen Apothekergärtlein“ Schwebheim und zitierte Luther: „Tritt fest auf, mach‘s Maul auf, hör bald auf!“ Martin Mack, zweiter Bürgermeister von Koilitzheim, wovon Ober- und Unterspießheim zum evangelischen Sprengel von Schwebheim gehören, wünschte dem Teilzeitpfarrer, dass er seine „halbe Stelle als ganze Sache“ angehen möge.
Landessynodale Renate Käser freute sich über das Kinder- und Jugendbetätigungsfeld des Pfarrers - „Die Kleinen sind ganz wichtig in der Gemeinde!“ - und überreichte ihm eigens vom Kirchentag in Wittenberg mitgebrachtes Salz, damit er auch wirklich zum Salz der Erde (und Licht der Welt) werden bzw. beitragen könne. Nachbarpfarrer Wolfgang Stumptner aus Gochsheim überbrachte die Grüße des gesamten Dekanatspfarrkapitels und das Ökumene-Team von der katholischen Schwestergemeinde St. Hedwig die Wünsche für ein gutes ökumenisches Miteinander.
Am Schluss bedankte sich Pfarrer Ziegler bei der Gemeinde für die zuvorkommende Aufnahme. Schon bei der ersten Begegnung habe er gespürt, hier willkommen zu sein. Er und seine Frau Esther seien gespannt auf den gemeinsamen Weg. Wohnen werden die beiden zwar in Haßfurt, aber immerhin wird es für den Pfarrer ein Büro im Evang. Gemeindezentrum geben. Daher ist sich KV-Vertrauensmann Ludwig dessen sicher, „dass Sie Zeit für uns in Schwebheim haben“.