100 Jahre CVJM e.V.

   
        Einst: Café/Restaurant "Kaiserhof" (Foto: Archiv CVJM)    Seit 90 Jahren: CVJM-Haus in der Luitpoldstraße 1

 

Schweinfurt, 11.10.2009. Das CVJM-Jubiläum galt es würdig und extensiv zu begehen, denn "einen 100jährigen Geburtstag feiert man nicht alle Tage"; so der leitende Sekretär des CVJM Schweinfurt Horst Ackermann in seinem Einladungsschreiben. Bereits am Samstag, 10. Okt., gab es im Evangelischen Gemeindehaus einen Jubiläumsabend (s. dazu unten den Pressebericht). Tags darauf wurde in die St. Johannis-Kirche zum Jubiläumsgottesdienst eingeladen, den - neben Kantorin Christel Hüttner an der Orgel - der Sonnenstrahlchor und das CVJM-Musikteam schmissig musikalisch ausgestalteten. Dekan Oliver Bruckmann, der als Liturg fungierte, dankte bei der Begrüßung dem CVJM für seine Dienste in der Stadt und in vielen Gemeinden des Dekanates. 100 Jahre seien eine "Segensgeschichte" Gottes mit den Menschen.

Der bayerische CVJM-Generalsekretär Hans Martin Stäbler hielt die Festpredigt. Er betonte, dass der CVJM in 130 Ländern vertreten sei und weiter wachse, um jungen Menschen zu dienen. Erst vor kurzem habe es eine neue CVJM-Vereinsgründung im oberfränkischen Schauenstein gegeben. Was für Liebe und Leidenschaft stecke wohl in der 100-jährigen Arbeit des CVJM Schweinfurt! "Gott hat durch seinen Heiligen Geist gewirkt." Stäbler legte die biblische Geschichte vom reichen Mann und dessen Frage nach dem ewigen Leben aus (LkEv 18,18-27): Dies sei die bis heute aktuelle, existenzielle Frage nach gelingendem Leben. Leider fragten aber viele wie jener Mann, was sie selber tun müssten, um erfolgreich zu sein oder um echtes Glück zu gewinnen.  Doch das Leben insgesamt sei ein Geschenk: "Gottes Hand hält uns, führt uns und trägt uns auch über die Schwelle des Sterbens." Einzig Gott gebe unserem Leben Glanz, Würde und Hoffnung.

Nach dem Gottesdienst schloss sich ein Empfang im CVJM-Haus in der Luitpoldstraße an, das sich natürlich an diesem Tag als zu klein erwies. Eine Ausstellung mit alten Fotos und Akten dokumentierte die Geschichte des Vereins und seine vielfältigen Aktivitäten damals und heute: Er wurde 1909 in der Krummen Gasse gegründet und zog nach genau zehn Jahren in die Luitpoldstraße um. Auch die problematische Geschichte im III. Reich wurde gestreift, diese freilich ausführlich in der Festschrift von Pfr. Dr. Dr. Joachim Kilian dargestellt, ebenso wie die Wiederzulassung des CVJM 1946 durch die amerikanische Militärregierung. In den 1970er Jahren fand die Umbenennung des "Christlichen Vereins Junger Männer“ in „Christlicher Verein Junger Menschen“ statt.

Horst Ackermann ist voll zuzustimmen: "Was braucht unsere Zeit, was brauchen die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen in unserer Stadt mehr als einen Ort der Geborgenheit, der Gemeinschaft, der Orientierung zu einem sinnvollen und verantwortungsvollen Leben. Das CVJM-Haus und die Vereinsarbeit möge weiterhin solch ein Ort sein."

 

   
Die Gottesdienstmacher Dekan Bruckmann, Generalsekretär Stäbler u. Leitender Sekretär Ackermann     Die Drei hatten viele Hände am Ausgang zu schütteln
   
Im vollen CVJM-Haus freute er sich durch die Blume: Horst Ackermann                              Eine der vielen Ausstellungstafeln

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Aus der Presse zitiert:

100 Jahre CVJM: Gottes Power spürbar machen

Festabend und Gottesdienst zum 100-jährigen Bestehen des Schweinfurter CVJM

Schon das ganze Jahr über hat der CVJM-Schweinfurt (Christlicher Verein Junger Menschen) sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Am Wochenende standen ein Festabend im Evangelischen Gemeindehaus und ein Festgottesdienst in St. Johannis auf dem Programm.
 
Der Festabend geriet zur aussagekräftigen Präsentation aller Bereiche, in denen sich der CVJM engagiert – von der Vielfalt der Jugendgruppen bis hin zum spirituellen Angebot. Trotz der gleichzeitig stattfindenden Nacht der Kultur waren zahlreiche Mitglieder – teils von weit her, so Vorsitzender Holger Neubauer – ins Gemeindehaus gekommen.

Staunend darüber, was in Schweinfurt im Verlauf von 100 Jahren durch den CVJM möglich geworden ist, hat Joachim Kilian unter dem Motto „Mit Jesus unterwegs“ eine umfangreiche Chronik zusammengestellt, die von der Gründung des CVJM bis zum eigenen Vereinsheim und schließlich bis in die unmittelbare Gegenwart reicht. Das Material hat Kilian zehn Jahre lang gesichtet, gesammelt und zu einer aufschlussreichen Zeitreise zusammengestellt. Beim Festabend wurde die Chronik als die dritte Doktorarbeit des pensionierten Schweinfurter Pfarrers und Theologen hervorgehoben.

Die Gleichaltrigkeit von CVJM und Schweinfurter Volksfest hob Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser hervor und würdigte die kontinuierliche Zusammenarbeit zum Wohl der Jugend in der Stadt.

Seine Verbundenheit zur Stadt brachte der CVJM mit einer Spende von 1250 Euro für den Wildpark zum Ausdruck, bevor stellvertretender Landrat Paul Heuler die vielfältigen Aktivitäten der CVJM-Gemeinschaft auch in den Landkreisen Schweinfurt und Haßberge würdigte.

Die musikalische Gestaltung des Festabends hatte der Evangelische Posaunenchor, der zehn Jahre (1919) nach der Gründung aus den Reihen des CVJM entstanden ist. Vorgestellt haben sich ebenfalls: Jungschar, Jugenddienst, CVJM-Weltdienst, die Gruppe Ten Sing und die Frauenbibelkreise und schließlich die Dr.-Schwerdhöfer-Stiftung für die Jugendarbeit.

Dekan Oliver Bruckmann analysierte den CVJM als Gemeinschaft, die von Christus das Profil bekomme, um im Verein mit anderen Menschen den Glauben zu gestalten, junge Menschen ansprechen, damit Menschen einander dienen.

Als Präsident des CVJM-Weltbundes legte Martin Meißner den Akzent seiner Ausführungen beim Festabend auf die Darstellungen der weltweiten Gemeinschaft des CVJM, dem in 124 Nationalverbänden rund 45 Millionen Mitglieder angehören. (...)

(aus: Schweinfurter Tagblatt, 14.10.2009, S. 27; Claus P. Gras)