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Archiv 2006

 

1. Neuer Vorsitzender begrüßt neuen Dekan im DW-Verwaltungsrat
2. „Der eine kommt – der andere bleibt“:
    Doppelter Festakt in Bad Kissingen (Pfr. Ott/Diakon Hofmann)
3. Johannes Hofmann: Neuer Gemeindediakon in Bad Kissingen
4. Einführung von Dekan Bruckmann: s. SONDERBERICHT (bitte anklicken)
5. Dekan Bruckmann hat seine Dienstwohnung bezogen
6. Neuer Dekan
7. Dr. Günther Beckstein referierte für die evang. Kurseelsorge
8. Erstes Grußwort des neuen Dekans: Im Alten das Neue
9. Hochzeit von Pfarrerin Grafe
10. Protestantische Kirchenstiftung Schweinfurt
11. Feierliche Verabschiedung von Pfarrer Kelber
12. Verabschiedung von Dekan Luithardt: s. SONDERBERICHT (bitte anklicken)
13. Landesbischof Dr. Johannes Friedrich in Bad Kissingen
14. Familienkonvent der PfarrerIinnen des Dekanates
15. Immer weniger geben mehr:
       Evang.-luth. Gesamtgemeinde saniert Schritt für Schritt
16. Dornröschenschlaf beendet: Gut Deutschhof
17. Betonsanierung in St. Lukas verschlingt fast 600000 Euro
18. Diakonie will Wege aus der Schuldenfalle aufzeigen.
19. Neues Pfarrerehepaar im Dekanat (Pfr/Pfr.in Krauß)
20. Junge Stimmen: Andrea Balzer leitet den neuen Windsbacher Mädchenchor

EXTRA (bitte anklicken):

Besuch aus unseren brasilianischen Partnergemeinden in Rio

Dekanatssynode März 2006
 

 

1.  Neuer Vorsitzender begrüßt neuen Dekan im DW-Verwaltungsrat

(Bericht und Foto: Peter Klopf)

Schweinfurt, Ende Okt. 2006: Das Diakonische Werk Schweinfurt, eine der großen Wohlfahrtsorganisationen in der Region, hat seit dem 1. Juli 2006 mit Diplom-Kaufmann Klaus Eckhardt einen neuen Vorsitzenden. Durch den Ruhestand des bisherigen Vorsitzenden Dekan Walter Luithardt war eine Neuwahl im Verwaltungsrat notwendig geworden. Klaus Eckhardt setzt damit eine Schweinfurter Tradition fort, die es im Unterschied zu vielen anderen Diakonischen Werken auch einer Person ohne kirchliches Amt ermöglicht, die höchste Aufsichtsfunktion über das diakonische Handeln im Dekanat wahrzunehmen. Zuvor waren bereits Horst Ritzmann und Han-nelore Schäfer-Gärdes in dieser Funktion aktiv. Nach seiner Einführung am 8. Oktober in sein neues Amt nahm nun Oliver Bruckmann den für den Schweinfurter Dekan vorgesehenen Sitz als Mitglied im Verwaltungsrat am 23. Oktober erstmals ein. Der 5-köpfige Verwaltungsrat übt die Funktion eines Aufsichtsrates für das Diakonische Werk Schweinfurt mit seinen über 20 Einrichtungen, 380 Mitarbeitenden und 15 Millionen Euro Jahresumsatz sowie einer überregionalen Geschäftsstelle mit einem Jahresumsatz von 40 Millionen Euro aus. Alleiniger Vorstand des eingetragenen Vereines ist Pfarrer Jochen Keßler-Rosa.

 

  Mit Handschlag begrüßte der neue Vorsitzende des Verwaltungsrates des Diakonischen Werkes Schweinfurt, Klaus Eckhardt (links) Dekan Oliver Bruckmann (vorne rechts) als neues Mitglied des Gremiums. Dem Verwaltungsrat gehören außerdem (hinten von links) Dagmar Kohlmeyer, Erna Rauscher-Steves und Hannelore Schäfer-Gärdes an. Hinten rechts der Vorstand des Diakonischen Werkes Schweinfurt Pfarrer Jochen Keßler-Rosa.

 

 

2.  "Der eine kommt, der andere bleibt"

Doppelter Festakt in Bad Kissingen

Bad Kissingen. Bad Kissingen bildet im Schweinfurter Dekanat eine Welt für sich. Das noble bayerische Staatsbad mit seinen zahlreiche Leiden lindernden Kochsalzquellen, noch dazu idyllisch im Tal der Fränkischen Saale gelegen, fand schon 1520 als Kurort Erwähnung und ist somit das älteste und bekannteste Kurbad Deutschlands. Daher verwundert nicht, dass auch die evangelische Erlöserkirche, ganz in der Nähe des Kurgartens im Kurgastzentrum zu finden, wo noch in altehrwürdiger Tradition mit "Kur- und Passantenzimmern" geworben wird, stolz auf eine immerhin 150-jährige Geschichte zurückblickt und besonderes Flair hat.

   
Die Erlöserkirche: Zentrale Lage im Kur-Herzen von Bad Kissingen                           Glasfenster im Altarraum 


 Am So., dem 15. Oktober 2006, lud man dorthin aus gleich doppeltem Anlass ein: Zum einen wurde Pfarrer Wolfgang Ott - wie mehrfach in den Ansprachen betont - "endgültig" in sein Amt als Kur- und Rehaseelsorger (im Umfang eines halben Dienstverhältnisses) eingeführt und damit zum Pfarrer auf Lebenszeit berufen. Ott hat nämlich an der Erlöserkirche bereits seine Vikariatszeit verbracht und war danach als Pfr. z. A. - zusammen mit seiner Frau Claudia Weingärtler - auch schon mit der Kur- und Rehaseelsorge betraut. Mit seinen sechs Dienstjahren ist der beliebte und bekannte Pfarrer somit länger dort als seine Pfarrerskollegen Wilde, Friedel und Metschl.

Zum anderen stand die Einführung von Diakon Johannes Hofmann auf dem Festprogramm. Hofmann war bis Ende August für die Dekanatsjugendarbeit von Schweinfurt aus zuständig (s. unten auch Punkt 2 u. 3). Ein naht- und problemloser Wechsel innerhalb des Dekanates führte den 46-Jährigen nun nach Bad Kissingen, um hier ebenfalls Jugend-, Konfirmanden-, aber auch Familienarbeit zu leisten. Mit seiner Band "Bracketz", in der seine drei Kinder mitwirken, zeigte er gleich sein Allroundtalent und gab dem Gottesdienst eine unvergessliche musikalisch-pfiffige Note.

Die Installation von Pfr. Ott war sozusagen die erste offizielle Amtshandlung des neuen Dekans Oliver Bruckmann, der sich der Gemeinde vorstellte und seine Ansprache auf die Begriffe "Kur" (lat. cura, "Fürsorge, Pflege") und "Reha" (lat. "wieder tauglich machen") konzentrierte. Für die Einführung von Diakon Hofmann war Diakon Michael Herrmann, Brüdersenior der Rummelsberger Brüderschaft, zuständig. Er führte aus, dass von den 960 Diakonen in der Bayerischen Landeskirche 610 im aktiven Dienst in Gemeinden oder in der Diakonie stünden. Bruder Herrmann predigte über Jakobus 2,1-13 u. a. mit dem Gedanken, dass alle Menschen ohne Ansehen ihrer Person, Herkunft und ihres Standes gerechtfertigte Sünder vor Gott sind.

Unmittelbar nach dem Ende des Abendmahlsgottesdienstes und vor dem Beisammensein bei Kaffee und Gebäck fanden etliche Grußworte, moderiert vom KV-Vertrauensmann Klaus Lotter, ihren Platz: U. a. rühmte der Senior des Dekanates, Pfr. Wolfgang Brändlein/Obbach, die seelsorgerliche Kompetenz und die systematisch-theologischen Kenntnisse von Pfr. Ott. Zugleich ist Brändlein der zuständige Gemeindepfarrer von Diakon Hofman, der mit seiner Familie in Kützberg wohnt, und mit ihm gut befreundet. Bürgermeisterin Johanna Keul meinte gar, in dieser Einführung einen weiteren Meilenstein in der Bad Kissinger Geschichte erkennen zu können. Einen ähnlichen Tenor hatten die Grüße der Vertreter der Bayerischen Staatsbad-GmbH und der Reha-Kliniken.

Zumindest mit der Erinnerung an den hintersinnigen Aufdruck eines T-Shirts, von Pfarramtsführer Jochen Wilde an Diakon Hofmann überreicht, wird mancher Gottesdienstbesucher seinen Nachhauseweg angetreten haben: "Bad Kissingen - Good Feelings".

   
   
Volle Konzentration: Dekan Bruckmann und Bruder Herrmann Installation von  Pfr. Ott: Dekan Bruckmann, Pfr.in Weingärtler, Assistenten, Pfr. Ott, Pfr. Wilde (v. l., Foto: P. Klopf)
   
Geschafft: die glücklichen Gesichter von Dekan Bruckmann, Pfr. Ott, Diakon Hofmann u. Diakon Herrmann (Foto: P. Klopf) Smalltalk im Altarraum: Frau Bruckmann u. Diakon Hofmann

 

3. Neuer Gemeindediakon für Evangelische Kirchengemeinde Bad Kissingen

Diakon Johannes Hofmann tritt am 1. September sein Amt an

(Bericht und Foto: Peter Klopf/klk)


Bad Kissingen. Johannes Hofmann ist ab 1. September neuer Gemeindediakon der evangelischen Erlösergemeinde Bad Kissingen. Der 46-jährige gehört der Rummelsberger Brüderschaft an und wurde von dieser als Nachfolger für den nach Kulmbach gewechselten Diakon Günther Wagner entsandt. Durch die Neuzuordnung der Arbeitsbereiche, die der Kirchenvorstand festlegte, wird der Schwerpunkt seiner zukünftigen Arbeit die Jugend-, die Konfirmanden- und die Familienarbeit sein. Den wichtigen Bereich der Seniorenseelsorge, der bisher zu den Aufgaben des Diakons zählte, wird die noch zu besetzende 2. Pfarrstelle übernehmen.

Johannes Hofmann wurde 1960 im mittelfränkischen Uffenheim geboren. Das Abitur legte er im württembergischen Weikersheim ab. Nach der Bundeswehrzeit erfolgte von 1980 – 1985 die Ausbildung zum Diakon in Rummelsberg. Danach wurde er als Gemeindediakon in den Münchner Norden (Kirchengemeinde Oberschleißheim) entsandt. 1989 zog er nach Wassertrüdingen um, wo er acht Jahre Dekanatsjugendreferent im mittelfränkischen Kernland mit bodenständiger Kinder- und Jugendarbeit war. Seit 1997 ist er Dekanatsjugendreferent im Dekanat Schweinfurt, wozu auch die evangelische Kirchengemeinde Bad Kissingen zählt. Aufgrund seiner bisherigen Arbeit ist er daher auch für die Bad Kissinger kein unbeschriebenes Blatt.

Der Dekanatsausschuss hat dem Wunsch von Diakon Hofmann entsprochen und mit seiner Zustimmung den kurzfristigen Wechsel in die Kurstadt möglich gemacht – sehr zur Freude der Erlösergemeinde. Johannes Hofmann ist verheiratet, hat drei Kinder im Alter von 13 bis 16 Jahren und wohnt in Kützberg. Wie der neue Gemeindediakon rückblickend bemerkt, sei die Jugendarbeit auf übergemeindlicher Ebene (z.B. im Dekanat) eine sehr herausfordernde und attraktive Arbeit gewesen. „Ich habe sie gerne getan - kann sie jetzt aber guten Gewissens wieder loslassen und in andere Hände geben.“ Er gehe gerne wieder in die Gemeinde. „Da stehe ich mindestens mit einem Bein immer auf dem Boden. Diese „Bodenhaftung“ wird mir zunehmend wichtig und macht einen nachhaltigen Gemeindeaufbau erst möglich. Lebendige Kirchengemeinden sind das A und O. Ich möchte nahe bei den Menschen sein. Gemeinsam was tun. Mit Kindern, Jugendlichen, Konfir-manden und Familien - dazu hab ich Lust! Besonders freue ich mich, dass mit dem Personenkreis „Familien“ eine neue Gruppe für mich in den Blick kommt, um den zarten Ausstieg aus der reinen Jugendarbeit umzusetzen“, so Hofmann zum Abschluss.

Zu einem ersten Sondierungsgespräch traf sich jetzt der neue Gemeindediakon der evangelischen Erlösergemeinde Bad Kissingen Johannes Hofmann (links) mit Pfarramtsführer Pfarrer Jochen Wilde. Hofmann wird sein Amt zum 1. September antreten. Foto: P. Klopf

 

4. Einführung von Dekan Bruckmann: siehe Sonderbericht

5. Dekan Bruckmann hat seine Dienstwohnung bezogen

Schweinfurt. Seit Mo., dem 21. August 2006, ist er samt Familie in Schweinfurt ansässig. Schon vor Morgengrauen zogen schwere Umzugsgespanne mit Deggendorfer Kennzeichen ihre Runde auf dem Martin-Luther-Platz. Bald herrschte reger Ausladebetrieb. Um 11.00 Uhr empfing Ehepaar Bruckmann, das ebenfalls eine lange nächtliche Fahrt hinter sich hatte, mit zweien ihrer vier Kinder vor dem Dekanat ein 10-köpfiges Begrüßungskomitee. Vertreterinnen und Vertreter des Kirchenvorstandes St. Johannis und des Evangelischen Frauenbundes Schweinfurt hatten sich eingefunden, um den neu Zugezogenen traditionell Brot und Salz zu überreichen und außerdem ihnen speziell mittels Bocksbeutel, Stadtkarte und Theaterprogramm noch mehr Lust auf Schweinfurt zu machen. Inzwischen ist der Einzug abgeschlossen, aber das nachts lange brennende Licht im Dekanat lässt unschwer darauf schließen, dass noch längst nicht alles ausgepackt und an seinem vorgesehenen Platz ist. Wir wünschen Ehepaar Bruckmann ein gutes Eingewöhnen und auch noch einige erholsame Urlaubstage.

   
   KV-Vertrauensfrau Wößner überreicht die Gaben                            Gruppenbild: Begrüßende und Begrüßte


    
                 

6. Neuer Dekan

Irgendwann in den Nachtstunden des 29. Mai 2006 stieg - unbemerkt von allen Schweinfurtern - der obligatorisch weiße Rauch aus dem Dekanatssaal auf. Das Wahlgremium hatte sich aus den vom Landeskirchenamt präsentierten Bewerbern um die Nachfolge von Herrn Dekan Luithardt auf einen Namen geeinigt.

Oliver Bruckmann heißt der neue Mann: Jahrgang 1960, geboren in München, aufgewachsen im Isartal, Theologiestudium in München und Berlin, Vikariat in München-Grünwald, Ordination 1990, sodann zusammen mit seiner Frau Gisela als Pfarrer zur Anstellung in Neutraubling (Dekanatsbezirk Regensburg). In den letzten 12 Jahren waren beide Pfarrer an der Auferstehungskirche in Deggendorf (mit Christuskirche Metten); siehe dazu den Link http://www.deggendorf-evangelisch.de/. Zudem ist Herr Pfr. Bruckmann am religionspädagogischen Zentrum Heilsbronn mit betraut bei der Ausbildung von Lehramtsanwärtern und Religionslehrern. Zu seinen Hobbys zählen Lesen, Radfahren und Bergsteigen.

   
    
Wo Pfr. Bruckmann predigte: die Auferstehungskirche  von  Deggendorf

Steht nun vorerst leer: das evangelische Pfarrhaus von Deggendorf

 
 
Wir wünschen Herrn Pfarrer (und Dekan in spe) Bruckmann samt seiner Frau und seinen vier Kindern Gottes Segen für das gewiss nicht leichte Amt. Pfarrerinnen, Pfarrer, kirchliche Mitarbeitende und alle Gemeinden des Dekanates Schweinfurt freuen sich aufs Kennenlernen und - vielleicht - auf rund zwei Jahrzehnte geistliche Gemeinschaft und auferbauende Kooperation.

 

7. Als Christ auf dem schwierigen Posten des bayerischen Innenministers

Dr. Günther Beckstein referierte für evangelische Kurseelsorge (19. Juli 2006)


Bad Kissingen. „Mein christlicher Glaube gehört zu meinem Berufsleben ebenso wie zu meinem Privatleben; schließlich bin ich kein ‚halber Christ’. Auch im beruflichen Alltag bemühe ich mich, bei Entscheidungen, z.B. in der Ausländerpolitik, aus meiner christlichen Grundüberzeugung heraus Lösungen zu entwickeln. Christ sein bedeutet für mich, mich der Verantwortung zu stellen und bereit zu sein, auch mal harte Entscheidungen zu treffen. Als bayerischer Innenminister habe ich eine andere Verantwortung als ein Pfarrer. So ist es meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass Gesetze eingehalten und Urteile durchgesetzt werden. Meine Entscheidungen kann mir keine Kirche abnehmen. Als christlicher Politiker bleibe ich letztlich auf mein Gewissen verwiesen.“ Für den bayerischen Innenminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten, Dr. Günther Beckstein, war dies die Kernaussage in seinem Vortrag „Christ sein in Politik“ im Großen Saal des Bad Kissinger Regentenbaues.

Staatsminister Dr. Beckstein war einer Einladung der Evangelischen Kurseelsorge gefolgt und referierte über dieses „heiße“ Thema sehr engagiert und spannend vor rund 150 Zuhörern, darunter Bezirksrätin Karin Renner, Landrat Thomas Bold, Oberbürgermeister Karl Heinz Laudenbach und Bürgermeister Alfred Wacker. Günter Beckstein wurde 1943 in Hersbruck geboren, ist verheiratet, hat drei Kinder. Nach Abitur und Studium der Rechtswissenschaften ist er seit 1971 selbständiger Rechtsanwalt. Früher übte er eine langjährige Tätigkeit im Bereich der evangelischen Jugendarbeit sowie im CVJM aus. Vom 1973 bis 1978 war er Bezirksvorsitzender der Jungen Union Nürnberg-Fürth. Danach stellvertretender Vorsitzender, seit 1991 Vorsitzender des Bezirksverbands Nürnberg-Fürth-Schwabach der CSU. Er ist Mitglied des Parteivorstands der CSU, seit 1974 Mitglied des Bayerischen Landtags und von 1988 bis 1993 Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, danach Staatsminister im Bayerischen Staatsministerium des Innern, seit 30. Januar 2001 stellvertretender Ministerpräsident. Außerdem ist Dr. Beckstein Mitglied der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.


Bei seiner humorvollen, aber auch sehr nachdenklichen Rede erläuterte Dr. Beckstein seine Standpunkte zur Asylpolitik, zum Islam oder auch zur Feiertagsregelung. Der Innenminister zeigte auf, dass Politik und Kirche von jeher ein Spannungsfeld seien. Die Kirche brauche den Staat, damit die innere und äußere Sicherheit gewährleistet sei. Der Staat brauche die Kirche, damit bestimmte Grundwerte vermittelt würden. In der Asylpolitik vertrat Beckstein die Meinung, jeder Verfolgte bekommt bei uns Asyl, jene aber, die falsche Angaben machen und die Behörden an der Nase herumführten, dürften nicht belohnt werden, sondern müssten abgeschoben werden. Der Staatminister räumte auch ein, dass ihm, obwohl er den Grundsätzen seines christlichen Glauben treu bleibe, manche Entscheidung auch sehr schwer falle, wie z.B. die Erlaubnis für die Polizei zum „Finalen Todesschuss“. Es sei wichtig für ihn, dass Gerichte seine Entscheidungen überprüfen können, auch wenn er sich manchmal ärgere, wenn sie aufgehoben würden. „Es ist als Christ schön zu wissen, ein Minister hat viel Macht. Trotzdem weiß ich, dass ich nicht der Allerhöchste bin, sondern ihm unterstehe“, meinte Dr. Beckstein zum Abschluss.


Der evangelische Kur- und Rehaseelsorger Pfarrer Wolfgang Ott betonte, bei seiner Begrüßung, dass Seelsorge in einem gesellschaftlichen Kontext stattfinde, der von politischen Entscheidungen geprägt sei. So ist die Arbeit der Kur- und Rehaseelsorge maßgeblich davon bestimmt, dass Menschen, die hierher zur Kur kämen, zunehmend physisch belasteter und seelisch beladener seien. Daher ist es auch für die seelsorgerische Arbeit wichtig, im Gespräch mit politischen Mandatsträgern zu sein. Deshalb sei auch Dr. Beckstein als engagierter Christ eingeladen worden.

Mit dem bayerischen Innenminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein hatte die Evangelische Kur- und Rehaseelsorge in Bad Kissingen einen hochrangigen Politiker als Referenten für einen Vortrag im Großen Saal des Bad Kissinger Regentenbaues gewinnen können, der aus fester christlicher Überzeugung Politik gestaltet. Darüber freuen sich besonders die Verantwortlichen der evangelischen Kur- und Rehaseelsorger Pfarrer Wolfgang Ott und Pfarrerin Claudia Weingärtler (von links) sowie Pfarramtsführer Pfarrer Jochen Wilde (rechts). Fotos: P. Klopf.

Im Archiv finden Sie Berichte und Zeitungsartikel aus unseren Rubriken "Aktuell" und "Nachrichten", die älter als drei Monate alt sind. Sie sollen nicht einfach gelöscht werden. Vielleicht entdecken Sie hier genau das, wonach Sie suchen.

(Bericht und Foto: Peter Klopf/klk)

8. Erstes Grußwort des neuen Dekans: Im Alten das Neue

 

Ich grüße Sie herzlich als Ihr neuer Pfarrer und Dekan!

Im Alten noch ist das Neue schon spürbar. Noch wohnen wir in Deggendorf, aber unsere Gedanken gehen doch schon sehr nach Schweinfurt, wohin wir, meine Frau und ich mit unseren vier Kindern bald ziehen werden.

Ab 01.10.06: Dekan Oliver Bruckmann

 

Zum Abschied habe ich eine Karte des Schweinfurter Landes bekommen. Ob ich sie mehr für die freien Stunden brauchen werde oder dafür, gut den Weg zu Ihnen zu finden? Für beides soll sie mir hilfreich sein. Und schließlich auch dafür, dass wir als Gemeinde und Dekanat unsere gemeinsamen Wege auf Gottes schöner Erde und in seiner Kirche finden. Dazu sind wir ja miteinander berufen.

Mein eigener Weg? Ich bin 1960 in München geboren und im Isartal aufgewachsen. Im Studium in Berlin und München bin ich nicht nur der Theologie, sondern auch meiner Frau begegnet, die ebenfalls Pfarrerin ist. Im oberbayerischen Grünwald war ich dann Vikar, im oberpfälzischen Neutraubling und seit zwölf Jahren im niederbayerischen Deggendorf Pfarrer. In den vergangenen fünf Jahren war ich außerdem für das Religionspädagogische Zentrum Heilsbronn in der Lehrerausbildung tätig.

Und nun geht`s in wenigen Wochen von der Donau zu Ihnen an den Main. Im Alten schon das Neue. Ich freue mich darauf, mit Ihnen im Alltag der Welt den Glanz des neuen Himmels und der neuen Erde zu entdecken. So gebe es Gott.

Bis bald in Schweinfurt,   Ihr Oliver Bruckmann

(aus: Impuls. Monatsgruß der Evang.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis, Aug./Sept. 2006)

 

9. Hochzeit von Pfarrerin Christhild Grafe

Schweinfurt. Am 10. Juni 2006, einem Samstag, zeigten Schweinfurts Thermometer brasilianische Temperaturen an. Einen idealeren Hochzeitstermin konnte es daher eigentlich gar nicht geben. Christhild Grafe, rund 12 Jahre Zweite Pfarrerin an St. Johannis, gab ihrem Juan Osorio das Ja-Wort. Sie, in Indien geboren, evangelisch - er aus Peru stammend, katholisch: Allein schon diese Konstellation ließ einen multikulturellen Gottesdienst und anschließend ein farbenprächtiges Fest mit kulinarischen Schmankerln auf dem Martin-Luther-Platz erwarten, an dem natürlich unsere Brasilien-Repräsentanten aus Rio de Janeiro (s.u. 7.) teilnahmen. Aber auch aus Österreich, England, den USA und sogar aus Brunei (Sultanat im Norden Borneos!) waren Gäste zu diesem außergewöhnlichen Event angereist.

Die Gottesdienstbesucher in der vollen St. Johannis-Kirche erwartete eine multilinguale Hochzeitsfeier, musikalisch umrahmt sowohl durch klassische Choräle als auch durch südamerikanische Rhythmen, dargeboten neben Orgel und Saxophon auf den typischen "Inka-Instrumenten" von Verwandten und Freunden des Bräutigams. Aber auch die St. Johannis-Kantorei unter Leitung von Andrea Balzer trug spanisch-portugiesische Stücke bei. In gleich zwei Predigten legten Frau Grafes Studienfreundinnen, Rev. Gloria Keiser Dovre, protestantische Pfarrerin aus den USA, und Pfarrerin Gaby Heckmann-Fuchs den Trauspruch "Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat. Lasst uns singen und fröhlich darin sein" (Ps 118,24) aus: Die zwei Lebenskreise der Vermählten hätten sich nun vereinigt. Beider Musikliebe und Reiseleidenschaft wurden anhand dieses Wallfahrts-Psalmliedes thematisiert. Eine treffend formulierte Fürbitte brachte schließlich die singuläre Begegnung verschiedener Kontinente und Kulturen an diesem Tag auf den Punkt: Eine solche ökumenische Einheit könne nur der Arbeit des Heiligen Geistes zu verdanken sein. (S.B.)

 

 

 

Einzug des Paares (im Hintergrund: die Brauteltern)

 

Blumenspalier beim Auszug

 

Schier endlose Gratulantenschar

 

Sichtlich in Feierstimmung: zwei unserer Brasilianer

 

 

10. Protestantische Kirchenstiftung Schweinfurt

Schweinfurt-St. Johannis: Einen würdigen Rahmen bot die musikalische Abendandacht in der St. Johannis-Kirche am Dienstag, dem 29. Mai 2006, um die neue "Protestantische Kirchenstiftung Schweinfurt" gleichsam aus der Taufe zu heben. Eigentlich sollte sie bereits 2001 anlässlich seines 60. Geburtstages zu Ehren von Herrn Dekan Walter Luithardt, der sich um ihre Gründung verdient gemacht hatte, ins Leben gerufen werden. Doch die Stiftungssatzung bedurfte noch weiterer Umarbeitung. So wurde sie jetzt - fünf Jahre später - sozusagen ein Abschiedsgeschenk für den scheidenden Dekan.

Pfr. Jochen Keßler-Rosa, Geschäftsführender Vorstand des Diakonischen Werkes Schweinfurt, begrüßte die geladenen Gäste: "Wir sind Zeugen bei der Entstehung einer Keimzelle protestantischen Wirkens für die Zukunft."

Frau Hannelore Schäfer-Gärdes, Initiatorin und Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, nannte als Zweck der Stiftung, die ein Grundkapital von 500.000 Euro ausweist, die "Förderung originär kirchlich-diakonischer Aufgaben". In Frage kommende Zuwendungsbereiche seien diakonische Anliegen im Dekanatsbezirk, kirchenmusikalische Projekte, kirchliche Kinder-, Jugend- und Familienarbeit sowie Innere Mission im ursprünglichen Sinn. Über schriftliche Förderanträge mit genau umrissenem Finanzbedarf und Nennung der beteiligten Personen werde sorgfältig entschieden. Aufsichtsbehörde ist die Evang.-Luth. Landeskirchenstelle in Ansbach.

In seiner Ansprache wies Regionalbischof Helmut Völkel darauf hin, dass die Kirche insgesamt eine Stiftung Jesu Christi sei. Seine Liebe zu uns müsse unter uns Gestalt gewinnen. Daher geschehen alle kirchlichen Stiftungen im Kontext der Liebe Gottes (Deus caritas est). Sie werden von Menschen gegründet, die etwas bewegen wollen. Als Wesensmerkmale von Stiftern und Stiftungen nannte Völkel Weitblick, Selbstgewissheit, Beharrlichkeit und Zielsicherheit. Er dankte für die großzügig dotierte Stiftung. In der Evang.-Luth. Landeskirche in Bayern gebe es derzeit 132 kirchliche Stiftungen.

Am Schluss stand der Dank von Herrn Dekan Luithardt, der noch einmal an die "vielfältige Zeit in der Entwicklung der Stiftung" erinnerte und damit den Wunsch verband, dass aus diesem Anstoß Segensreiches entstehen möge - und zwar "protestantische Kompetenz für Kirche und Diakonie" (so der Untertitel der "protestantischen Kirchenstiftung Schweinfurt"). Musikalisch grandios wurde übrigens diese festliche Veranstaltung durch Kantor Wöltche/Bad Kissingen (Orgel) und Herrn Kimmel (Trompete) ausgestaltet. (S. B.)

 

Frau Hannelore Schäfer-Gärdes, Regionalbischof Helmut Völkel, Herr Fritz Schäfer und Herr Dekan Walter Luithardt

 
 

Oben: Prominenz unter der Kanzel von St. Johannis:

Herr Dekan Luithardt, Regionalbischof Völkel, Frau Schäfer-Gärdes und Pfarrer Keßler-Rosa

 

 

Unten: Auch unsere Gäste aus Brasilien (siehe 6.) waren live dabei, - hier zusammen mit Frau Schäfer-Gärdes (l.)

 

11. Feierliche Verabschiedung von Pfarrer Kelber

Schweinfurt-Bergl. Das mit dem Ruhestand nimmt man Pfarrer Gerhard Kelber, der soeben seinen 65. Geburtstag beging, nicht so recht ab. Zu dynamisch wirkt der Geistliche, der in der Auferstehungskirche immerhin 33 Dienstjahre - seit 1973 - gewirkt hat. Was wären die Alpha-Kurse ohne ihn? Oder die Geistliche Gemeindeerneuerung (GGE)? Oder die Gruppe "Christen im Beruf", die er 1984 gründete? Oder die unverwechselbaren Lobpreisgottesdienste?

Im Zentrum der Verabschiedung am Sonntag Rogate (21. Mai 2006, 14.00 Uhr) stand natürlich der Gottesdienst mit Kelbers Abschiedspredigt, in der er - wie er sagte - "brennspiegelartig" zusammenzufassen versuchte, was ihm immer wichtig war. Mit sanfter und trotzdem druckvoller Stimme legte er den Appell des Apostels Paulus "Haltet an am Gebet" (Kol 4,2) aus und beschwor die Gemeinde, beharrlich zu sein und sich weder von Krisen noch Kriegen entmutigen zu lassen. Unter spontanem Applaus versicherte Pfr. Kelber, der in den letzten Jahren Krankheiten und familiäre Krisen zu meistern hatte, er werde "dem Feind [Teufel] auch künftig auf die Nerven gehen." Alles, was ohne Gebet angegangen werde, gehe nicht. Feste Gebetszeiten werden deshalb auch zukünftig seinen Tagesablauf strukturieren.

Des Weiteren nannte er als sein "Erfolgsgeheimnis" Demut und Ehrlichkeit, mit der er Seelsorge betrieben und dadurch viele Menschen zum Glauben geführt habe. "Der Bazillus Ehrlichkeit hat sich ohne mein Zutun vermehrt!" Kelber gestand aber auch ein, dass er etlichen Leuten "auf die Zehen getreten" sei, weil manche seiner Predigten "zu salzreich" wirkten, womit er wieder auf Paulus und dessen Wort "Eure Rede sei ... mit Salz gewürzt" (Kol 4,6) anspielte. Kelber: "Auch wenn Personen abtreten müssen, - das Wort Gottes wird niemals ausgewechselt." Leider müsse aber Pfr. Kelber laut Kirchenrecht mit Wirkung vom 1. Juni 2006 abtreten, betonte anschließend Pfr. Neunhoeffer in Stellvertretung des Dekans und segnete ihn.

Selbstverständlich wünschte sich ein überzeugter und treuer Bekenner des Evangeliums wie Pfr. Kelber die Choräle "Lobe den Herren" und "Ein feste Burg ist unser Gott" und trug darüber hinaus mit dem ´Kelber'schen Familienchor` weitere geistliche Stücke bei. Von den zahlreichen Grußworten sei das von Bürgermeister Wirth, der den Dank der politischen Gemeinde Schweinfurt aussprach, erwähnt. Er hob den unverwechselbaren Stil Pfr. Kelbers heraus. Ihm, der sein eigenes Ich bewahrt habe, sei es immer um den Mitmenschen gegangen. Im Stadtteil Bergl habe er hervorragende Sozialarbeit geleistet.

Kelbers Nachfolger wird es gewiss nicht leicht haben, in die "Schuhgröße" des Vorgängers hineinzuwachsen. Derweil nimmt Pfr. Kern/Niederwerrn die offizielle Pfarramtsvertretung wahr. (S. B.)

   

Arbeitsplatz für 33 Jahre: Altar der Auferstehungskirche und Radleuchter

 Bewegender Augenblick: Pfr. Kelber und Frau verlassen die Kirche.

   

 Pfarrkapitel und Kirchenvorsteher folgen in gebührendem Abstand.

 Pfr. Kelber (l.) im Gespräch mit dem kath. Dekan Mai

 

12. Verabschiedung von Herrn Dekan Luithardt

siehe: Sonderbericht

 

13. Landesbischof Dr. Johannes Friedrich in Bad Kissingen

Bad Kissingen, 25. April 06 (Bericht von Peter Klopf): Die Aufführung der Johannes-Passion im Großen Saal des Regentenbaues am Karfreitag durch den Deutschen Kammerchor und dem Bayerischen Kammerorchester unter der Leitung des evangelischen Stadtkantors Jörg Wöltche nutzten jetzt der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Dr. Johannes Friedrich, sowie der Regionalbischof des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg, Oberkirchenrat Helmut Völkel, und ihre Gattinnen zu einem kurzen Privatbesuch in Bad Kissingen. Begleitet vom Dekan des evangelischen Dekanates Schweinfurt, Walter Luithardt, und Pfarramtsführer der evangelischen Kirchengemeinde Bad Kissingen, Pfarrer Jochen Wilde, unternahmen sie vor dem Konzert einen kurzen Rundgang durch Deutschlands bekannteste Kurstadt und besuchten auch die Erlöserkirche. Die Aufführung der Johannes-Passion BWV 245 von Johann Sebastian Bach fand im Rahmen der 1. Kissinger Osterklänge 2006 statt. Die Kissinger Osterklänge standen inhaltlich ganz im Zeichen der Gegensätze: Leben und Tod, Passion und Auferstehung, und sie waren ein Versuch, eine bestimmte musikalisch-theologische Form, wie sie zu Bachs Zeit selbstverständlich war, für unsere Zeit zu gewinnen, wieder zu entdecken, auch zu provozieren. Die Veranstaltungsreihe zählte 14 Veranstaltungen und wurde von der evangelischen Erlösergemeinde und der katholischen Herz-Jesu-Pfarrei in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen GmbH durchgeführt.

 

Privatbesuch in Bad Kissingen: Landesbischof Dr. Johannes Friedrich und seine Gattin Dorothee (Mitte), begleitet vom Regionalbischof des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg, Helmut Völkel (2. v. r.), vom Dekan des Evang.-luth. Dekanates Schweinfurt, Walter Luithardt (rechts), sowie vom Pfarramtsführer der evang. Kirchengemeinde Bad Kissingen, Jochen Wilde (2. v. l.) und seiner Gattin Astrid (links). Foto: P. Klopf

 

14. Familienkonvent der Pfarrerinnen und Pfarrer

Unser Dekanat Schweinfurt denkt familienbewusst. Normalerweise dienen die offiziellen, regelmäßigen Zusammenkünfte ausschließlich dem gegenseitigen Austausch der Pfarrerinnen und Pfarrer untereinander. Doch einmal im Jahr findet ein Konvent "in Familie" statt. Diesmal traf "man" sich für drei Tage (vom 02. bis 04. Mai 2006) bei bestem Frühlingswetter am Ellertshäuser See (nahe Stadtlauringen). Die Darbietungen und Aktionen waren ganz auf die pfarramtlichen Sprösslinge ausgerichtet, die zahlreicher als die Amtsschwestern und -brüder vertreten zu sein schienen.

Sozusagen als Motivationstrainer fungierte Professor Dr. Siegfried Macht (Professor für Kirchenmusikpädagogik und Bibelkunde an der Hochschule für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth), der Lieder, Tänze und Spiele mit Groß und Klein einübte und dadurch biblische Geschichten pädagogisch anschaulich umsetzte. Außerdem ließen das gute Essen, die Ruhe und Natur pur am See und als abendlicher Abschluss ein uriges Lagerfeuer diese Freizeit garantiert bei allen in guter Erinnerung bewahren. Auf ein Neues im kommenden Jahr! (S. B.)

   
Ländliche Idylle: "Haus der Begegnung" des Diakonischen Werkes Schweinfurt am Ellertshäuser See Wie man Pfarrerinnen und Pfarrer selten erlebt: Nachstellung der Krippenszene von Bethlehem 

 

15. Immer weniger geben immer mehr

Evangelisch-Lutherische Gesamtkirchengemeinde saniert Schritt für Schritt

Schweinfurt. Acht Gotteshäuser in der Stadt, jeweils eines in Bergrheinfeld und in Niederwerrn, die Außenstelle Dittelbrunn mit der "Arche", das Evangelische Gemeindehaus in der Friedenstraße, die Fachakademie für Sozialpädagogik samt Wohnheim (Friedenstraße), das Bildungswerk Am Graben 10, das Gut Deutschhof und einige Mietsbauten hat die evangelisch-lutherische Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt zu unterhalten. Außerdem will sie in Oberndorf und in Niederwerrn neue Gemeindezentren errichten und Abschnitt für Abschnitt die Christus- und die Lukaskirche sanieren.

Als die Kirchensteuer Mitte der 90er Jahre noch kräftiger floss, überwies die Landeskirche jährlich gut 500 000 Deutsche Mark für den Bauunterhalt nach Schweinfurt, wo damals Jahr für Jahr rund 30 kleine oder mittlere Maßnahmen anstanden. Dann schrumpfte der Pauschalbetrag; seit fünf Jahren gibt es ihn nicht mehr, werden höchstens noch einzel angemeldete Projekte gefördert. ...

So sind die Gemeinden verstärkt auf Spenden angewiesen. Dagmar Kohlmeyer, für die Finanzen zuständig, notiert derzeit auch ein erhöhtes Spendenaufkommen, wobei die Spender weniger werden, aber mehr geben. Relativ verlässlich sind die Zuschüsse, die Staat und Kommunen zahlen, etwa für Sanierungen in Kindergärten.

Beim Volumen des Haushalts der Gesamtkirchengemeinde spielt das Kirchgeld eine untergeordnete Rolle. Allerdings kommen so doch jährlich 60 000 bis 70 000 Euro zusammen. ... Ein Teil des Kirchgelds wandert aktuell in den Ausbau des ehemaligen Getreidespeichers im Gut Deutschhof zum Kirchenraum. 560 000 Euro sind hierfür vorgesehen. Auch soll ein Glockenstuhl im Hof des Gutes entstehen. Verkauft ist das alte und viel zu groß gewordene Gemeindehaus in Oberndorf. Am dortigen Friedhof will man mit der Stadt eine neue Aussegnungshalle und gleichzeitig auf dem gleichen Grund ein kleines Gemeindehaus mit Saal und Gruppenräumen errichten. Die Kosten hierfür stehen noch nicht fest. Neu bauen will die Gesamtkirchengemeinde auch in Niederwerrn, wo ein neues Gemeindezentrum in einem Neubaugebiet entstehen soll. Errechnet sind die Kosten für die anstehenden Betonsanierungen bei der Christusgemeinde in der Gartenstadt und bei St. Lukas auf dem Hochfeld. Weil beide Maßnahmen mit jeweils 200 000 bis 300 000 Euro zu Buche schlagen werden, lassen sie sich nur abschnittsweise verwirklichen.

(Aus: Volkszeitung Schweinfurt, 10.02.2006)

16. Dornröschenschlaf beendet: Gut Deutschhof

Deutschof. Das Gut Deutschhof wird zum Wochenstart [ab 15.05.06] aus seinem Dornröschenschlaf erwachen. Der Mittelbau, der die frühere Schmiede, Remise und Schrotmühle beherbergte, wird abgebrochen. Am Gebäude, das zum Teil schon eingestürzt ist, bleiben allerdings die Grundmauern erhalten. Die Evangelisch-Lutherische Gesamtkirchenverwaltung als Eigentümerin des Gutes hat sich diesbezüglich mit den Denkmalschützern abgesprochen. ...

Die Abbrucharbeiten sind auf zwei Wochen anberaumt. Sie bilden gleichzeitig den Auftakt zur Schaffung des immer wieder diskutierten Kirchenraums im ehemaligen Getreidespeicher, der den vorgelagerten, aber zu kleinen Gebetsraum nebenan ersetzen soll. Die über eine halbe Million Euro teure Sanierung soll noch vor dem Sommer beginnen. Rund 100000 Euro gibt die Landeskirche, rund 250000 steuert die Gesamtkirchengemeinde aus mehreren Töpfen bei, 50000 sind Kirchgeld der Jahre ab 1997, und zirka 150000 Euro schießt die Kirchengemeinde St. Lukas zu, zu der das Gut ja zählt. Das Gros dieses Betrages wiederum sind Spenden.

Um im künftigen Kirchenraum die nötige Höhe zu schaffen, muss die jetzige Zwischendecke (auf der Getreide gelagert war) entfernt werden. Das Dach wird komplett erneuert und erhält - um Energiekosten zu sparen - wie die Mauern eine Wärmedämmung. Im Herbst 2007 soll die Einweihung sein.

Das Interieur wie Altar, Taufstein, Kanzel und Bestuhlung im neuen Kirchenraum entstammt komplett dem bisherigen Gebetsraum, der künftig unter anderem für gesellige Veranstaltungen genutzt wird. Deshalb auch wird eine Küchenzeile neu installiert. Der Ex-Gebetsraum dient auch als eine Art Foyer für den Kirchenraum ...

Beim aus dem 18. Jahrhundert stammenden Herrenhaus im Norden des Gutes beschränkt man sich derzeit auf die Substanzerhaltung. Wegen der bedeutsamen Einbauten im Inneren ist man auch hier mit den Denkmalpflegern im Gespräch, die Zuschussbereitschaft signalisiert haben, sobald eine Nutzung feststeht.

(Aus: Schweinfurter Tagblatt, 13.05.06, S. 33)

 

17.  Der Weg zu Gott führt über die Treppe

Betonsanierung in St. Lukas verschlingt fast 600000 Euro

Schweinfurt. Die Ästhetik ist die Lehre vom Schönen, und wer das Schöne erleben will, dem ist ein Besuch der evangelischen Kirche St. Lukas auf dem Hochfeld angeraten. Leider ist jedoch dort vor lauter Ästhetik das Praktische etwas zu kurz gekommen.

In den Gottesdienstraum kommt nur, wer eine hohe Treppe überwindet. Auch wenn der Weg zu Gott mitunter mühevoll sein mag, so ist die Ausgrenzung der Rollstuhlfahrer und der Gehbehinderten zumindest unglücklich.

In den Jahren 1966 bis 1969 entstand mit St. Lukas die letzte der evangelischen Stadtpfarreien. Die junge Gemeinde, zu der auch der Deutschhof gehört, ging aus St. Johannis hervor. Gebaut wurde nach Plänen von Gerhard Weber (München). Besonders die Kirche in Form eine Zeltes, auf einen hohen Sockel gestellt, zeugt von der Experimentierfreudigkeit der späten 60er Jahre.

Umgeben ist die Kirche vom Kindergarten St. Lukas, dem Montessori-Kindergarten "Katharina-Gundrum-Haus", dem Pfarrhaus und der Mesnerwohnung sowie den Gemeindesälen. In den letzten Jahren wurden bereits knapp 300000 Euro in die Betonsanierung gesteckt. Eine ähnlich hohe Summe werden die weiteren Sanierungsabschnitte (Kirche und Gemeindesaal) aufbrauchen. Ein Aufzug zu den 300 Sitzplätzen des Gottesdienstraumes im Obergeschoss ist nicht berücksichtigt, den kann sich die Gemeinde nämlich nicht leisten.

Eine Besonderheit ist das Fehlen eines Glockenturms. Die drei Glocken, darunter die älteste Schweinfurter Glocke, die aus vorreformatorischer Zeit stammt und einst in der Mutterkirche St. Johannis hing, sind in einer zur Segnitz-Straße offenen Glockenkammer untergebracht. ...

Die Gottesdienste mit Pfarrerin Christina und Pfarrer Christian von Rotenhan sowie von Pfarrerin Cordula Zellfelder (Gut Deutschhof) sind übrigens überdurchschnittlich gut besucht. Und für ein lebendiges Gemeindeleben spricht auch die hohe Spendenbereitschaft der Mitglieder ...

(Aus: Schweinfurter Tagblatt, 28.04.06, S. 28)

 

18. Diakonie will Wege aus der Schuldenfalle aufzeigen

"Neue Dimension sozialer Kälte"

Schweinfurt. "Das Thema Armut ist kein Einzelschicksal, sondern ein gesellschaftliches Phänomen, das sich immer mehr in den Vordergrund schiebt." Mahnende Worte des Vorstandes des Diakonischen Werkes Schweinfurt, Pfarrer Jochen Keßler-Rosa.

Anlässlich der Vorstellung des neuen Bildungsangebotes für 2006 "Ohne Moos nix los" gab es harte Worte, nicht nur von ihm. "Das eigentlich Schlimmste seit Einführung der Hartz-IV-Gesetze ist der Verlust der Würde der Menschen", führte eine Mitarbeiterin der kirchlichen Sozialdienste (KASA) an.

Sie schilderte Erfahrungen Betroffener. Demnach werden Hartz-IV-Empfänger durchleuchtet und fühlen sich oft als überflüssige Last der Gesellschaft. Die soziale Kälte greife aber auch über in die Amtsstuben. Wohl wissend, dass es jeden treffen kann, gibt es bei vielen, die tagtäglich mit den "Bittstellern" zu tun haben, ein Gefühl der Überlegenheit.

"Der Eingriff in Persönlichkeitsrechte, der es Mitarbeitern der Agenturen für Arbeit/den Sozialämtern erlaubt, bis ins Schlafzimmer der Menschen vorzudringen, ohne Blick auf den Datenschutz, bei den Banken Konten abzufragen und in vielen Schreiben damit zu drohen, Zahlungen ganz einzustellen, hat vielfach eine neue Dimension sozialer Kälte erreicht", so die KASA-Mitarbeiterin weiter.

Und die Arbeitslosigkeit nimmt weiter zu. 38 Prozent aller Kinder in Deutschland erleben ... im Laufe ihrer Kindheit zeitweise familiäre Armut. Mehr als 3,1 Millionen Haushalte sind überschuldet (Schuldenreport 2006). ...

Durch die Aktion "Ohne Moos nix los" soll für Menschen, die Hilfe brauchen, eine Brücke geschlagen werden. Außerdem kann die Aktion für viele der Einstieg in Einzelberatung oder Problemlösungen werden. ...

Zitat: "Menschen, die ihre Haut retten wollen, bevor es ihnen an den Kragen geht, bieten wir Hilfe zur Selbsthilfe an."

(Aus: SonntagsAnzeiger. Die Sonntagszeitung für Stadt und Land [Schweinfurt], 26.2.2006, S.2)

 

19. Neues Pfarrerehepaar im Dekanat

Große Freude herrscht in Zell und in den Nachbarorten Weipoltshausen und Madenhausen: Zwar brennt im Pfarrhaus noch kein Licht, denn das denkmalgeschützte Gebäude muss erst noch saniert werden. Aber die drei Gemeinden haben nach längerer Vakanz gleich zwei Pfarrer, besser gesagt: ein Pfarrerehepaar bekommen.

Am So., 05. März 2006, 16.00 Uhr, fand in der Matthäuskirche Zell der feierliche Festakt statt. Dort wurden im Rahmen ihrer Einführung als Pfr. z. A. (zur Anstellung) Judith und Michael Krauß von Herrn Regionalbischof Helmut Völkel zugleich zum geistlichen Amt ordiniert. Die Eltern von Judith Krauß, Pfarrersleute in Österreich, fungierten als Assistenten. Die Gemeinde war so vollzählig wie sonst wohl nur an Heiligabend erschienen. Chor, Orgel und viele gute Worte trugen zu dieser erinnerungswürdigen Veranstaltung bei. Den jungen Geistlichen wünschen wir Gottes reichen Segen.  (S. B.)

Die jungen Pfarrersleute in heiterer Gelassenheit

 

20.  Junge Stimmen

Andrea Balzer leitet den neuen Windsbacher Mädchenchor

Schweinfurt. "Mädchen in Windsbach? Find ich stark!" Der Spruch auf dem Flyer des Windsbacher Knabenchors könnte auch von Andrea Balzer stammen. Die Schweinfurter Kantorin fand die Idee eines Mädchenchores auf hohem Niveau so reizvoll, dass sie Ja sagte, als man vor knapp einem Jahr anfragte, ob sie denn Interesse habe, nach Windsbach zu kommen.

"Aber nur auf begrenzte Zeit", sagt Andrea Balzer klar und deutlich auch in Richtung derer, die sich fragen, was das denn für Schweinfurt bedeutet. Sie will ihre Stelle als Kantorin von St. Johannis und als Dekanatskantorin keinesfalls vernachlässigen, mehr noch, sie kann sich gut vorstellen, dass ihre Arbeit hier von ihrem Engagement in Windsbach profitiert.

Bei den "Jungen Stimmen" handelt es sich um ein zeitlich begrenztes Projekt, dessen Zukunft nach dem letzten Tag, dem 8. Juli, noch nicht geklärt ist. Bis dahin kommen rund 50 Mädchen aus ganz Bayern an neun Wochenenden ins Chorzentrum in Windsbach. Andrea Balzer hat jeweils rund zwölf Stunden Probenzeit angesetzt. ...

Auf die Frage, warum sie glaube, dass ihre Arbeit - wie oben erwähnt - vom Windsbacher Projekt profitieren könne, verrät die 37-Jährige eine Idee: die Bildung eines Kinderchores auf sehr hohem Niveau in Schweinfurt, ebenfalls getrennt nach Jungen und Mädchen. Den Gedanken trägt die Kantorin schon länger mit sich herum, bislang freilich fehlte ihr der Mut zur Verwirklichung, weil dies bedeuten würde, von den anderen Chören die Besten abzuziehen. Was auch immer aus dieser Idee wird, Andrea Balzer würde sich jedenfalls freuen, wenn der Windsbacher Funke auch nach Schweinfurt überspringt. Vielleicht bei dem Konzert, das die "Jungen Stimmen" voraussichtlich am 8. Juli in Schweinfurt geben.

(Aus: StadtKulturThemen. Eine Publikation des Schweinfurter Tagblatts, März 2006, S. 6)