Liebe Hörerinnen und Hörer,

jemand zieht in eine neue Wohnung. Der Vormieter bietet an, seine schöne Küche zu hinterlassen. Es wird um eine Ablöse verhandelt. Man einigt sich auf 500 EUR.

Ablöse: Das gibt es auch, wenn ein Fußballprofi vorzeitig den Verein wechselt. Oder wenn jemand im Gefängnis sitzt, weil er seine Schulden nicht bezahlen konnte, und dann von seiner Schwester freigekauft wird.

Von Ablöse redet Jesus im Grunde auch im Vaterunser: Erlöse uns von dem Bösen!

Wie erleben Sie das Böse?

Nur als Sachthema am Stammtisch oder im philosophischen Gesprächszirkel?

Oder ganz persönlich: Wie ein Gefängnis, aus dem es Ihnen nicht gelingt auszubrechen? Es müsste jemand kommen und Sie herausholen; Sie erlösen!

Von dem giftigen Nachbarn. Von der zerstrittenen Verwandtschaft. Von sozialer Ungerechtigkeit, unter der Sie leiden. Vielleicht auch von der Bosheit Ihres eigenen Herzens. Von Krankheit und Tod.

Wenn wir den himmlischen Vater bitten: Sondern erlöse uns von dem Bösen! - Dann schreien wir unseren Schmerz und unser Leid ihm entgegen. Und vertrauen darauf, dass er uns aus alledem herausholen kann und herausholen wird.

Ihr Pfarrer Robert Augustin, Hammelburg