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Liebe Hörerinnen und Hörer,
wenn ich daran denke, was künstliche Intelligenz inzwischen kann, dann wird mir fast schwindlig. Einige Autos fahren weitgehend autonom. Wenn er es dürfte, könnte der Fahrer auf der Autobahn ein Buch lesen, während er hinter dem Steuer sitzt. Schüler lassen ihre Aufsätze wie von Zauberhand schreiben. Es müssen nur noch einige Stichworte eingegeben werden. Und Multimilliardäre wie Elon Musk fiebern auf den Augenblick zu, von dem an die Menschheit komplett von künstlicher Intelligenz gesteuert wird. Sie wollen sich unsterblich machen. Sie bereiten sich ernsthaft darauf vor, den sterbenden blauen Planeten zu verlassen und mit einer kleinen Elite zum Beispiel den Mars zu besiedeln. Gott kommt in ihrem Vokabular nicht mehr vor.
Eigentlich ist es eine Jahrtausende alte Geschichte: Die Menschen entdecken neue Technologien. Das steigt ihnen zu Kopfe. Sie schnappen über. Sie denken, sie wären Gott.
Das war auch beim Turmbau zu Babel so, von dem am Anfang der Bibel in Genesis 11 erzählt wird: Gebrannte Ziegel waren damals high-tech. Giga-Bauten waren auf einmal möglich. Man plante einen Turm, dessen Spitze bis in den Himmel reichte. Von Gott war nicht mehr die Rede. Man war ja selbst Gott.
Doch der Turm wurde nie vollendet. Es kam zu Streit und Missverständnissen. In der Bibel steht, Gott habe die Sprache der Menschen verwirrt.
Daraus sollten wir heute lernen. Statt überzuschnappen, sollten wir uns auf Gott besinnen und die neuen Technologien in Ehrfurcht vor ihm weiterentwickeln und anwenden. Dann haben sie auch Zukunft.
Ihr Pfarrer Robert Augustin, Hammelburg