Pfarrer Andreas Bauer wurde nach 14 Jahren verabschiedet
Seit gut 60 Jahren besteht die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Bergrheinfeld – knapp ein Viertel davon, nämlich 14 Jahre, hatte Pfarrer Andreas Bauer die Pfarrstelle inne. Länger als er war kein Pfarrer, keine Pfarrerin hier – und der Rekord wird nicht mehr zu brechen sein, denn die Pfarrstelle Bergrheinfeld wird es in Zukunft nach der neuen Landesstellenplanung der bayerischen Landeskirche nicht mehr geben.
Bis Mitte 2024 hätte Pfarrer Andreas Bauer daher die Stelle verlassen müssen. Nun wechselt er bereits jetzt aus dem Gemeinde- in den Schuldienst und wird in Zukunft schwerpunktmäßig an mehreren Berufsschulen Religionsunterricht erteilen. Dekan Oliver Bruckmann blickte zurück auf die Zeit, in der Bauer die Kirchengemeinde geprägt hat – und die Gemeinde die Pfarrfamilie: Die beiden Söhne Johannes und Simon verbrachten den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend hier. Umgekehrt legte die Kirchengemeinde einen großen Wert auf Kinder- und Jugendarbeit: Der KiKiMo, ein Gottesdienst für Kinder und Erwachsene, ist vielen ein Begriff. Dazu kamen weitere Aktionen und Ausflüge – und natürlich der ganz normale Alltag eines Pfarrers, von Seelsorgegesprächen über Taufen, Trauungen und Beerdigungen bis zu den unzähligen Gottesdiensten in 14 Jahren. Zu Bauers Aufgabenbereich gehörte darüber hinaus die Seelsorge im Kreisaltenheim Werneck, für die er ein tragfähiges Konzept entwickelte.
Dekan Oliver Bruckmann dankte dem scheidenden Pfarrer, dessen Frau Marion und den Söhnen für ihren großen Einsatz in der Kirchengemeinde, bevor er Andreas Bauer für seinen neuen Dienst im Religionsunterricht segnete.
Auch wenn Bergrheinfeld nun dem Namen nach die eigene Pfarrstelle verliere, so Bruckmann, sei das keine Benachteiligung gegenüber den anderen Gemeinden in der neuen Pfarrei Rheinfeld-Werneck. Denn das gelte auch für Schweinfurt-Oberndorf und Werneck: Es gebe in Zukunft auch keine Pfarrstelle Werneck oder Oberndorf mehr, sondern nur noch Rheinfeld-Werneck 1 und 2. Dazu kommt eine neu definierte Stelle für regionale Jugendarbeit, die bald besetzt werden soll, so dass die Region zwar anders als bisher versorgt ist, aber doch gut dasteht.
Pfarrer Bauer blickte in seiner Abschiedspredigt zurück auf viele Bauprojekte: Orgelrenovierung, Kirchenheizung, Kirchturm und die Glasfenster standen während seiner Amtszeit an. Er bedankte sich für die tatkräftige Unterstützung durch Kirchenvorstand und viele Ehrenamtliche, die dies alles erst möglich machten und auch auf diese Weise Gemeinde gebaut haben. „Gottes guter Geist möge weiter hier wohnen“, wünschte er seiner Gemeinde.
Dass er gerne noch geblieben wäre, merkte man Pfarrer Bauer an – und doch hatte er jetzt die Chance genutzt, als sich das Angebot einer Stelle im Religionsunterricht ergab.
In vielen Grußworten drückte sich die Dankbarkeit für seine Arbeit vor Ort aus. Bürgermeister Christian Keller aus Grafenrheinfeld brachte es auf den Punkt: „Wir lassen Sie nur ungern gehen!“ So blieben auch zum anschließenden Stehempfang noch viele, um sich persönlich zu bedanken und zu verabschieden.