Weibliches Triumvirat im Kindertagesstättenverbund

Zwei Jubiläen und eine Amtseinführung

Dekan Oliver Bruckmann mit der Geehrten Dagmar Kohlmeyer

Schweinfurt, Di. 14. Juni 2016. „Was feiern wir eigentlich?“ Diese gute Frage stellte Dekan Oliver Bruckmann in seiner Begrüßung der etwa fünfzig Anwesenden, die zu dem besonderen Abendgottesdienst in die St. Johanniskirche gekommen bzw. eingeladen waren. Es ging um die Ehrung der Leitungsspitze des Kindertagesstättenverbunds, den es seit Anfang diesen Jahres im Dekanatsbezirk Schweinfurt gibt. Zwei des weiblichen „Triumvirates“ begingen ihr Dienstjubiläum, die dritte wurde eingeführt:

Seit 25 Jahren ist Dagmar Kohlmeyer Geschäftsführerin der Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt und Leiterin des Kirchengemeindeamtes. Neben ihr wurde für über 30 Dienstjahre ihre Mitarbeiterin Miriam Hess geehrt. Ihr obliegt die operative Geschäftsführung des Kindertagesstättenverbundes. Und für Diakonin Anja Schenk, die seit dem 1. Januar dessen pädagogische Geschäftsführung inne hat, fand die offizielle Einführung statt.

Seiner Ansprache legte der Dekan „eine etwas sperrige Geschichtsrückschau“ des Volkes Israel aus dem alttestamentlichen Josua-Buch (Kap. 24) zugrunde. Darin vergewissern sich die zwölf Stämme ihrer Herkunft und bauen ebenfalls für die Zukunft auf Gottes Führung und Bewahrung. So gelte es, auch in unseren Geschichten den Herrn zu entdecken, ihm Vertrauen und Dankbarkeit entgegenzubringen und ihm zu dienen. Bruckmann erinnerte an die 2012 vom Emnid-Institut durchgeführte Umfrage nach Austrittsgründen im Dekanat. Unter anderem hätte sie ergeben, dass bereits Kinder sich zu wenig mit der Geschichte ihrer Kirche identifizierten und daher später kaum Bindungsgefühl entwickelten. Da in den Familien religiöse Sozialisation immer mehr abnehme, seien die Kitas gefordert. Damit aber ErzieherInnen, PfarrerInnen und Kirchenvorstände als Träger nicht nur Dienstvorgesetzte, Anwälte eines Stellenplans, Wächter über die Finanzen oder Immobilienmanager blieben, habe das Dekanat in die Gründung eines Kita-Verbunds investiert, um ihnen die meisten administrativen Funktionen abzunehmen. So könnten sie sich nun ganz ihrer religionspädagogischen Kompetenz, Spiritualität, Seelsorge, Bildung und Diakonie widmen und damit den Familien, den Kindern, letztlich auch dem Herrn dienen. „Wir konzentrieren unsere Verwaltungsaufgaben, um Kopf und Herzen frei zu bekommen.“ Inzwischen haben sich schon zwölf Kitas dem Verbund angeschlossen, – der Dekan zog den Vergleich mit den zwölf Stämmen Israels und dem „Königtum an ihrer Spitze“.

Sodann lobte er die Schweinfurter Gesamtkirchenverwaltung, die eine der größten und hervorragendsten der evangelischen Landeskirche sei mit Frau Kohlmeyer als ihrer „souveränen Leiterin“. Ebenso habe Frau Hess im Kirchengemeindeamt „von der Pike auf gelernt und einen umfassenden Überblick gewonnen“, der sie für die organisatorischen Belange der Kita-Verwaltung geradezu prädestiniere. Beiden Damen dankte er für die sachlich und fachlich hochkompetente Dienstleistung. „Glückwunsch an Sie und an uns!“

Diakonin Nora Römer (Evang. Bildungswerk Untermain, Aschaffenburg) stellte im Namen der Diakoninnen-Gemeinschaft Rummelsberg die dort 1996 eingesegnete Diakonin Schenk vor. Diese sei aber nicht neu im Dekanat. Aufgrund der beruflichen Bindung ihres Mannes in Fulda wohnend, nehme Schenk seit Jahren weite Fahrtstrecken auf sich, um besonders Kinder vom Glauben zu begeistern. Das sei ihr „Suchtpotenzial“. Bereits in fünf Kirchengemeinden des Dekanats habe sie Konfirmandenunterricht erteilt und zuletzt als Gemeindediakonin in Schwebheim gearbeitet. Ihre pädagogische und theologische Doppelqualifikation komme ihr nun an der Schnittstelle zwischen der Verwaltungsstelle und den Kita-Einrichtungen zugute.

Unter Handauflegung segnete Dekan Bruckmann die beiden Jubilarinnen und führte, assistiert von den Diakoninnen Nora Römer und Sabine Ebert-Kühling (Gehörlosenseelsorge Würzburg), Anja Schenk in ihr neues Amt ein. „So sind wir ein Lob Gottes und können auch unsere Kinder für ihn gewinnen.“ Der Empfang nach dem Gottesdienst diente der Gratulation und regem Gedankenaustausch unter MitarbeiterInnen, Freunden und Angehörigen der drei Geehrten.

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