Verabschiedung von Pfarrer Fritz Sengenberger

   
   Auszug der Geistlichen Sengenberger und Dekan     Auch mit dabei: Pfrin. Susanne Rosa mit Mann Jochen Keßler-Rosa
   
Letzte dienstliche Predigt: "Gottes Gesicht leuchtet über unseren Gesichtern." Ein mehrpfündiger Duplo-Riegel vom Dekan; links: Frau Renate Sengenberger

Ein Duplo zum Abschied

Gochsheim, 9. August 2009. Natürlich musste er noch einmal den Ohrwurm singen: „Mach’s gut, mach's gut, Gott geht mit dir“. Nur diesmal begleitete er selbst mit der Laterne in der einen und der Gitarre in der anderen Hand die Kindergottesdienstkinder aus der Kirche. Seit dem 1. August befindet sich Pfarrer Fritz Sengenberger offiziell in der Freistellungsphase im Rahmen der Altersteilzeit. Erst im Februar 2011 wird er definitiv seinen Ruhestand antreten. Doch in der St. Michaelskirche Gochsheim wird er künftig nur noch Gastprediger sein, um die nunmehr doppelte Vakanz – auch der zweite Pfarrer, Heiko Kuschel, hat sich Ende des letzten Jahres verabschiedet – „abzufedern“. So wurde er nun durch Dekan Oliver Bruckmann von den dienstlichen Pflichten eines Pfarrers entbunden.
Der „Mann mit der ledernen Mütze“, unermüdlich mit dem Fahrrad unterwegs in die „Villa Kunterbunt“ des Kindergartens oder zu Geburtstagsbesuchen bereits um 9 Uhr morgens: So charakterisierte KV-Vertrauensmann Dirk Hachtel mit Ironie seinen Pfarrer: „Deine pastorale 60-Stunden-Woche ist nun Vergangenheit.“
Und der zeigte in seinem Abschiedsgottesdienst noch einmal alle seine Fähigkeiten, besonders die musikalischen: Posaunenchor, Gitarrengruppe und Kirchenchor hatten unter seiner Leitung gestanden und gestalteten nun die Feier opulent aus. Überhaupt nahmen rund 30 verschiedene Gemeindegruppen und –kreise sichtlich bewegt von ihm Abschied mit den gesungenen irischen Segensworten: „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand.“
Pfr. Sengenberger predigte über den Aaronitischen Segen: Segen – das sei etwas zum Mitnehmen, so wie auch Gott mitgehe. Er schaue uns strahlend, nicht strafend an. „Der Segen hat ein Gesicht. Gott sucht unseren Blickkontakt in seinem Segen.“ Dabei listete der Pfarrer dankbar noch einmal seine Gemeindetätigkeiten auf. Über allen diesen Dingen habe Gott mit seiner Segenskraft gestanden.
Dekan Bruckmann ließ in seiner Würdigung die Wirkungsstätten Sengenbergers Revue passieren: Vikariat in Rüdenhausen (bei Castell), Dienst in der Justizvollzugsanstalt Ebrach, Pfarramt in Rodach bei Coburg, in Absberg/Spalt (Dekanatsbezirk Gunzenhausen) und seit 2001 in Gochsheim. Er habe Sengenberger als „unkompliziert, knackig, spritzig-witzig und praktisch denkend wie handelnd“ empfunden. Dessen Mittelpunkt sei der Gottesdienst als „Sinn und Ziel aller Gemeindearbeit“, wo das Evangelium gelebt werde, gewesen. Und weil der scheidende Pfarrer für seine Duplo-Geschenke bekannt war, schenkte ihm der Dekan einen Riesenkuchen in bekannter Duplo-Riegel-Form.
Draußen, im gut gefüllten Hof der Kirchenburganlage, wurde anschließend zünftig gefeiert. Unter den Grußrednern hob der katholische Kollege Erich Greb von der Pfarrei St. Matthias die ökumenischen Begegnungen hervor. Und Gochsheims Bürgermeister Wolfgang Widmaier rühmte den musikalischen Einsatz des Pfarrers und das einträchtige Miteinander von Kommune und Kirche.
Pfr. Stefan Bonawitz aus Schwebheim nimmt ab sofort die offizielle Vakanzvertretung wahr; doch tröstlich für ihn: Laut Dekan gibt es bereits Interessenten für die beiden freien Pfarrstellen. Mehr als ein Silberstreif am Horizont!

 

   
Selten so voll: der Kirchhof von Gochsheim mit den ihm umgebenden Kirchgaden Smalltalk: Dekan Bruckmann mit einem Bürger des einst kaiserlich freien Reichsdorfes Gochsheim