"Grüner Gockel" bestätigt
Gochsheim, 30.10.2016. Der „Grüne Gockel“ ist bestätigt worden, und das feierte die evangelische Gemeinde Gochsheims mit einem Gottesdienst. Dieser wurde gestaltet vom Umweltteam, dem Kindergottesdienstteam und den Konfirmanden.
Das übergreifende Motto „Wir hinterlassen Spuren“ wurde vielfältig umgesetzt. Die Kinder und Konfirmanden zeigten zu Anfang des Gottesdienstes auf, wie wir mit Lebensmitteln sehr viel Kohlendioxid produzieren, ohne es selbst zu merken. Bei vielen Milchprodukten ist der Transportweg sehr kurz, doch das steigert sich bis zum Kaffee, der meist schon 20 000 Kilometer zurückgelegt hat. Dies stellte das Kindergottesdienstteam mit Hilfe einer langen Schnur dar, die einmal der Länge nach durchs Kirchenschiff reichte.
Auch die Lesung beschäftigte sich mit dem Untergang der Welt, denn es ging um Noah und seine Arche. In der Predigt ging Pfarrer Wolfgang Stumptner genauer auf den sogenannten ökologischen Fußabdruck ein, den wir alle hinterlassen, und damit die Welt für unsere Kinder und Kindeskinder zerstören. Dieser Fußabdruck setzt sich aus den vier Bereichen Ernährung, Wohnen, Mobilität sowie Konsum- und Luxusgüter zusammen.
Der Pfarrer und das Umweltteam baten die Besucher des Gottesdienstes, einmal darüber nachzudenken in welchem der vier Bereiche sie besonders große Spuren hinterlassen. Dazu wurden Fußabdrücke ausgeteilt, auf die jeder Besucher seine Antwort schreiben sollte und die dann wieder auf dem Mittelgang der Kirche ausgelegt wurden. Es stellte sich dabei heraus, dass alle vier Bereiche ungefähr gleichmäßig vertreten waren.
Eine Studie zum durchschnittlichen ökologischen Fußabdruck eines Deutschen zeigte, dass sich 35 Prozent auf Ernährung, 25 Prozent auf Wohnen, 22 Prozent auf Mobilität und 18 Prozent auf die Konsum- und Luxusgüter verteilen. Nun stellt sich die Frage, ob man selbst mit einer Änderung seines Lebensstils etwas bewirken kann, oder ob es nicht mittlerweile schon zu spät ist. Wenn jeder auf Gott vertraut und dass er uns die Erde gegeben hat, dann hilft auch schon die kleinste Änderung dabei, die Welt für unsere Kinder und Kindeskinder besser zu machen, hieß es im Gottesdienst. [...]
(aus: Schweinfurt Tagblatt vom 02. Nov. 2016, S. 29; Text: mek)