„Immer eine Handvoll Wasser unterm Kiel“

20 Jahre Evangelisches Gemeindezentrum in Dittelbrunn

Emblem am Eingang

Dittelbrunn. Mit einem festlich-fröhlichen Familiengottesdienst wurde am Sonntag, dem 17. Februar 2013, der 20. Geburtstag der „Arche“ begangen. Gemeindepfarrerin Grit Plößel betonte in ihrer Begrüßung, dass dieser Name Schutz und Geborgenheit assoziiere. Längst sei für viele die „Arche“ ein Stück Heimat geworden.

„Leinen los für die Arche“ hatte der Titel des Programmheftes anlässlich ihrer Einweihung am 7. Februar 1993 gelautet. Dazu reimte der damalige Dekan Johannes Strauß: „Daß das Haus die Arche heißt, spreche immer für den Geist, der hier ständig wehen soll. Er macht eine Kirche voll und zum Ort, wo man geborgen zu Gott kommt mit allen Sorgen.“

Ältere Gemeindeglieder erinnern sich noch gern an den jungen Pfarrer z.A. Rolf Roßteuscher, „den Motor für den Gemeindeaufbau“ - später Leiter der Evangelischen Fachakademie für Sozialpädagogik. Als neuer Hausherr begrüßt, habe er geantwortet, er sei lediglich der Hausverwalter, denn dieses Gebäude gehöre letztlich Gott.

Pfarrerin Plößel streifte nur kurz die (fast) unendliche Baugeschichte. Die Kirche war notwendig geworden durch den rapiden Anstieg von Zuzügen nach Dittelbrunn und Hambach ab den 70er Jahren. So wurde ein zweiter Sprengel der Christuskirche-Schweinfurt mit eigenem Gemeindezentrum und einer zweiten Pfarrstelle ins Auge gefasst. Bereits 1977 gab es erste Planungen. Doch sollten bis zum Baubeginn noch 14 Jahre verstreichen. Eher unerwartet fand sich 1986 ein Bauplatz direkt in der Ortsmitte an der Hauptstraße. Nur mussten zuvor aus „Zieglers Garten“ die Scheune und das alte Wohnhaus abgetragen werden, ehe Architekt Heiner Förderreuther seine Arche-Pläne realisieren konnte.

Was lag näher, als nun am Geburtstag an die Geschichte von Noah und der Sintflut zu erinnern: Pfarrerin Plößel predigte über den Regenbogen, das Zeichen des Friedensbundes zwischen Gott und den Menschen. Sie bezog vier seiner Farben auf das Gebäude und zugleich auf Gott, der sich in all diesen zusammengehörenden Farben zeige:

Einerseits sei Blau Farbe des Himmels, den man durch die Dachfenster der „Arche“ sehen könne, andererseits das Symbol des Wassers im Taufstein, das neues Leben schenke. Grün, Ausdruck der Hoffnung auf Gott, lasse an den Obstbaumgarten hinter der Arche denken, wo man schon viele Feste gefeiert habe. Unter Gelb könne man sich Gott als Licht und Sonne vorstellen. Gelb stehe aber auch für die Wärme des Holzes und die hellen Farben der Innenausstattung. Und Rot, "die Farbe der Liebe und Leidenschaft", symbolisiere Gottes Geist und zugleich „das Herzblut der Mitarbeitenden und Kirchenvorsteher in ihrem Engagement für die Gemeinde“.

Jeder Gottesdienstbesucher durfte sodann auf Zettel Wünsche für die Gemeinde schreiben und sie in das groß geschriebene Wort „Gott“ auf einer Stellwand einfügen. Unter anderem stand da zu lesen: „Zuversicht“, „Nachwuchs“, „geistiger Mittelpunkt“, „Zusammengehörigkeit“ und: „Immer eine Handvoll Wasser unterm Kiel“.

An der Ausgestaltung des Gottesdienstes wirkten Religionspädagogin Michaela Gobs-Knoche und Diakonin Stefanie Kienle von der Christuskirche mit. Martin Hub an der Orgel sorgte für die passenden Lieder wie „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“ und „Nun danket alle Gott“.

Wie es sich gehörte, wurde nach dem Gottesdienst im Foyer mit einem Glas Sekt auf das Geburtstagskind angestoßen.