24. Mai 1959 bis heute
2009 feiert die Dreieinigkeitsgemeinde im Musikerviertel ihr fünfzigjähriges Bestehen. Mit der Gemeindegründung 1959 fanden die damals ca. 3.500 Evangelischen im stark gewachsenen Stadtteil eine kirchliche Heimat. Die Kirche (Volksmund: „Backsteinkirche“) mit dem markanten runden Glockenturm, das Gemeindehaus und der Kindergarten wurden am Dreieinigkeitsfest 1959 eingeweiht (erbaut von Baurat Albert Köhler). Es entfaltete sich bald unter den Pfarrersehepaaren Ludwig, Glaser, Zagel und Dr. Oechslen samt vielen (ehrenamtlichen) Mitarbeitenden ein reiches Gemeindeleben. Dabei sind besonders die Kirchenmusik, die Ökumene mit St. Michael, die Kinder- und Erwachsenenarbeit, der Gottesdienst, die Studentenseelsorge und die guten Kontakte zur islamisch- türkischen Gemeinde hervorzuheben. Doch die überwiegend kleinen Wohnungen für einst kinderreiche Familien ließen immer mehr junge Familien wegziehen. Stattdessen zogen viele Aussiedler und türkische Familien zu, was zu einem raschen Rückgang evangelischer Gemeindeglieder (von 3.500 auf aktuell 1.315) und zu einem multikulturellen Wohnviertel führte. Die Gemeinde hat sich diesem Wandel mit seinen Herausforderungen immer gestellt. Wichtigstes Standbein dabei ist der blühende, multikulturelle Kindergarten (Neubau 1999) und die daraus wachsende multikulturelle Gemeindearbeit, was beides auch zum guten Zusammenleben im Musikerviertel beiträgt.
In Zeiten erheblicher kirchlicher Sparmaßnahmen muss die kleine Gemeinde sich finanziell sehr einschränken. Dennoch gelingt den Mitarbeitenden weiter lebendige, multikulturelle Gemeindearbeit und versteht dies als große Stärke.
Offizieller und gelungener Auftakt zum Jubiläum war das Dankeschön-Konzert am 07.02.09 des ehemaligen Gospelchores der Gemeinde „Bridge to a Prayer“. Zum festlichen Höhepunkt wurde freilich die Kirchweih am 6./7. Juni.
Wenn auch die Gemeinde klein geworden ist - das schöne sechsstimmige Glockengeläute, gemeinsam für beide Kirchen, ist seit 50 Jahren nicht mehr aus dem Musikerviertel wegzudenken.