Die Welt ins Gebet nehmen

31 Jahre Friedensgebet in der Dreieinigkeitskirche Schweinfurt

Predigt von Pfarrer Dr. Oechslen

"Die Welt ins Gebet nehmen"

Unter diesem Motto versammeln sich in der evangelischen Dreieinigkeitskirche Schweinfurt seit mehr als 30 Jahren Menschen, die für die Bewahrung der Schöpfung und den Frieden in der Welt beten und singen.

Aus diesem Anlass kam der damalige Pfarrer, Dr. Rainer Öchslen, als Initiator des ökumenischen Friedensgebetes zur Jubiläumsveranstaltung. Öchslen ist seit 2007 Beauftragter für interreligiösen Dialog und Islamfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Der Krieg auf dem Balkan, der zweite Golfkrieg und der Militärputschversuch in Moskau im August waren Anlässe für diese Initiative, so Dr. Rainer Oechslen (im Bild) zusammen mit Vikarin Annemarie Ritter. Er schilderte - nahezu wie aus einem Tagebuch - wie sehr ihn diese Kriege und Konflikte beunruhigten. So sprach er unter anderem von den Erfahrungen als Studenten- und Gehörlosenseelsorger und seinen Erlebnissen bei den vielen Demonstrationen gegen den zweiten Golfkrieg, die damals unter dem Motto „Kein Blut für Öl!“ standen.
„Doch seit dieser Zeit haben die Kriege weltweit nicht abgenommen, sondern sind leider immer noch tod- und leidbringende Katastrophen, so wie aktuell der brutale Angriffskrieg von Wladimir Putin gegen die Ukraine. Deren Folgen bekommen auch immer mehr in Deutschland lebende Menschen zu spüren und wie so oft zuerst die Ärmsten der Armen“, fasst pax christi-Mitglied Elmar Rachle zusammen. Rachle ist seit der Atomkraftkatastrophe im japanischen Fukushima im März 2011 Mitgestalter des Friedensgebetes.

Auch nachdem Dr. Rainer Oechslen Schweinfurt als Pfarrer verließ, wurde das Gebet für Umwelt und Frieden nicht eingestellt. Dies ist vor allem dem Einsatz von Li Langen (im Bild) zu verdanken. Sie hat mit der damaligen Pfarrerin Eva Loos das wöchentlich stattfindende Gebet weitergeführt und somit bewahrt. Seit einigen Jahren wird das „Vater Unser“ in Deutsch und auf Farsi (Iran) gebetet.

Coronabedingt konnte das Jubiläum erst nach 31 Jahren begangen werden: Der Schweinfurter Posaunenchor unter der Leitung des Dirigenten Wolfram Berger (m Bild stehend) begleitete mit der Organistin Nadeshda Rohrer das mittlerweile internationale ökumenische Friedensgebet.

Im Anschluss gab es noch Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Unter anderem würdigten die langjährige SPD-Landtagsabgeordnete Kathi Petersen mit Ehemann und Pfarrerin Gisela Bruckmann mit den vielen Kirchenbesuchern das Jubiläum.

Text und Fotos: Elmar Rachle

Jubiläumsgebäck