Der evangelische Kindergarten Niederwerrn wurde mit einem Familiengottesdienst eingeweiht.
Niederwerrn. Schon seit Oktober 2020 wird der Neubau genutzt, nun wurde er bei einem Freiluft-Familiengottesdienst bei strahlendem Sonnenschein offiziell eingeweiht: Der neue evangelische Kindergarten Niederwerrn in direkter Nachbarschaft zum Martin-Luther-Haus.
Pfarrerin Grit Plößel ging in ihrer Ansprache auf die Geschichte von „Gärtner Roos“ ein, der erst lernen musste, dass eine bunte Blumenwiese oft viel schöner anzusehen ist als ein exzellent gepflegter einfarbig grüner Rasen. Während viele Familie weit verstreut auf der Mohnblumenwiese vor dem Gebäude saßen, lobte sie die Vielfalt und Buntheit auch im Kindergarten: Kleine und grpße Kinder, verschiedene Sprachen und Herkünfte, unterschiedliche Begabungen kämen hier zusammen. Auch das Team sei bunt gemischt. „Wenn alle gleich wären, würde etwas fehlen“.
Auch Paulus hatte im 1. Korintherbrief die Gemeinde mit einem Körper verglichen, der viele Teile hat. Erst im Zusammenspiel der verschiedenen Teile kann ein Körper funktionieren – ähnlich wie beim Bau des Kindergartens, wo die verschiedensten Gewerke zusammenarbeiteten, und beim Betrieb.
Dekan Oliver Bruckmann wies in seiner kurzen Ansprache darauf hin, wie viele Gedanken sich die Planenden auch um Details gemacht haben. „Wir wollten nicht einfach irgend einen Kindergarten hinstellen.“ Kinder seien unsere Zukunft, und daher sei es wichtig, alles dafür zu tun, dass diese Kinder fröhlich, friedlich und geborgen aufwachsen können. Das zeige die besondere Wertschätzung für die Kinder.
Bürgermeisterin Bettina Bärmann wies darauf hin, dass die politische Gemeinde die Planung intensiv unterstützt hatte und auch einen Großteil der Baukosten getragen hat, selbst wenn diese wiederum teilweise durch Zuschüsse abgedeckt sind.
Sie bedankte sich ausdrücklich für die große Flexibilität der Kirchengemeinde, die bereit gewesen war, die Pläne noch mehrmals anzupassen und für die Zukunft der Gemeinde zu planen. Die Gemeinde habe gerade bei jungen Familien deutlich an Attraktivität gewonnen; der neue Kindergarten – größer als ursprünglich geplant – sei heute schon voll ausgelastet.
Vertrauensmann Erich Kupfer erinnerte an die Anfänge mit der ersten „Kinderbewahranstalt“ von 1913 und gab einen Überblick über die Entstehung und Planung des Kindergartens. Er dankte explizit Bürgermeisterin Bärmann und den Mitgliedern des Gemeinderats für die gute Zusammenarbeit.
Auch Architekt Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Hauck wies auf das hervorragende Zusammenspiel der verschiedenen Zuständigkeiten hin, das es ermöglichte, den Bau in eineinhalb Jahren fertigzustellen. Er besteht aus drei Bereichen: Die zweigruppige Krippe und der Verwaltungs- und Küchentrakt sind durch den Eingangsbereich verbunden; nach hinten schließt sich der viergruppige Kindergarten für Kinder ab 3 Jahren an.
Kita-Leitung Anja Gillich und Stellvertreterin Sabine Thiel dankten für alle Unterstützung in der schwierigen Zeit des Umzugs und des Neubeginns am neuen Standort. Beim Spatenstich wurde damals das Lied „Komm bau ein Haus“ gesungen – „da steht es jetzt!“. Heute hätten sie gerne mit allen Kindern ein Lied von Rolf Zuckowski gesungen, was jedoch coronabedingt nicht möglich war: „Kita ist mehr als Toben und Tanzen, Kita ist mehr als Bastelpapier, Kita heißt miteinander zu wachsen, Kita heißt Herz, Kita sind wir“.
Elternbeiratsvorsitzender Marc Leistner dankte allen Beiteiligten, insbesondere dem Team, das in Zeichen des Umbruchs für Normalität gesorgt hatte. Er überreichte als Geschenk ein Netz mit Bällen, die dann im hoffentlich bald eröffneten Garten zum Einsatz kommen werden.
Im Anschluss konnten die Besucherinnen und Besucher den Neubau coronabedingt leider nur von außen auf einem Rundweg betrachten. Zusätzlich hat das Team zwei virtuelle Rundgänge auf Youtube vorbereitet. Doch auch beim Blick durch die Scheiben und auf die erklärenden Texte zeigte sich die großzügige und kindgerechte Einrichtung. „So einen Kindergarten hätte ich mir früher für mich gewünscht!“ konnte man da schon mal von den Älteren hören. Wir hoffen, dass er auch den Kleinen später einmal in guter Erinnerung bleibt.