15. Fahnenaktion zum Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen!“

Diesjähriges Motto am 25. Nov.: „STOP Frühehen“

Schweinfurt. Jährlich werden weltweit 14,2 Millionen Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Das sind täglich 39.000 Mädchen! Die Folgen sind verheerend: Schulabbruch, (sexuelle) Ausbeutung, zu frühe Schwangerschaft und finanzielle Abhängigkeit. Die Gründe für diese Menschenrechtsverletzung sind vielfältig und reichen von Armut über mangelnde Bildung bis hin zu patriarchalen Traditionen, nach denen die Töchter jungfräulich in die Ehe gehen müssen.

Auch in Deutschland werden Minderjährige mit Migrationshintergrund zwangsverheiratet. Zwar liegt in Deutschland das Mindestheiratsalter bei 18 Jahren; mit Zustimmung des Familiengerichtes allerdings können auch 16-Jährige heiraten. Häufig werden Minderjährige auch im Rahmen einer religiösen bzw. sozialen Eheschließung verheiratet, die in traditionellen Familien denselben Stellenwert wie eine standesamtlich geschlossene Ehe hat.

Frau Renate Hofmann, Leiterin der SOLWODI-Beratungsstelle, berichtete von ihren Erfahrungen mit jungen Frauen und Mädchen, die als Minderjährige von einer Zwangsheirat bedroht sind oder verheiratet wurden. Deswegen beteiligten sich das Schweinfurter Frauenplenum und die Gleichstellungsstelle 2015 wieder an der bundesweiten Fahnenaktion von TERRE DES FEMMES, der gemeinnützigen Menschenrechtsorganisation für Frauen.

Die Fahnenaktion fand am Mittwoch, dem 25. November 2015 um 16.00 Uhr vor dem Friedrich-Rückert-Bau statt. Gehisst wurden in Schweinfurt eine deutsche und eine englische Fahne mit dem Titel: „Frei leben ohne Gewalt“.

Nach der Fahnenaktion fand eine Andacht in der St. Johanniskirche statt, zu der alle Religionsgemeinschaften eingeladen waren.

(Text: Heide Wunder, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schweinfurt)

(s. den Pressebericht: https://www.schweinfurt-evangelisch.de/inhalt/presseschau-fahnenaktion-a... )

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