Pfarrerin Elfriede Schneider wurde in einem festlichen Gottesdienst verabschiedet
Die evangelische Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt zur Verabschiedung von Pfarrerin Elfriede Schneider. Der Kindergarten brachte ein Ständchen, Posaunenchor, Orgel und mehrere Chöre gestalteten den Gottesdienst musikalisch.
Seit Oktober 2015 war Elfriede Schneider Pfarrerin in Poppenlauer und den angrenzenden Gemeinden, die sich vor kurzem mit weiteren Gemeinden zur Pfarrei Zell-Lauertal zusammenschlossen. Im Zuge der Umstrukturierung und auch nötigen Kürzung von Pfarrstellen in der Landeskirche und im Dekanat hätte ihre Stelle einen anderen Zuschnitt bekommen und ihr wäre die Pfarramtsführung für die große Pfarrei zugefallen – eine Aufgabe, die ihr nicht sehr zusagte. Schweren Herzens hatte sich Pfarrerin Schneider daher entschlossen, lieber noch einmal eine neue Stelle in Konradsreuth in Oberfranken zu übernehmen.
Ihr letzte Predigt in Poppenlauer begann sie mit „Alles wegen dir!“ – ein Satz, der oft wie ein Vorwurf klinge. Doch Paulus meine es im Predigttext des Sonntags anders: „Alles wegen euch“, schreibt er im 2. Korintherbrief. Alles tue er für die Gemeinde. Sein ganzer Einsatz gelte ihr. Ja, es gebe viel „Bedrängnis“ im Leben. Paulus nennt sie „zeitlich und leicht“, aber so leicht ist sie eben nicht immer. Einen Strich durch die Lebensrechnung zu bekommen, tue weh. Aber selbst, wenn nicht immer alles gut ausgehe, die andere Seite wiege schwerer, betonte Schneider: Gottes Liebe und Bewahrung.
Dekan Oliver Bruckmann bedankte sich für Schneiders Wirken. Er hatte sie 2015 bereits in ihr Amt eingeführt. Achteinhalb Jahre Dienst in der Pfarrei sei ein Anlass, mit Freude für den Dienst zu danken. Auch über die Gemeindegrenzen hinaus engagierte sie sich als Beauftragte für die Lektorinnen und Lektoren, bei der Vesperkirche und insbesondere musikalisch beim „Ohrenschmaus“, dem Benefizkonzert der Pfarrerinnen und Pfarrer für die Vesperkirche.
Eine wertvolle Seelsorgerin und treue Verkünderin des Evangeliums sei sie gewesen, so Bruckmann, der sie anschließend mit einem persönlichen Segen aus ihrem bisherigen Amt entließ.
Zahlreiche Grußworte und musikalische Beiträge zeugten von der Beliebtheit der Pfarrerin in den Gemeinden und darüber hinaus, ob in Politik, Ökumene oder aus den benachbarten Gemeinden.
Diakonin Eva-Maria Hubmann hob dabei besonders eine ihrer vielen Qualitäten heraus: Jeden Mittwoch hatte sie begeistert eine Andacht gehalten. Sie sei „eine der begeistertsten Andachtshalterinnen, die mir je begegnet sind“. Sie sei die „Königin der Andacht“ gewesen. Und so krönte sie ihre scheidende Kollegin mit einer „Andachts-Krone“ und weiteren Insignien, was die Gekrönte mit großem Humor nahm.
Trotz der fortgeschrittenen Zeit blieben noch viele zum anschließenden Empfang, für den extra ein beheiztes Zelt an das Gemeindehaus angebaut worden war, da die Säle die Menschenmenge gar nicht fassen konnten.
Eine beliebte Seelsorgerin hat unser Dekanat verlassen. Wir wünschen ihr für ihre neue Stelle alles Gute und Gottes Segen!