Jahresbericht und Mitgliederversammlung 2009 der Diakonie Schweinfurt

Schweinfurter Wohlfahrtsverband legt Zahlen vor

Schweinfurt. Dass soziale Arbeit dringend gebraucht wird und ein gemeinnütziger Wohlfahrtsverband viel zu tun hat in diesen Zeiten, zeigt der Jahresbericht der Diakonie im Dekanat Schweinfurt deutlich. Seit 1998 ist der Umsatz jährlich durchschnittlich um 10% angestiegen. Ein klares Zeichen dafür, dass mehr Menschen Hilfe, Rat und Pflege benötigen und diese Hilfe umfangreicher geworden ist. Vom einmaligen Kontakt mit der kirchlichen allgemeinen Sozialarbeit bis zur regelmäßigen ambulanten Suchttherapie, von der Schwangerenberatung bis zur  Intensiv-Pflege in der letzten Lebensphase - das Angebot der Diakonie umfasst nahezu alle Felder der sozialen Arbeit und der christlichen Nächstenliebe. 480 Hauptamtliche und 180 ehrenamtlich Mitarbeitende bei einem Jahresumsatz von 17,9 Mio. Euro zählte das Schweinfurter Diakonische Werk im Berichtsjahr.

Höhepunkte und Zeichen der lebendigen Entwicklung waren nach den Ausführungen des hauptamtlichen Vorstands der Diakonie, Jochen Keßler-Rosa, die Eröffnung des Seniorenhauses Kramerswiesen in Oerlenbach mit vier Hausgemeinschaften für pflegebedürftige Senioren sowie die Kunstwerkstatt der Offenen Behindertenarbeit (OBA), in der so wunderschöne Bilder gemalt werden. Beides seien Beispiele eines großen Engagements aller Mitarbeitenden für die Belange der Menschen, die ohne Unterstützung nicht leben können oder nicht gleichberechtigt am Leben teilnehmen können, so Keßler-Rosa weiter.
Der vor 60 Jahren in der Nachkriegszeit aus der Inneren Mission hervor gegangene kirchliche Verein hat 240 Mitglieder, darunter alle Kirchengemeinden im Evang.-Luth. Dekanat Schweinfurt. Ein Verwaltungsrat beaufsichtigt die Arbeit der 22 Dienste und Einrichtungen und trägt Sorge dafür, dass Diakonie sowohl an der richtigen Stelle hilft, als auch dauerhaft helfen kann, d.h. dass wirtschaftlich vernünftig gehandelt wird.
2008 wurde der Verwaltungsrat neu (wieder)gewählt. Ihm gehören an: Klaus Eckhardt (1. Vorsitzender), Dekan Oliver Bruckmann (2. Vorsitzender) sowie Hannelore Schäfer-Gärdes, Erna Rauscher-Steves und Gisela Balandat (ab 2009). Über ein Betriebsergebnis in Höhe von 81.000,- € und damit 0,05% vom Umsatz konnte der Mitgliederversammlung berichtet werden; eine kleine Summe in der Relation, aber doch genug, um für 2009 auch die Dienste abzusichern, die immer unterfinanziert sind, wie z.B. die Wohnungslosenhilfe, die Offene Behindertenarbeit und die Flüchtlingsberatung.
Aktuelles Diskussionsthema der Diakonie sind die Folgen der Wirtschaftskrise. Viele Menschen suchen Rat, weil die Sorge um den Lebensunterhalt größer wird. Spürbar wird die Veränderung aber auch daran, dass die Pflegedienste erst später gerufen werden und man länger versucht, sich selbst zu helfen, was nicht immer gut gelingt. Aber auch die Qualität der Krankenpflege und der Beratung wird immer wieder thematisiert. Pflegefehler darf es nicht geben, und schlechte Beratung kann dramatische Folgen haben, darüber sind sich alle Mitarbeitenden und Verantwortlichen im Klaren. Deshalb werden Qualitätsmanagement und gute Ausbildung groß geschrieben und die Rückmeldungen der Klienten und Patienten und des Medizinischen Dienstes sehr ernst genommen.
Zur Perspektive diakonischer Dienste äußerte sich Keßler-Rosa ebenfalls. Das freiwillige Engagement von Ehrenamtliche in allen Arbeitsbereichen werde weiter entwickelt und Erfolge seien sichtbar. Ehrgeizig und noch in der Vorplanungsphase sind die Überlegungen zur Erweiterung um einen Hotelbereich im Haus der Begegnung am Ellertshäuser See. Im Übrigen werde man alle Energie und Kreativität benötigen, um einen Rückschritt in den sozialen Angeboten aufzuhalten.
Weitere Informationen sowie der komplette Jahresbericht unter http://www.diakonie-schweinfurt.de. Soziale Dienste Tel. 2087-0 oder 2087-102.

(Text: Jochen Keßler-Rosa; Foto: Peter Klopf)

 

 
Der neu gewählte und ergänzte Verwaltungsrat des Diakonischen Werkes Schweinfurt (von links): Jochen Keßler-Rosa, Dekan Oliver Bruckmann, Hannelore Schäfer-Gärdes, Gisela Balandat, Erna Rauscher Steves und Klaus Eckhardt (Vorsitzender).

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