Gutes für Leib und Seele für alle – doch Spenden werden dringend gebraucht
„Für Leib und Seele“. So lautet das Motto der Vesperkirche Schweinfurt, die seit 2015 jedes Jahr in der St. Johanniskirche stattfindet. Zwei bis drei Wochen lang gibt es hier genau das: Nicht nur eine vollwertige Mahlzeit für weiterhin 1,50 €, sondern auch Gespräche an den Tischen und in den Bänken, Hilfsangebote, das geistliche „Wort in der Mitte“, Seelsorge und vieles mehr. Bis zu 450 Menschen wurden in den vergangenen Jahren hier täglich willkommen geheißen.
Angesichts des hohen Energieaufwandes für die Heizung, des damit verbundenen CO2-Ausstoßes und der stark gestiegenen Kosten wurde die Veranstaltung in diesem Jahr erstmals aus der kalten Jahreszeit in den April/Mai verlegt. Wie immer dauerte es einige Tage, bis sich das Angebot herumgesprochen hatte. Die 250 aus einer Großküche bestellten Portionen reichten meist gut aus, in den letzten Tagen mussten noch 30 Portionen mehr geordert werden. Wetter und andere Ereignisse – etwa die Krönungszeremonie in Großbritannien – hatten nahezu keinen Einfluss auf die recht konstante Zahl der Gäste.
„Es war zu erwarten, dass es diesmal nicht ganz der große Ansturm wird“, kommentiert Bruni Käser, eine der Organisatorinnen der diesjährigen Vesperkirche. „Der Knoten durch Corona musste erst wieder aufgehen, die Leute mussten auch die Geselligkeit erst wieder lernen.“ Doch im Lauf der zwei Wochen tauten sowohl die ehrenamtlichen Gastgeberinnen und Gastgeber als auch die Gäste immer weiter auf, die alte, vertraute, fröhliche Vesperkirchenstimmung kam zurück. Tellerklappern, Lachen und gute Düfte zogen wieder durch die altehrwürdige St. Johanniskirche, die dafür jedes Mal aufwendig umgeräumt wird. Gerade die wertschätzende Freundlichkeit, mit der die Gäste empfangen wurden, kam wie jedes Jahr sehr gut an. Pfarrerin Gisela Bruckmann kommentiert: „Die Stimmung war wirklich sehr, sehr schön. Ein gutes Wir-Gefühl ist entstanden, in dem wir auch mit Problemen gut umgehen konnten. Und immer wieder hatten wir kleine Wunder-Erfahrungen.“
Etliche Ehrenamtliche waren nach der Corona-Pause nicht wieder dabei. Obwohl auch neue Gesichter zu begrüßen waren, halfen nun etwa 30 bis 40 Personen pro Tag mit, wo vorher 50 bis 60 tätig waren. Doch das tat der guten Stimmung keinen Abbruch: Sowohl Gastgeberinnen und Gastgebern als auch Gäste bedauerten am Abschluss-Sonntag, dass es schon wieder zu Ende war. Die Resonanz war ausgesprochen positiv.
Ob es an „konkurrierenden“ Veranstaltungen im Frühjahr lag? Oder daran, dass die Vesperkirche nach der Corona-Pause bei manchen aus dem Gedächtnis verschwunden war? Manche, die diese Form der Begegnung schätzen und auch mal großzügig 20 Euro oder mehr bezahlen und das Defizit klein halten, fehlten dieses Mal, und der Anteil der wirklich Bedürftigen war deutlich höher als sonst. Am Preis für das Essen wollen die Verantwortlichen jedoch nach Möglichkeit nicht rütteln. Weiterhin soll die Vesperkirche ein Begegnungsort sein, den sich wirklich alle leisten können. Ein Ort der Begegnung und der Stärkung für Leib und Seele.
Klar ist aber: Auch wenn Kirche und Diakonie das Defizit gemeinsam tragen, braucht es noch einige Spendenbereitschaft, um das Projekt dauerhaft weiter durchführen zu können. Alle großen und kleinen Spenden sind daher hoch willkommen und können selbstverständlich steuerlich geltend gemacht werden.
Spendenkonto: Kirchengemeinde St. Johannis, IBAN DE82 7932 0075 0005 1674 42, BIC HYVEDEMM451, Stichwort: Vesperkirche