Einführung von Pfarrer Andreas Grell in St. Johannis II
Schweinfurt, So. 24. Juni 2018. Genau am Johannistag fand der Gottesdienst zur 45. St. Johannis-Kirchweih statt - Anlass für Dekan Oliver Bruckmann, bei der Begrüßung der Gemeinde an den Täufer Johannes, Christi Vorläufer und einer der Patrone von St. Johannis, zu erinnern.
Im eigentlichen Mittelpunkt stand aber diesmal Pfarrer Andreas Grell. Im Oktober vor vier Jahren war er hier ordiniert worden (s. LINK: https://www.schweinfurt-evangelisch.de/inhalt/er-freut-sich), doch befand er sich nach seinem Vikariat noch im Status eines Pfarrers zur Anstellung (z. A.), sozusagen auf Probe, und somit nur in Vertretung der II. Pfarrstelle. Nachdem er nunmehr die Bewerbungsfähigkeit für alle freien evangelischen Stellen in Bayern erhalten hat, legte der 34-Jährige dem hiesigen Kirchenvorstand seine förmliche Bewerbung für St. Johannis II vor. Dieser war natürlich einverstanden, ebenso der Landeskirchenrat der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, der - mit Wirkung vom 2. Juli 2018 – die Berufung in das Pfarrdienstverhältnis auf Lebenszeit aussprach.
Dekan Oliver Bruckmann hielt die Laudatio: Grell habe sich im Probedienst „hervorragend bewährt“ und die Anerkennung wie die Herzen der Gemeinde längst gewonnen. Stürmischer Applaus seitens der Besucherinnen und Besucher. Dann erfragte er Grells Bereitschaft, weiterhin den Dienst an St. Johannis zu übernehmen. Assistiert von dessen Bruder Simon, Vikarin Eva Mundinar und den beiden KV-Vertrauensfrauen von St. Johannis/St. Salvator, Elisabeth Dämmrich und Ilse Heusinger, segnete ihn der Dekan unter Handauflegung für sein weiteres Wirken und überreichte ihm die Installationsurkunde.
„Ich bin sehr gerne Pfarrer in der Stadt“ So begann Andreas Grell die Festpredigt. Er fühle sich für junge Menschen – Konfirmanden und Schüler der Grundschule – genauso zuständig wie für Senioren und Altenheimbewohner. Kritisch fragte er: „Wohin entwickelt sich Volkskirche? Liegt die Zukunft überhaupt noch in der Ortsgemeinde?“, um aber dann seiner Hoffnung für die Kirche Ausdruck zu geben. Doch müsse sie sich immer wieder wandeln, um auch Menschen für den Glauben begeistern zu können. „Mit Reformation kennen wir uns ja aus.“ Freilich: Noch weit vor dem „Managen der Kirche“ stehe die Aufgabe der Verkündigung und ein entsprechendes Gemeinschaftsleben, das heißt gleichgesinnt, eines Geistes zu sein und sich für all das einzusetzen, was dem Frieden diene. Für ihn lautete der wichtigste Satz seines Predigttextes: „Heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen!“ Es gelte die Hoffnung auf Zukunftsfähigkeit der Kirche in die Hand zu nehmen und zur Übernahme von Verantwortung bereit zu sein.
Konfirmandenarbeit und der Aufbau eines Jugendlichenteams, das diese Arbeit mitträgt, bilden bereits einen Schwerpunkt von Grells Tätigkeit. Als hierfür vom Dekanat Beauftragter verantwortet er zusammen mit der evangelischen Jugend auch die stadtweiten Konfi-Tage. Zudem ist Pfarrer Grell stellvertretender Vorsitzender der Gesamtkirchenverwaltung, des Leitungsorgans der Gesamtkirchengemeinde.
Der Kirchweih-Gottesdienst wurde musikalisch hochkarätig von Kirchenmusikdirektorin Andrea Balzer an der Orgel ausgestaltet, zudem von ihrem A-Cappella-Mädchenchor „Junge Stimmen Schweinfurt“ und vom Evangelischen Posaunenchor Schweinfurt unter dem Dirigat von Wolfhart Berger begleitet. Die Feier des Heiligen Abendmahls schloss sich an. Danach gab es für den alten – neuen – Pfarrer auf dem Martin-Luther-Platz einen Sektempfang, ehe die Kirchweih ihren gewohnten Betrieb aufnahm.