Programmatische Rede des stellvertretenden Vorsitzenden Diakon Holzheid
Schweinfurt, 22. Jan. 2014. Knüller standen keine auf der Tagesordnung der Sitzung des Seniorenbeirats am Mittwochnachmittag im großen Sitzungssaal des Rathauses. Doch Norbert Holzheid, stellvertretender Vorsitzender, sorgte mit klaren Worten für spannende zwei Stunden.
Vorsitzender Werner Dietmar eröffnete und begrüßte [...] den Ehrenvorsitzenden Franz Lauerbach und Corina Büttner, Leiterin des Amtes für soziale Leistungen bei der Stadt.
Nach den Regularien stellte Norbert Holzheid, der auch der Seniorenbeauftragte des evangelisch-lutherischen Dekanats ist, die Seniorenarbeit in Kirche und Diakonie vor. 14 531 Mitglieder haben die acht Schweinfurter Gemeinden der großen evangelischen Kirche, wovon 4301 Mitglieder 65 Jahre oder älter sind. Der Katholischen Kirche bescheinigte der Diakon, „einiges voraus“ zu haben, denn die katholische Kirche habe klare Strukturen, habe Gemeinden, einen Dekan und einen Bischof; in der evangelischen Kirche seien die Gemeinden autark, da sei jeder Pfarrer auch sein eigener Bischof, was die Koordination der Seniorenarbeit nicht gerade vereinfache. Selbst die Erhebung von Zahlen werde so zur Schwerstarbeit.
Senioren-, Feierabend- und Gesprächskreise haben zwar fast alle evangelischen Gemeinden, doch mehr als ein Termin im Monat sei seltenst im Angebot. Bei den Besuchsdiensten haben sich etliche Gemeinden der ökumenischen Aktion „Eine Stunde Zeit“ angeschlossen. Gar pleite sei Dreieinigkeit im Musikerviertel, die in der Vergangenheit einen gewaltigen Schwund habe verkraften müssen. Wenig biete die Gustav-Adolf-Gemeinde, etliches die vergleichsweise junge Christuskirche, so Holzheid.
Das Angebot der Kirche konzentriere sich auf die Gemeinden St. Johannis und St. Salvator mit dem gemeinsamen Verwaltungssitz am Martin-Luther-Platz. Dort gibt es einen Seniorentreff, einen Dienstagsplausch (einmal im Monat) und einen Geburtstagskaffee (alle vier Wochen). Geboten werden Fahrten und ein Besuchsdienst. Zur letzten Seniorenweihnacht kamen über 300 Besucher. Die Demenzbetreuung findet wöchentlich statt und wird durch spezielle Gottesdienste ergänzt.
Bei den kirchlichen Angeboten sieht Holzheid eine Lastigkeit bei den Vorträgen. Er vermisst Aktivitäten wie Gymnastik oder Tanz.
„Glücklich“ ist Holzheid über die enge Zusammenarbeit mit der Diakonie, die den Worten Taten folgen lasse. Das Freizeitprogramm der Diakonie könne sich sehen lassen, fülle bei den Frühjahrs- und Herbstfahrten bis zu vier Busse und zähle bei der sommerlichen Reise um die 300 Teilnehmer. Beliebt seien die Fisch- und Wildfahrten; gut angenommen auch die Bildungsfahren und die Impulstage sowie die Tagesausflüge, die Orgelfahrt und weitere Seniorenfreizeiten. Bestens klappe die Zusammenarbeit über alle Konfessionsgrenzen hinweg sowie auch die mit dem Seniorenbeirat und dem Seniorenbüro der Stadt. [...]
(Aus: Schweinfurter Tagblatt vom 24.1.2014, S. 23; Text: Gerd Landgraf)