Schweinfurt, 20. Jan. 2016. Die Vesperkirche kommt in Fahrt. 332 Essen am Eröffnungssonntag, 300 am Montag, 370 am Dienstag – macht 1000 in den ersten drei Tagen. Aber auf die Zahlen kommt's gar nicht an. Vielmehr werden ehrenamtlicher Dienst und Gemeinschaft untereinander großgeschrieben.
Momentan gibt’s draußen noch keine riesige Warteschlange schon vor Öffnung der Kirchentür um 11.30 Uhr – so wie gegen Ende der Vesperkirchentage im letzten Jahr. Innen auch nur eine geringe Wartezeit in den Kirchenbänken. Eine angenehme, überschaubare, warme, jedenfalls deutlich ruhigere Atmosphäre in St. Johannis als damals! Offenbar schreckt das eisige Wetter doch einige, vor allem Ältere ab.
Der Ritus vom Vorjahr wurde beibehalten: Ein Gongschlag pünktlich um 13.00 Uhr gibt das „Wort zur Mitte“ frei. Stille im Kirchenrund. Auch die Diensttuenden halten für drei bis fünf Minuten inne. Dazu eine Mitarbeiterin: „Da könnte man eine Stecknadel fallen hören.“
Diesmal betätigte Tagesseelsorger Dekan Oliver Bruckmann den Gong, und Pfarrerin Grit Plößel (Niederwerrn) hielt von der Kanzel die Andacht über das Gotteswort „Mein Volk soll meiner Gaben die Fülle haben“ (Jeremia 31,14). In der Vesperkirche könne dies jede/r erleben. Aber es sei nicht nur eine Fülle von Gaben vorhanden, die alle satt mache, sondern auch „eine Fülle des Miteinanders“ und „eine Fülle des Engagements“. Denn jede/r könne etwas Spezifisches einbringen.
Des Dekans Gongschlag beendete den geistlichen Input. Und so ging's gleich weiter mit Hähnchenkeule, Kartoffel- und Endiviensalat. Im Herrenchor bot derweil Elisabeth Thieme einen Trockenhaarschnitt an – natürlich gratis.
Zum Wohlsein! Es lebe die Vesperkirche.