Zweite Vesperkirche vom 17. Januar bis 7. Februar in St. Johannis
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Schweinfurt, den 30.12.2015. Die Vesperkirche Schweinfurt geht vom 17. Januar bis 7. Februar in der Johanniskirche in die zweite Runde. Am Mittwoch präsentierten Diakoniechef Jochen Keßler-Rosa und Dekan Oliver Bruckmann, die Vorstände der Vesperkirche, den Medien das Programm. Nach der „sehr erfolgreichen“ Premiere in Schweinfurt in diesem Jahr kommt 2016 Nürnberg mit der Gustav-Adolf-Kirche in der Südstadt hinzu. „Wir sind damit in Bayern in einer kleinen Bewegung drin“, sagte Bruckmann bei der Pressekonferenz im Dekanat. [...]
Erwartet werden wieder Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten, die beim Essen an den Tischen im Kirchenraum „Gemeinschaft auf Augenhöhe erleben“, so Keßler-Rosa. Gastfreundschaft und Begegnung solle auch die Vesperkirche 2016 auszeichnen. Damit „alle teilhaben können“, wird am Preis von 1,50 Euro (Kinder 50 Cent) festgehalten. An Umfang und Qualität wird festgehalten, heißt: Es gibt eine Vorspeise (Suppe, Salat), ein Hauptgericht (Fleisch und vegetarisch) sowie Kaffee und Kuchen.
Mit einem „gesteigerten Blutdruck“ (Keßler-Rosa) müssen die Verantwortlichen vermutlich nicht klarkommen, weil dieses Mal von Anfang an 450 Essen pro Tag konzipiert sind. Darauf ist die Leopoldina-Küche vorbereitet. Zur Premiere hatte man 250 Essen eingeplant und war von der Resonanz überrascht worden. [...] 2015 waren rund 200 Helfer im Einsatz, zu wenige, wie sich zeigte. Erfreulich deshalb, dass schon 250 Ehrenamtliche bereitstehen. Sie werden in den verschiedensten „Abteilungen“ eingesetzt, die von der Begrüßung der Gäste am Eingang und der Kasse über das Bedienen und Geschirrrückgabe bis hin zum Spüldienst, Bügeln und Kinderbetreuen reichen. Täglich sind rund 60 Mitarbeitende im „Dienst“, der schon um 10.30 Uhr mit der „Einstimmung beginnt und am späten Nachmittag endet.
Keßler-Rosa und Bruckmann berichteten mit Freude, dass sie übers Jahr „immer wieder auf die Vesperkirche angesprochen wurden“, wie sie das noch bei keinem anderen Projekt „erlebt haben“. Mitten im Jahr hätten Menschen ihr Mitwirken angekündigt. Auch Helfergruppen aus Landshut und Deggendorf, wahrscheinlich künftige Vesperkirchen-Städte, haben sich angemeldet.
Bei der Premiere waren 114 000 Euro aufzubringen. Den größten Brocken trug die Landeskirche mit einer Anschubförderung von 45 000 Euro. Diese fällt weg. Weil der Boden, Tische, Stühle, die Schürzen und vieles mehr nicht mehr angeschafft werden müssen, liegt der Etat 2016 bei „nur“ 80 000 Euro. Dieser Betrag muss allerdings über Spenden „reinkommen“. Keßler-Rosa und Bruckmann sind zuversichtlich, dass das gelingt.
Auftakt ist am Sonntag, 17. Januar, mit einem Gottesdienst (10.30 Uhr) mit Regionalbischöfin Gisela Bornowski (Ansbach). [...]
(aus: Schweinfurter Tagblatt vom 31.12.2015, S. 25; Text: Hannes Helferich; Foto: S. Bergler)