Neuer Interkultureller Treffpunkt für Alt- und Neu-Schweinfurter im Jugendhaus
Schweinfurt, 2. Mai 2016. "Mitbürger, die schon lange, eine Weile, erst seit kurzer Zeit oder auch zeitweise hier leben“ sind eingeladen – also eigentlich alle. Im neuen Interkulturellen Treffpunkt im evangelischen Jugendhaus sollen sich Menschen kennenlernen, ganz egal woher sie kommen und welche Religion sie haben.
„Wir sind noch ganz am Anfang“, sagt Pfarrer und Diakoniebeauftragter Markus Vaupel – aber es gibt schon viele Ideen. Ur-Schweinfurter und Neu-Schweinfurter zusammenbringen und so die Scheu voreinander abbauen, das ist das große Ziel. „Die meisten Schwierigkeiten und Vorurteile lösen sich auf, wenn man sich kennt“, sagt Gisela Bruckmann, als Pfarrerin in Sankt Johannis quasi die Hausherrin.
Quasi die Weiterentwicklung des Cafés in der Erstaufnahme
Entwickelt haben die Idee die evangelischen Kirchengemeinden im Dekanat Schweinfurt zusammen mit der Diakonie. Der Treffpunkt an einem zentralen Ort, gleich nebenan zum Marktplatz, ist quasi die Weiterentwicklung des bereits bestehenden Begegnungscafés in der Erstaufnahmeeinrichtung in den Ledward Barracks. Hier kommen bereits Menschen zusammen, nur ist das Gelände aus Sicherheitsgründen eben nicht für jedermann zugänglich. Jetzt, wo viele Flüchtlinge die Erstaufnahme verlassen und die große Aufgabe der Integration bevorsteht, ist der Interkulturelle Treffpunkt der logische Schritt.
Zur Premiere sind schon einige Asylbewerber gekommen, genauso wie Gemeindemitglieder, Diakoniemitarbeiter und Ehrenamtliche. Die Ehrenamtler sind es auch, die das Montagstreffen zwischen 15 und 17 Uhr betreuen werden. In zwanglosen Runden bei Kaffee und Kuchen kommt man bestimmt einfacher ins Gespräch. Wenn der Treffpunkt erst einmal bekannter ist, kann sich Pfarrer Vaupel auch noch mehr kulinarische Genüsse vorstellen: „Vielleicht kann man ja sogar mal zusammen kochen und sich gegenseitig ,seine‘ Gerichte zeigen.“ Oder es gibt Musik, ein richtiges Kulturprogramm. Das könnte viele Besucher anziehen, glaubt der Geistliche. [...]
Gleichzeitige Beratung für Flüchtlinge
Parallel zum Interkulturellen Treffpunkt im Erdgeschoss will die Diakonie oben im Haus künftig auch ihre Sprechstunde der Asylsozialberatung anbieten. „Wenn die Leute wissen, jeden Montag ist hier offen, dann können sie auch mal ihren Bescheid mitbringen“, sagt Uwe Kraus von der Diakonie. Zusammensitzen, quatschen, zwischendurch eine Frage klären, so die Idee. Die Deutschkenntnisse verbessern sich dann bestimmt ganz automatisch.
Der Interkulturelle Treffpunkt findet ab sofort jeden Montag von 15 bis 17 Uhr im evangelischen Jugendhaus (Markt 51, Schweinfurt) statt.
(aus: Schweinfurter Tagblatt vom 04. Mai 2016, S. 29; Text: Nike Bodenbach; Fotos: Bergler)