Eröffnung der Ausstellung über die St. Johannis-Sakristeibibliothek
Schweinfurt, So., 28. September 2014: Zur Information: „2013 ist die Sakristeibibliothek der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Johannis in Schweinfurt als Depositum im Museum Otto Schäfer aufgestellt worden. Als erstes Projekt präsentieren Kirchengemeinde und Museum Otto Schäfer nun ausgewählte Drucke und Einbände der Sakristeibibliothek in einer Ausstellung.“
So stand’s in der Einladung zur Eröffnung dieser Ausstellung. Für die Experten der Historie Schweinfurts und interessierten Gäste, die sich eingefunden hatten, unter ihnen der frühere Dekan Johannes Strauß, reichten die Räumlichkeiten fast nicht aus. Die Stadt war durch Schweinfurts II. Bürgermeisterin Soraya Lippert vertreten.
Nach Themen geordnete Vitrinen präsentieren – unter anderem! – Kirchenordnungen und Agenden, Predigten und Kirchenmusik sowie Werke von Schweinfurter Geistlichen – sauber arrangiert und mit Erklärungen versehen. In der Einladung zur Vernissage hieß es weiter:
 „Der Großteil des Bestandes setzte sich aus Geschenken der Geistlichen wie der Bürger der Stadt Schweinfurt zusammen. So nehmen die eigenen theologischen Schriften und Predigten reichsstädtischer Pfarrer und zahlreiche Gelegenheitsschriften zu Geburtstagen, Hochzeiten, Begräbnissen und Amtsantritten, aber auch die Schriften des Gymnasiums einen wichtigen Platz in der Bibliothek ein. Neben der Gesangbuchabteilung, deren Kern die vielen Auflagen des Schweinfurtischen Gesangbuches oder Ausgaben benachbarter fränkischer Territorien bilden, geben sie dem Bestand ein ausgesprochenes lokales und regionales Gepräge.“
In seiner Begrüßung wünschte Otto G. Schäfer allen, „die Ausstellung zu genießen“. Er resümierte die formale und technische Detailarbeit im Vorfeld und verwies auf das diplomatische Geschick, diese Sammlung beherbergen zu dürfen. Denn die Evang.-Luth. Landeskirche in Bayern hätte sie liebend gern in ihr eigenes Kirchenarchiv in Nürnberg übernommen. Dank zollte Schäfer dem fachlichen Leiter seines Hauses, Georg Drescher, für dessen großen Zeitaufwand und seinem hoch motivierten Team für den Sachverstand. Drescher präsentiere jetzt mit 100 Objekten „einen gut ausgeklügelten Querschnitt“ aus den über 1200 Beständen. Selbstverständlich galt der Hauptdank Dekan Oliver Bruckmann für die reibungslose Zusammenarbeit.
Dieser hob in seinem Grußwort auf den historischen Wert der Bibliothek ab. Wer die räumlichen und klimatischen Umstände in St. Johannis kenne, wisse um die Notwendigkeit, den Bestand zu sichern. Etliche Bücher seien in einem schlechten Zustand gewesen, alle mussten gereinigt werden.
Der Dekan zeigte sich erleichtert darüber, dass nunmehr im Otto-Schäfer-Museum alle reichsstädtischen Bibliotheken versammelt und damit auch der Öffentlichkeit zugänglich sind. Dank gebühre dafür dem Kirchenvorstand, der gegen die Übernahme der Sammlung durch die Landeskirche und für ihren Verbleib in Schweinfurt votiert habe. Die Sakristeibibliothek biete eine Dokumentation über „unsere schöne Stadt“. Sie erzähle viel über die kirchliche und städtische Vergangenheit, seitdem Schweinfurt 1542 evangelisch geworden sei. Auch informiere sie z.B. über die theologische Bildung, Arbeit und Frömmigkeit der Geistlichen, aber auch über die der Bürger und Familien. Kurzum: Es sei „eine spannende Bibliothek“.
Dekan Bruckmann dankte seinerseits Otto G. Schäfer für die Kooperation bei der Erschließung und Präsentation der Bücher und Schriften. „Aufrichtige Anerkennung schulden wir dem Museum und der Dr. Otto-Schäfer-Stiftung“. Eine Führung durch Herrn Drescher schloss sich an.
Übrigens: Laut Lexikon bezeichnet der Begriff „Depositum“ Unterlagen, die von Privatpersonen oder Institutionen in einem Archiv hinterlegt wurden. Im Gegensatz zu Schenkungen oder Übernahmen erfolgt keine Eigentumsübertragung. Eine handschriftliche Widmung „In die Sacristey gehörig“ steht ausdrücklich vorn in einem alten Folio.