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Schweinfurt, 09. Dezember 2009. Mit Genugtuung präsentierte Diakoniewerk-Vorstand Jochen Keßler-Rosa, Moderator der Veranstaltung, einen Stapel von bisher über 5000 Unterschriften für die Initiative „Sozialpass“ und erhielt dafür großen Applaus. Nachdem der Stadtrat mit knapper Mehrheit die Einführung eines Sozialpasses vorläufig abgelehnt hatte, wurde in einer bisher einmaligen Gemeinschaftsaktion der Wohlfahrts- und Sozialverbände, Gewerkschaften und Kirchen in Stadt und Landkreis Schweinfurt zu einem öffentlichen Forum in das Evangelische Gemeindehaus eingeladen. Und der große Saal war gefüllt!
In der Ankündigung dazu stand zu lesen: „Die Beteiligten machen sich große Sorgen um die Teilung der Gesellschaft und Ausgrenzung der Menschen, die mit weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens auskommen müssen. […] Nach Meinung der Initiative kann und soll ein Sozialpass den Menschen helfen, die am Rande leben, mehr Möglichkeiten zur Teilnahme am gesellschaftlichen und kulturellen Leben in Schweinfurt Stadt und Land zu bieten.“
Intendiert sind unter anderem eine 50-prozentige Ermäßigung auf die Eintrittspreise aller öffentlichen Einrichtungen und Vergünstigungen im öffentlichen Personennahverkehr. Andere Städte machen es darin Schweinfurt längst vor: geringe Eintrittspreise in Bädern, Büchereien, Museen und bei Kulturveranstaltungen (Theater, Kino, Musikschule, Volkshochschule), Ermäßigungen bzw. sogar kostenlose Nutzung von Bus und Bahn.
Das Gespräch mit der engagierten Hörerschaft suchten die Stellvertretende Vorsitzende des DGB Bayern Heide Languth, der Pressesprecher des Sozialverbandes VdK Deutschland Michael Pausder, Caritas-Geschäftsführerin Ulrike Schmitt sowie die beiden Schweinfurter Dekane Oliver Bruckmann (evang.) und Reiner Fries (kath.).
In ihrem Eingangsstatement kritisierte Ulrike Schmitt, dass in Bayern, einem der reichsten Bundesländer, jede(r) Zehnte armutsgefährdet sei, bei Menschen mit Migrationshintergrund sogar jede(r) Vierte. Gerade in Schweinfurt gebe es immer mehr Hartz IV-Empfänger. Heide Languth betonte, dass, wer Armut bekämpfen wolle, zugleich auch über Reichtum sprechen müsse. Es sei Aufgabe der Politik, der Armut Einhalt zu gebieten und für eine andere Verteilung des Geldes zu sorgen. Michael Pausder forderte, dass Kirchen und Wohlfahrtsverbände - Vorreiter in Sachen Armutsbekämpfung - selbstbewusster gegenüber den Politkern auftreten müssten. Dekan Fries ließ persönliche Erinnerungen einfließen: Seit er vor neun Jahren nach Schweinfurt gekommen sei, habe sich zwar die Fassade der Stadt „gut gemacht“, aber Bettler an der Tür des Pfarramtes hätten zugenommen. Und Dekan Bruckmann verwies auf die (prophetisch-)biblische Botschaft, die zum Engagement verpflichte. Wenn Jesus Gerechtigkeit verheiße, sei von uns Solidarität gefordert. In Stadt und Landkreis lebten rund 2000 Menschen von Arbeitslosengeld I (ALG I) und 8.500 von ALG II (und dies ohne die Sozialhilfeempfänger!). Gerechte Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben habe Prämisse der Politik zu sein.
In der anschließenden Aussprache wurde unter anderem von Erfahrungen der Schweinfurter Tafel berichtet, dass viele Empfangsberechtigte Scham, sich zu outen, empfänden. Eigentlich dürfe es in einem reichen Land die „Tafel“ gar nicht geben. Frau Schmitt fragte, wie denn Teilnahme am gesellschaftlichen Leben bei 359 Euro/Monat für Alleinstehende überhaupt möglich sei. Für Erheiterung sorgte die vom DGB-Regionsvorsitzenden und Stadtrat Frank Firsching aufgemachte Gegenrechnung zur Sozialpass-Kostenschätzung seitens der Stadt von 1,56 Mio. Euro Ausgaben/Jahr: Er kam bei Annahme von 6500 Bezugsberechtigten auf über eine Million Euro Einnahmen (!) für die Stadt. Das apologetische Plädoyer des OB-Kandidaten und Stadtrates Sebastian Remelé (CSU) für die Ablehnung des Sozialpasses blieb dagegen blass. Abschließend Dekan Bruckmann: "Die Sozialpass-Initiative kennt keine Stadt- und Landgrenzen. Wenn ich Oberbürgermeister wäre, würde ich mich von der Stadt auf den Landkreis zubewegen und umgekehrt: als Landkreis die Stadt mit in die Pflicht und ins Boot nehmen."
So besteht doch noch Hoffnung, dass – nicht zuletzt auf dem Hintergrund Wahlkampfes zur OB-Wahl - die Stadt ihre Entscheidung revidiert. Zunächst werden sich städtische Ausschüsse der Thematik erneut stellen müssen.
Das Forum: (v.r.): Ulrike Schmitt (Caritas), Heide Languth (DGB), Dekan Reiner Fries, Dekan Oliver Bruckmann, Michael Pausder (VdK) | Hatten was zu sagen: die beiden Dekane Schweinfurts |
Full house; vorne rechts: OB-Kandidation Kathi Petersen (SDP) | Machte kein Hehl aus seiner Position: Moderator Jochen Keßler-Rosa |
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Schweinfurt, 3. Dezember 2009. Sie selbst bekundet, dass sie zwar viel erlebt und bis heute einen großen Bekanntenkreis hat, aber nur wenig Privatleben genießen konnte. 33 Jahre lang, von 1976 bis exakt zum 26. Juli 2009, war Marlene Ankenbrand Pächterin der Gastronomie im Evangelischen Gemeindehaus in der Friedenstraße. In ihren Tagen fanden dort die bekannten „Schwarzweiß“-Bälle, der Köche-, Bäcker- oder Harmonieball statt. Dort probte der Liederkranz, dort wurden Betriebsfeiern von Mannesmann und Sachs ausgerichtet. Gern erinnert sich Frau Ankenbrand auch an Highlights wie den „Blauen Bock“ und an Begegnungen mit Stars wie Carolin Reiber.
Im Rahmen einer kleinen Feier an ihrer früheren Wirkungsstätte überreichte ihr Dekan Oliver Bruckmann in seiner Funktion als Vorsitzender der Evangelisch-Lutherischen Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt eine Urkunde des Dankes und der Anerkennung für ihren „treuen Dienst“. Die gebürtige Österreicherin war 1959 zu ihrem Gatten Michael nach Schweinfurt gezogen. Beide pachteten den Hotel-Gasthof „Zum Grafen Zeppelin“ in der Cramerstraße und führten später neben dem Evangelischen Gemeindehaus auch den Betrieb der Stadthalle.
Die impulsive Geschäftsfrau Ankenbrand, deren Mann Michael nach 49 Ehejahren im letzten Jahr verstarb, lebt weiterhin in Schweinfurt und ist noch täglich vormittags in ihrem Hotel anzutreffen, das nun Tochter Karoline Soprano und Schwiegersohn Sergio führen. Die Tochter ist, wie schon ihr Vater, im Hotel- und Gaststättenverband engagiert.
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Schweinfurt, 31.10.2009. Wie schon in den Vorjahren fand auch heuer am Reformationstag in der St. Johannis-Kirche der zentrale Gottesdienst des evangelisch-lutherischen Dekanates Schweinfurt statt. Eine stille Gedenkfeier am Abend, dezent musikalisch ausgestaltet durch die St. Johannis-Kantorei (Leitung: KMD Christel Hüttner) und den Posaunenchor Schweinfurt (Leitung: Wolfhart Berger)! Bereits in seiner Begrüßung machte Dekan Oliver Bruckmann deutlich, dass es nicht mehr um Kirchentrennung gehe, sondern um Erinnerung durch Rückbesinnung. Es sei Luthers Anliegen gewesen, "den tragenden Urgrund des Lebens freizulegen". Bruckmann zeichnete die Geschichte der Einführung der Reformation in der ehedem freien Reichsstadt Schweinfurt nach: Schon 1518 berichtete hier ein Abgeordneter von Luthers Auftritt vor Kardinal Cajetan in Augsburg. 1522 wurde Oberbürgermeister Holloch als Anhänger von Luthers Lehre gewürdigt. Der Stadtrat ging jedoch behutsam mit den Neuerungen um. Erst 1542 wurde offiziell die Reformation eingeführt. Im 19. Jh., als Schweinfurt zu Bayern kam, endete die Kirchenhoheit des Rates. Schweinfurt musste sich katholischen Neubürgern öffnen. Heute - so Bruckmann - lebe man miteinander "in guter Ökumene".
Christian Schmidt, der evangelische Regionalbischof des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg, hielt die Festpredigt über den bleibenden Auftrag zur Ökumene: 492 Jahre nach Luthers berühmtem Thesenanschlag dürfe der Reformation nicht mehr wie früher deutsch-national, antipäpstlich oder als Lobeshymnus auf Luthers Heldenmut gedacht werden. Schmidt erinnerte daran, dass vor genau zehn Jahren in Augsburg zwischen evangelischer und katholischer Kirche eine gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre unterzeichnet worden sei. Es sei nunmehr Konsens zwischen beiden Kirchen, dass wir mit Gott keine Geschäfte machen müssten, um uns den Sinn des Lebens zu erkaufen. Sondern das Recht zu leben sei uns von ihm geschenkt. Gott rechtfertige uns allein aus Gnade. Darum hätten wir allen Grund, ihm für das inzwischen Gewachsene und für die Einheit in der Vielfalt der Kirchen zu danken. Doch dürften wir uns mit dem jetzigen Stand der Ökumene nicht zufrieden geben, sondern hätten weiter nach dem Wahrheitsgehalt der theologischen Lehren zu fragen. Überhaupt müssten die Ergebnisse der ökumenischen Gespräche der letzten Jahrzehnte stärker in die Gemeinden hineinvermittelt werden.
Schmidt schloss mit einem Plädoyer für eine "geistliche Ökumene". Seiner Meinung nach funktioniere sie am besten in Orden und Kommunitäten - "dort wo viel gebetet wird". Denn auf gemeinschaftlichem Hören und Meditieren des Wortes Gottes ruhe wirklich Segen.
Der anschließende Stehempfang in der Kirche führte noch zu einem langen Abend ganz konkreter Begegnungen.
Die Ausführenden (v.r.): Regionalbischof Schmidt u. Dekan Bruckmann | Stimmungsvoller Abend im vollen Kirchenrund |
Vordere Kirchenbänkler (v.l.): Richter u. KV-Mann Günter Siebenbürger, Pfrin. Christiane Müller und Dipl.Rel.päd. Michaela Gobs-Knoche | Klare Aussprache mit dem Regionalbischof: Pfr. i. R. Dieter Schorn (r.) |
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Oben: Interessiert folgen die Besucher den Ausführungen von Geschäftsführer Werner Pickel (links) Rechts: Gruppenbild mit zwei Damen (v. links): Werner Pickel (Geschäftsführer), Evi Pohl (Sozialsekretärin KDA), Pfarrer Manfred Herbert, Landessynodalin Renate Käser, Dekan Oliver Bruckmann, Heinz Amling (Betriebsratsvorsitzender), Pfarrer Edson Schumacher. (Text und Fotos: Dekan Bruckmann) |
Wir waren mit dabei: Diese fünf KiGo-Mitarbeitenden aus unserem Dekanat haben an der deutschlandweiten Gesamttagung in Erfurt vom 16. bis 18. Oktober teilgenommen - gesehen am Stand des bayerischen Landesverbandes in der Messe in Erfurt. Auf dem Foto abgebildet sind drei Mitarbeiterinnen aus Madenhausen neben Diakon Hofmann (Dekanatsbeauftragter für Kindergottesdienst) und Monika Hofmann (Mitglied im bayerischen Landesarbeitskreis). Insgesamt kamen ca. 2500 Teilnehmende, davon 400(!!) aus Bayern. Aus unserem Dekanat waren viele Mitarbeitende aus dem Lauertal vertreten: aus Maßbach, Poppenlauer und Madenhausen.
2014 ist die nächste Gesamttagung In Dortmund / Westfalen. Aber, man braucht nicht so lange zu warten, denn beim OEKT (Ökumenischen Kirchentag) 2010 in München gibt es auch tolle Veranstaltungen und Tipps für Mitarbeitende im KiGo.
Termin zum Vormerken: 12. – 16. Mai 2010 in München. Näheres im Internet unter: www.kindergottesdienst-ekd.de
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Würzburg, 24. September 2009. Ehre, wem Ehre gebührt! "Ihr großes Engagement für die Feuerwehr und das Wohl der Bürger der Stadt Schweinfurt ist beispielhaft. Und so freut es mich, dass ich Ihnen heute das Steckkreuz des Feuerwehr-Ehrenzeichens aushändigen kann" - so Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer in seiner Laudatio bei der Verleihungsfeier in der Würzburger Residenz.
Der so geehrte Norbert Holzheid, Gemeindediakon von St. Johannis-Schweinfurt und zuständig für die Seniorenarbeit im Dekanatsbezirk Schweinfurt, erläutert, dass das Feuerwehrehrenzeichen als Steckkreuz für besondere Verdienste um das Feuerlöschwesen oder bei der Bekämpfung von Bränden oder sonstigen Notständen verliehen werde - und zwar durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren. Holzheid ist seit über 30 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr: zunächst, ab 1977, in (Rabelsdorf-)Rummelsberg, wo er seine Diakonenausbildung absolvierte, anschließend im Rahmen seiner ersten Diakon-Stelle in Michelau/Ofr. und seit 1998, nach seiner Berufung hierher, in Schweinfurt.
Viele Feuerwehr-Funktionen hat er während dieser drei Jahrzehnte durchlaufen: Löschmeister in Michelau, Kreisbrandmeister im Bereich Jugendfeuerwehr des Landkreises Lichtenfels, Brandmeister der Stadt Schweinfurt, zudem Leitender Notfallseelsorger im Feuerwehr- und Rettungsdienst sowie Mitbegründer und Leiter der Koordinierungsstelle für Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen (SbE) für die Stadt und den Landkreis Schweinfurt.
Und entsprechend viele Auszeichnungen hat Holzheid dafür schon erhalten: Ehrennadel in Silber der Jugendfeuerwehr Bayern, Ernennung zum Ehrenkreisbrandmeister des Landkreises Lichtenfels, Feuerwehrehrenzeichen für 25-jährige aktive Dienstzeit bei der Freiweilligen Feuerwehr (2003), das Bayerische Feuerwehrehrenzeichen in Silber (2004) und und und. Nicht zu vergessen: Diakon Holzheid engagiert sich federführend in der Johanniter-Unfall-Hilfe und fungiert als Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt Schweinfurt. Das Dekanat Schweinfurt gratuliert ihm herzlich zur neuerlichen Ehrung mit dem Steckkreuz.
Strahlender Diakon Holzheid mit Regierungspräsident Dr. Beinhofer | Steckkreuz und Urkunde, ausgestellt vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (Fotos: Holzheid) |
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Sennfeld, 20. September 2009. Die stattliche Reihe der Konfirmanden hörte aufmerksam zu: Anja Schenk wird in den vakanten Gemeinden Sennfeld, Gochsheim und Schwebheim sehnsüchtig erwartet. Dort, aber auch in Bad Kissingen und punktuell in Poppenlauer und Zell, soll sie vorrangig die Konfirmandenarbeit im Umfang einer halben Stelle übernehmen. Bei ihrem Einführungsgottesdienst in der Dreieinigkeitskirche zu Sennfeld betonte Dekan Oliver Bruckmann, dass dank der Arbeit dieser "professionell ausgebildeten und erfahrenen Diakonin" der Konfirmandenunterricht nicht ausfalle.
In seiner Predigt nahm der Dekan auf die bedrückenden Nachrichten der vergangenen Woche Bezug: auf den S-Bahn-Mord in München und das Schulmassaker in Ansbach. Natürlich seien unsere Sorgen um die Zukunft unserer Konfirmanden und Jugendlichen berechtigt, aber Jesu Wort aus seiner Bergpredigt, zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten (Matthäus 6,33), weite unseren Blick. Dadurch würden wir nicht an den Sorgen hängen bleiben, die uns nur den Blick verstellen und in die Enge treiben. Jesus wolle, dass wir nur um eines sorgen: dass Gott in dieser Welt erkennbar werde – und zwar mit unserer Hilfe. Der Schöpfer werde vollenden, was er angefangen hat. Gott könne aus Bruchstücken ein Ganzes machen, weshalb wir uns getrost in seine Arme fallen lassen dürften.
Sodann präsentierte sich Anja Schenk persönlich der Gemeinde: in Würzburg geboren und in Marktbreit aufgewachsen, von 1990 bis 1996 in Rummelsberg zur Diakonin ausgebildet, danach Gemeindediakonin in Kitzingen. Die vergangenen neun Jahre verbrachte sie in Elternzeit zwecks Betreuung ihrer drei Töchter. Nun freut sie sich samt Familie auf den Wiedereinstieg in Bayern und die gemeinsame Zeit im Dekanat Schweinfurt.
Diakonin Karin Hacker, Studienbegleiterin und stellvertretende Leiterin der Diakoninnengemeinschaft Rummelsberg, meditierte über das Jesus-Bild vom Weinstock (Johannes 15) und wünschte ihrer Kollegin, dass sie im Weinstock Jesus bleiben und die Frucht ihrer Arbeit bald aufgehen sehen möge. Anschließend segnete sie zusammen mit Dekan Bruckmann, unter Assistenz von KV-Vertrauensfrau Elma Bandorf und Diakonin Cornelia Dennerlein, Frau Schenk für ihr neues Amt.
Ein Beisammensein bei Kaffee und Kuchen – ohne Konfirmanden - schloss sich dem feierlichen Akt an.
Diakonin Schenk bei ihrer Vorstellung | Diakonin Schenk zusammen mit KV-Vertrauensfrau Bandorf |
Die Segnenden: Diakonin Hacker und Dekan Bruckmann | Gruppenbild mit Kirchenvorstehern aus den Gemeinden Sennfeld, Schwebheim und Gochsheim |
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Der Grüne Gockel landet in Unterfranken |
(Bericht und Fotos von Landessynodalin Renate Käser)
Der Grüne Gockel ist keine Ökovariante vom Wiener Wald; nein, es ist der Name eines Zertifizierungssystems für kirchliches Umweltmanagement. Eine Kirchengemeinde setzt dazu ein Umweltteam ein, das in Begleitung von Fachleuten alle energietechnischen Belange in ihrem Bereich genau unter die Lupe nimmt und an ihrer kontinuierlichen Verbesserung arbeitet. „Meistens hat sich der finanzielle Einsatz schon amortisiert, bis das Siegel nach einigen Jahren verliehen wird, und die Gemeinden sparen dann Energiekosten“, weiß Siegfried Fuchs, kirchlicher Umweltberater aus Bad Neustadt/Saale. Er betreut den Umweltmanagementprozess des Geistlichen Zentrums auf dem Schwanberg, das in etwa einem Jahr den ersten Grünen Gockel im unterfränkischen Bereich des Kirchenkreises erhalten wird. Begeistert von der Effektivität dieses energetischen Analyseprozesses zeigt sich der Umweltbeauftragte aus Ansbach-Schildhausen. Seine Gemeinde erhielt den ersten Grünen Gockel im Kirchenkreis. Für die nächsten 200 bayerischen Kirchengemeinden übernimmt die Landeskirche die Hälfte der Kosten des Verfahrens (also knapp 2000€). Auch die Daten, die zur Immobiliensicherung erhoben werden, können für das Umweltmanagement mit verwendet werden, so erklärt der Umweltbeauftragte des Landeskirche Dr. Wolfgang Schürger aus München auf Nachfrage. „150 Gemeinden werden in den nächsten fünf Jahren dabei sein“, meint er zuversichtlich mit Blick auf die positive Resonanz aus dem Nürnberger und dem Münchner Raum.
Die Umweltbeauftragten aus dem Kirchenkreis hören im gut gefüllten Evangelischen Gemeindezentrum in Schwebheim gespannt zu. Sie bringen ganz unterschiedliche Erfahrungen mit: An manchen Orten sind bereits Photovoltaikanlagen auf kirchlichen Gebäuden, wirkungsvolle Strom- und Heizsparmaßnahmen werden umgesetzt und ganz selbstverständlich wird das etwas teurere Recyclingpapier verwendet, um kirchliche Basiswerte zur Bewahrung der Schöpfung umzusetzen. An anderen Orten ist die Bereitschaft zu klimafreundlichem Handeln gering. Sogar von einem kirchlichen Neubau wird erzählt, bei dem aus Gründen der Anschaffungskosten auf ein umweltfreundliches Heizsystem verzichtet wurde.
Vor 20 Jahren war die Kirche Vorreiterin im Engagement für die Bewahrung der Schöpfung. Jetzt gibt es einiges aufzuholen. Den starken Willen dazu hat die Landessynode im Frühjahr 2009 in Bad Windsheim bekundet und auch finanzielle Anreize für die Gemeinden geschaffen. Das Wort der Synode zum Klimathema ist abrufbar unter http://www.bayern-evangelisch.de/www/ueber_uns/fruehjahrstagung-2009-berichte.php
Wolfgang Peter hat mit Ökabs den Rahmen für das Treffen organisiert und dieses raffinierte Ökomobil gelenkt. Altbürgermeister Fritz Roßteuscher erläuterte das Schwebheimer Umweltkonzept in der Flur. | In der mittleren Reihe links sitzt Siegfried Fuchs, rechts neben ihm der Gast aus München: der kirchliche Umweltbeauftragte Dr. Wolfgang Schürger |
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Im Talar: Pfr. Dr. Weich mit Team (Vikar Englert u. zwei Damen vom KV) | Mit Grubenlampe: Allround-Talent Dr. Weich |
Außen: Scheinbar beschauliche Idylle auf dem Lande | Innen: Reger Betrieb auf dem "Markt der Möglichkeiten" |
Poppenlauer, 5. Juli 2009. Eigentlich sollte jede und jeder endlich Poppenlauer kennen. Bereits am Ortseingang warben Großplakate für die "Festspiele" (Zuckmayers "Fröhlicher Weinberg" wird aufgeführt). Gleich danach folgte die Beschilderung zum Kirchentag, den die fünf evangelischen Gemeinden im Lauertal - Poppenlauer, Maßbach, Rothhauen, Thundorf und Volkserhausen - zum ersten Mal als Ausdruck ihrer Zusammengehörigkeit organisierten. Erst im letzten Jahr hatten sie in einem Openair-Gottesdienst in einem idyllischen Wiesengrund ihre engere Kooperation besiegelt und fortan einen gemeinsamen Gemeindebrief herausgegeben (s. Bericht: Archiv 2008/II, Nr. 10).
Und wer und was wurde doch diesmal nach Monaten der Vorbereitung alles aufgeboten! Zunächst ein wahrhaftiges Kaiserwetter! Sodann sorgten über 30 PosaunenbläserInnen und über 40 Kirchenchorsängerinnen in der vollen Festhalle vor gut 500 Besuchern für einen überaus kräftigen Klang. Der von den beiden Geistlichen Pfr. Dr. Wolfgang Weich und Vikar Oliver Englert verantwortete sowie von zwei Kirchenvorsteherinnen um ein Anspiel bereicherte Gottesdienst kreiste um das Motto und gleichnamige Lied "Aufstehen und aufeinander zugehen": "Wir Menschen sind füreinander die verlängerten Arme Gottes." Und in Bezugnahme auf Psalm 121: "Meine Hilfe kommt von euch durch Jesus Christus." Auch der Erste Bürgermeister des Marktes Maßbach Johannes Wegner appellierte in seinem Grußwort, das Miteinander im täglichen Umgang immer wieder neu zu lernen und zu praktizieren. Dies kam dann zumindest symbolisch zum Ausdruck durch Bilden einer Menschenkette in der Halle sowie durch das Tanzlied "Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand."
Sodann wurden köstliche Buffetts fürs leibliche Wohl und der "Markt der Möglichkeiten" fürs Auge eröffnet, wo sich so gut wie alle Lauertal-Gruppen per Bild, Text und Prospekt präsentierten: Kindergärten, Kindergottesdienstteams, Männer- und Frauenkreise, der Diakonieverein und ein "Fairer-Handel"-Stand. Nein, langweilig konnte es nicht einmal den Kindern werden. Benedikt Anzeneder - Pantomime, Performance-Künstler und Schauspieler - stellte witzig und doch hintersinnig die sieben Schöpfungstage vor oder brachte - unter Beteiligung aller Zuschauer - das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg recht griffig nahe.
Anzeneder, auch freier Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks, fungierte anschließend als Moderator und lud zu sich auf ein orangefarbenes Sofa Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben ein, um sie mit Süffisanz nach ihrem Glauben, Kirchgang oder Lieblingsgebet zu befragen. So erfuhr etwa das Publikum von Dr. Susanne Kastner, der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, dass es sogar im Bundestag eine Kapelle gibt, oder von Bürgermeister Wegner, dass er eine glaubensverbindende Ehe führe, weil Gott weder katholisch noch evangelisch sei. DW-Vorstand und Bezirksrat Jochen Keßler-Rosa genoss sichtlich sein "Heimspiel", war er doch sieben Jahre Pfarrer zu Poppenlauer vor seiner nunmehr 17jährigen Tätigkeit im Diakonischen Werk Schweinfurt. Gespannt waren alle auf die erste Begegnung mit Christian Schmidt, dem neuen Regionalbischof von Ansbach-Würzburg, der seinen kirchlichen Werdegang schilderte und eingestand, dass er in seiner Arbeit lebe, weshalb ihm die Trennung von Beruf und Freizeit schwer falle. Für das Zitat des Tages sorgte freilich Bio-Bauer Wolfgang Peter aus Sennfeld: "Jeden Morgen, wenn ich meine Stalltüre öffne, schaue ich in die Bibel hinein. Heute Morgen fand ich zum Beispiel dort ein Neugeborenes."
Regionalbischof Schmidt hielt gegen 17 Uhr die Abendandacht zum Thema "Gute Wege unter dem Segen Gottes": zum einen der eigene, persönliche Weg; zum anderen unsere gemeinsamen Wege - z.B. als evangelische Kirchengemeinden -; drittens die ökumenischen Wege, die auf den Kirchentag in München 2010 zuführen. So ging ein erfüllter, bereichernder (Kirchen-)Tag in Poppenlauer seinem Ende entgegen. Er ließe sich tatsächlich nur noch durch ökumenische Verbreiterung toppen. Die christliche Pop- und Rockband Jericho wartete am Abend mit einem fetzigen Konzert auf. Der Webmaster verließ das Terrain rechtzeitig vor dem letzten Programmpunkt: "Gemeinsam aufräumen".
Benedikt Anzenender: Begnadeter Situationskomiker | Gruppenbild der Interviewten mit Moderator: auf dem Sofa (v.l.) Dr. Kastner, Frau Peter, B. Anzeneder; dahinter (v.l.): Landwirt Peter, Bürgermeister Weger, Regionalbischof Schmidt, "Banker" Fritz Ritzmann/Flessa-Bank, Arbeitsmediziner Dr. Stefan Itze und DW-Vorstand Keßler-Rosa |
Für einen guten Zweck: Grüße vom Kirchentag steigen zum Himmel | Regionalbischof Schmidt - jovial, (fast) zum Anfassen |