Ich war 24 und allein unterwegs in einer Stadt die ich noch nicht gut kannte. Das Wetter war trüb und regnerisch. Da fingen plötzlich die Sirenen an zu heulen.

Ein beklemmends Gefühl! Wenn jetzt eine Giftwolke nahte, oder ein Terroranschlag, hätte ich nicht gewußt, wo ich hätte Schutz suche können.

Später erfuhr ich, dass es einer der halbjährlichen Probealarme war. Aber während dieser fünf Minuten Sirenengeheul wurde mir die Selbstverständlichkeit meines Lebens erschüttert: Alles kann schnell zu Ende gehen, nicht nur für mich, sondern auch für die Welt, die ich kenne.

Mir ist damals ein Bibelvers in den Kopf gekommen, und ich erinnere mich daran bis heute. Er stammt aus der sogenannten Endzeitrede von Jesus.

"Wenn ihr all das geschehen seht, dann erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht." Es war ein Aha- Erlebnis: Lieber Gott, ja, auch im größten Schrecken bist du da und verfolgst Dein Ziel mit mir und der Welt!

Einen behüteten Tag wünscht Ihnen

Ihre Pfarrerin Augustin aus Hammelburg