In unserem neuen Zitate-Quiz aus dem Deutschen Museum findet sich die Frage: Was werden die Letzten sein?

Wenn Sie das Zitat nicht kennen, können wir ja mal kurz drüber nachdenken. Nun, in unserer Ellenbogengesellschaft gilt doch: Die Letzten werden abgehängt. Und wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Eines der "Gesetze der Macht" lautet: "Meide Unglückliche und Glücklose - wegen der Ansteckungsgefahr!"

In der Bibel wird dieser Maßstab dagegen umgekehrt. Jesus wendet sich gerade den Hilfsbedürftigen zu. Er hört den Blinden, der ihn in der Menge um Hilfe anfleht. Er entdeckt den verachteten Zachäus auf dem Baum.

Aus dem NT stammt auch das gesuchte Zitat. Es lautet: "Die Letzten werden die Ersten sein und die Ersten die Letzten." Mit diesen Worten schließt Jesus sein Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Es erzählt darin, dass Gott in seinem Reich denen, die nach menschlichen Maßstäben die Letzten sind, alles gibt, was sie brauchen.

Jesus zeigt mir: Stolz und eigennützige Machtinteressen funktionieren höchstens eine Zeit lang - und auf jeden Fall nur in dieser Welt.

Dass unser Zitat aus der Bibel zu einem geflügelten Wort wurde, ist m.E. Ausdruck unserer tiefen Sehnsucht nach Gerechtigkeit auch für die Schwachen. Auch wenn wir es nicht oder nur ansatzweise schaffen: Gott wird diese Sehnsucht erfüllen.

Einen schönen Tag wünscht Ihnen Ihre Pfarrerin Adelheid Augustin aus Hammelburg.