Von Pistolen und Krokodilen

Datum: 

03.03.2016

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Die Arbeitsbedingungen in unserer Gesellschaft haben sich in den letzten 50 Jahren stark verändert. Früher erfüllten die meisten Arbeitnehmer einfach ihren Job. Wenn sie gut waren, wurden sie belohnt. Wenn nicht, wurden sie kritisiert. Ihr Chef stand oft wie mit einer Pistole hinter ihnen. Doch wenn sie Feierabend hatten, dann hatte der Chef nichts mehr zu sagen.

Heute gibt es immer weniger „Pistolenchefs“. Viele Menschen arbeiten aus Überzeugung in ihrem Beruf. Sie identifizieren sich mit ihrer Firma. Sie wollen deren Ziele erreichen. Und da kommen die „Krokodile“ ins Spiel. Wer selbst die Ziele seiner Firma erreichen will arbeitet mehr und intensiver. Er will, dass seine Firma das Bestmöglichste erreicht. Dieser innere Antrieb, aber auch Gruppendruck, Konkurrenzkampf oder finanzielle Zwänge können so bedrohlich wie Krokodile sein. Wer von ihnen getrieben wird, kann nur schwer aufhören.

Die christliche Botschaft vom Sonntag, dem freien Tag, kann uns helfen. Ich muss nicht immer erreichbar sein. Ich muss kein „Getriebener“ sein. Ich darf bei aller Identifikation auch „Nein“ sagen. Ich ermutige Sie heute, sich diese Freiheit zu nehmen.

Johannes Michalik, Auferstehungskirche Schweinfurt