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In sogenannten Nahtoderfahrungen erleben Menschen fast Unglaubliches. Sie waren klinisch tot, konnten aber noch einmal zurückgeholt werden. Und dann erfährt man z.B. folgendes: Ein Pfleger entfernt einem komatösen Mann vor der Wiederbelebung das künstliche Gebiss. Später weiß dieser Patient, wo sein Gebiss hingelegt wurde.
Angesichts solch eines glaubwürdig belegten Berichts stellt sich ersthaft die Frage: Kann der Mensch denn etwas wahrnehmen, wenn das Herz still steht und der Monitor keine Hirnfunktionen mehr anzeigt?
Gibt es ein Bewusstsein, das nicht an den lebenden Körper gebunden ist und über den Tod hinaus existiert?
Ja, sagen einige Ärzte, die dieser Frage mit wissenschaftlichen Methoden nachgegangen sind. Erstaunlich, dass ihre Erkenntnisse in der Fachwelt nicht wirklich ernst genommen werden. Das sei nur ein letztes Feuerwerk im sterbenden Gehirn, heißt es dazu oft. Dogmatisch wird darauf beharrt, dass es kein vom Leib losgelöstes Bewußtsein, keine Seele geben kann. Mit dem Tod sterbe der ganze Mensch.
Hier scheint es mir nicht mehr um Wissenschaft zu gehen, sondern um einen Kampf der Weltanschauungen. Mein Eindruck ist aber, dass sich die Grenze zwischen Wissenschaft und Glaube durch diese Nah-Tod-Forschung verschieben wird.
Bewußtsein kann auch ohne Körper existieren. Das ist m.E. keine Glaubensfrage mehr. Sache des Glaubens bleibt aber die Deutung der Nahtoderfahrungen.
Einen schönen Tag wünscht Ihnen
Ihre Pfarrerin Adelheid Augustin aus Hammelburg.