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Einen schönen guten Morgen, liebe Zuhörer,
immer wieder höre ich von Leuten: „Ich glaube nur, was ich sehe!" Der Inhalt des Begriffs „sehen“ physikalisch bzw. medizinisch betrachtet, ist leicht zu klären und zeigt die enorme Unzulänglichkeit unseres Sehapparates auf.
Den Satz andersherum gedreht macht die Sache schon interessanter, nämlich: „Ich sehe nur, was ich glaube“! Wenn ein Wissenschaftler über das Ergebnis seiner Arbeit schon eine vorgefasste Meinung hat, tut er sich wahnsinnig schwer, andere, entgegengesetzte Ergebnisse seiner Arbeit zu sehen und anzuerkennen.
Mit dem Christentum ging es dem Schriftsteller Lew Wallace ähnlich. Er wollte ein Buch schreiben, um die Unwahrheit des christlichen Glaubens nachzuweisen. Nach mehrjähriger Beweissammlung in vielen alten Unterlagen begann er und schrieb Kapitel 1, Kapitel 2 usw. Beim vierten Kapitel hörte er auf. Durch seine intensive Beschäftigung mit den alten Quellen kam er genau zur gegenteiligen Überzeugung: Jesus hat wirklich gelebt und gewirkt.
Das hat ihn nicht mehr losgelassen. Er hatte zunächst, zu Beginn seiner Arbeit, auch nur das gesehen, was er geglaubt hat. Auf Anraten seiner Frau schrieb er das Buch neu und anders. Sie kennen es sicher. Es wurde weltberühmt und mehrfach verfilmt: "Ben Hur".
Tja, so kann's gehen…
Ihr Hans Scholz / Bad Kissingen, Evangelische Kirche