Datum:
Stichwörter:
Gerade für junge Leute ist dieses Jahr mit Corona ein verlorenes Jahr, sagen viele. Viele geplante Auslandsaufenthalte, Praktika oder Feste waren und sind nicht möglich. Da fand ich es sehr erfrischend, wie ein junger Mann in einer Radiosendung davon erzählte, wie er in dieser Zeit das Nähen für sich entdeckt hat. Ohne die erzwungene Ruhe hätte sich diese Begabung bei ihm nicht entfalten können.
Wenn es so ist, dass wir nur einen kleinen Teil von dem leben können, was in uns ist – was geschieht mit dem Rest? Lautet eine Frage in dem Roman „Nachtzug nach Lissabon“. Ich sage: ich vertraue darauf, dass Gott auch daraus irgendwann und irgendwie etwas machen will und wird – vielleicht jenseits unserer irdischen Lebenszeit – wer weiß. Ganz umsonst wird er uns diesen Überfluss an Möglichkeiten und Gaben jedenfalls nicht mitgegeben haben. Aber vielleicht gewinne ich ja auch schon jetzt immer wieder einmal den nötigen Freiraum, um wenigstens ein bisschen etwas neu zu entdecken und zu leben von dem, was in mir steckt – vielleicht sogar gerade in Zeiten wie diesen.