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Guten Morgen, liebe Hörer,
kennen Sie schon das Abendgebet des Kapitals? Aber sicher! Die Börse, 5 vor 8, im Ersten!
Ich kann mir vorstellen, dass hier viele andächtiger vor dem Fernseher sitzen als in der Kirche und Gefühlswallungen bekommen, wenn die Kurse steigen und im Geiste das Bankkonto nach oben zählt, oder im Gegensatz dazu nahe eines Herzinfarktes sind, wenn die Kurse stark fallen.
Aber sollten die Änderungen im Trend zu groß werden, werden Milliarden Frischgedrucktes auf dem Altar des Gottes Mammon geopfert, ohne dass diejenigen, die es wirklich nötig haben, nur einen Cent davon sehen.
Du kannst nur einem Herren dienen, heißt es in der Bibel, entweder Gott oder dem Mammon. Es kommt darauf an, liebe Hörer, was für mich wichtig ist, woran mein Herz hängt und wie ich damit umgehe. Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland steht (Artikel 14, Satz 2): „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich zum Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Wenn man sich danach richtet, wird der Mitmensch in meine Sorge mit einbezogen - und damit Gott. Raffe ich nur, um zu haben, bin ich in dieser Beziehung Gott los, - im wahrsten Sinne des Wortes.
Dass Gott Sie nicht loslässt, wünscht sich
Ihr Hans Scholz, Bad Kissingen, Evangelische Kirche