Berg der Kreuze

Datum: 

17.08.2016

Stichwörter: 

Liebe Zuhörer, guten Morgen,

in christlichen Kirchen, insbesondere der orthodoxen und katholischen Kirche, ist es üblich, sich zu bekreuzigen. Wenn meine Oma ein schweres Problem gemeistert hatte, sagte sie oft: Jetzt kann ich aber drei Kreuze machen. In Jerusalem, auf der Via Dolorosa, vollziehen täglich Menschen mit Kreuzen den Leidensweg Christi nach.

Und in Litauen, da gibt es den Berg der Kreuze. Vermutlich seit altersher eine religiöse Kultstätte, seit dem Mittelalter bekannt, aber insbesondere seit dem 19. und 20. Jahrhundert bringen Menschen hierher Kreuze, meist aus Holz, und stellen oder legen sie an diesem Hügel ab (manchmal sehr zum Missfallen der unterschiedlichen Regierungen). Zigtausende, ja Hunderttausende von Kreuzen sollen es schon sein, von der Größe mehrerer Meter bis einiger Millimeter – nicht mehr zu zählen.

"Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken", verspricht uns Jesus. Er will uns unser Kreuz abnehmen, unsere Lebenslast leichter machen. Und deshalb laden Menschen mit diesen Kreuzen, die sie dort an dem Hügel ablegen, ihre Sorgen, Probleme und Nöte mit ab. Legen sie quasi zu dem Kreuz Christi, ihm zu Füssen.

"Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid…." Dieses Angebot gilt auch Ihnen, gilt uns allen, und dazu muss man nicht einmal nach Litauen fahren.

Ihr Hans Scholz / Bad Kissingen, Evangelische Kirche